Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist sehr wichtig, da Sie innerhalb von wenigen Minuten einen sympathischen, motivierten und qualifizierten Eindruck vermitteln sollen. Hinzu kommen noch Nervosität und Druck. Um den bestmöglichen Eindruck dem Verantwortlichen in so kurzer Zeit überbringen zu können, müssen Sie sich gut vorbereiten. Das stärkt Ihr Selbstbewusstsein und fördert ein sicheres Auftreten.
Jedes Vorstellungsgespräch ist anders, doch wenn Sie die grundlegenden Schritte für die Vorbereitung beachten, ist der Job schon zum Greifen nah.
Die perfekte Vorbereitung durchläuft 8 verschiedene Schritte:
1. Informieren Sie sich über das Unternehmen
Je mehr Sie über das Unternehmen wissen, desto besser. Sie sollten so viel wie möglich über das Unternehmen recherchieren und herausfinden. Das gibt Ihrem Gegenüber das Gefühl, dass Sie gut vorbereitet und interessiert am Unternehmen und dessen Geschäftsfelder sind.
Beispiele zur Recherche: Interessant zu wissen ist, wie viele Mitarbeiter es in dem Unternehmen gibt und ob es möglicherweise noch andere Standorte hat. Die Branche ist natürlich sehr wichtig und es schadet nicht zu wissen, wann die Firma gegründet wurde.
Also setzen Sie sich intensiv mit Ihrem potenziellen Arbeitgeber auseinander und tragen Sie die wesentlichen Informationen vorab zusammen.
Tipp: Wenn Ihnen beim Recherchieren Fragen aufkommen, notieren Sie sie und stellen Sie die Fragen beim Vorstellungsgespräch.
2. Kennen Sie Ihre eigene Bewerbung
Bisher hat der Arbeitgeber Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen. Diese setzt er als Grundlage für das Vorstellungsgespräch ein. Deshalb sollten Sie sich noch einmal Ihre Bewerbungsunterlagen genau anschauen. So können Sie sogar schon manche Fragen vorausahnen, sich entsprechende Antworten zurechtlegen und werden so nicht auf falschem Fuß erwischt.
3. Üben Sie Ihre Selbstpräsentation
Bereiten Sie sich gut auf Ihre Selbstpräsentation vor, denn hier hat der Arbeitgeber die Möglichkeit, Sie noch besser kennenzulernen. Er wird Sie darum bitten, sich kurz selbst vorzustellen. Hier ist es wichtig nicht Ihren Lebenslauf nachzuerzählen, denn diesen hat er schließlich vor sich. Nutzen Sie die Chance hier zu punkten! Üben Sie zu Hause vor dem Spiegel, vor Familie oder Freunden und stoppen Sie auch mal die Zeit, denn länger als 5 Minuten sollte es nicht dauern.
Hier ein paar Tipps:
4. Stellen Sie Ihr Outfit für das Gespräch zusammen
Der erste Eindruck zählt! Die passende Kleidung spielt im Vorstellungsgespräch eine große Rolle. Sie sollten sich deshalb vorab informieren, welchen Dresscode das Unternehmen bevorzugt. Ein Blick auf die Homepage des Unternehmens kann hierbei beispielsweise helfen. Stellen Sie Ihre Kleidung am besten ein Tag vor dem Vorstellungsgespräch zusammen. Achten Sie auf ein gepflegtes und ordentliches Erscheinungsbild. Die Kleidung sollte gebügelt und die Schuhe geputzt sein. Eine ordentliche Frisur und gepflegte Fingernägel dürfen ebenfalls nicht fehlen.
In konservativen Branchen punkten Sie mit einem Anzug oder einem Business-Kostüm. In innovativen Branchen ist dagegen eine Jeans mit einem Hemd bzw. Bluse vollkommen ausreichend.
Seien Sie nicht nur richtig gekleidet, sondern achten Sie ebenfalls darauf, dass Sie sich auch wohl fühlen! Das unterstreicht ein selbstbewusstes Auftreten nochmals.
5. Packen Sie Ihre Tasche
Packen Sie Ihre Tasche am besten ebenfalls einen Tag vor dem Vorstellungstermin, damit Sie am Tag des Gesprächs keinen Stress oder Zeitdruck haben.
In Ihrer Tasche sollten Sie folgende Dinge dabei haben:
6. Die Gehaltsfrage
Der Personaler wird Sie sicherlich fragen, welche Gehaltsvorstellungen Sie haben. Ein guter Weg zur Vorbereitung ist hierbei sich im Vorfeld über gängige Gehälter Ihrer Position und Branche zu informieren. Sie müssen dem Personaler keine konkreten Zahlen nennen. Geben Sie eine Gehaltsspanne vom Bruttojahresgehalt vor. So bleiben Sie flexibel, wenn es bei den Vertragsverhandlungen dann um konkrete Zahlen geht.
Wie formuliere ich eigentlich meinen Gehaltswunsch?
7. Klären Sie das Organisatorische
Um möglichen zusätzlichen Stress vor dem Vorstellungsgespräch zu vermeiden, sollten Sie ein paar organisatorische Dinge klären. Das wichtigste bei der Planung sind Puffer! Bei der Anfahrt sollten Sie immer einen zeitlichen Puffer einplanen, schließlich kann man in den Stau geraten oder der Zug kann sich verspäten. Schauen Sie sich vorher genau an, wie Sie zu dem Unternehmen kommen. Sie können sich dazu einen Plan für den Zug oder für das Auto im Internet ausdrucken. Planen Sie auch genügend Zeit ein, um einen Parkplatz zu suchen oder evtl. vom Bahnhof bis zum Unternehmen zu gelangen.
8. Machen Sie sich Notizen und stellen Sie Fragen
Es ist wichtig sich vor und während des Gesprächs Notizen zu machen. Dies zeigt Aufmerksamkeit und Interesse! Sie verhindern auch, dass man wichtige Punkte vergisst, die man später bei den eigenen Fragen noch aufgreifen könnte. Ihr Gegenüber wird Sie am Ende des Vorstellungsgesprächs fragen, ob Sie noch Fragen haben. Sagen Sie niemals nein! Dies zeigt Desinteresse oder Schüchternheit. Notieren Sie sich vor dem Gespräch eigene Fragen und bereiten Sie sich gut darauf vor. Stellen Sie keine geschlossenen, sondern offene Fragen! Beispiels für mögliche Rückfragen wären:
Meine Stärken und Schwächen im Gespräch nennen?
Die am häufigsten gestellte Frage in einem Vorstellungsgespräch ist: “Was haben Sie für Stärken und Schwächen?” oder “Nennen Sie mir doch mal Ihre Stärken und Schwächen”. Bei dieser Frage tun sich die meisten Bewerber sehr schwer, denn Viele wissen nicht genau, wie sie Aussagen über ihren eigenen Charakter treffen sollen. Deshalb sollten Sie sich vor dem Gespräch gut vorbereiten und sich überlegen, welche Stärken und Schwächen auf Sie zutreffen. Das wichtigste dabei ist, ehrlich zu bleiben und das richtige Maß an Selbstbewusstsein und Bescheidenheit zu finden. Bei Unwahrheiten kann das Ihren Beruf gefährden, denn falls Sie den Job bekommen und Sie Ihre Behauptungen nicht belegen können, wird das auf beiden Seiten zu Unzufriedenheit und Konflikten führen.
Stärken: Nutzen Sie das Stellenangebot, um Ihre Stärken zu formulieren und belegen Sie jede genannte Stärke mit der entsprechenden Erfahrung, die Sie bereits sammeln konnten. Beispiele für Stärken könnten sein:
Schwächen: Sie sollten niemals auf die Frage nach Ihren Schwächen antworten: ”Ich habe keine Schwächen”, denn das sorgt für ein negatives Bild. Wenn Ihnen selbst keine Schwäche über Sie einfällt, dann fragen Sie Freunde, Bekannte oder lesen Sie Ihre alten Zeugnisse durch.
Tipp: Der Trick ist, die Schwächen vom Negativen ins Positive umzuwandeln.
Beispiele für Schwächen könnten sein:
→ Wie läuft ein Vorstellungsgespräch ab?
Jedes Vorstellungsgespräch läuft unterschiedlich ab, doch es lassen sich meistens viele Parallelen erkennen. Das Gespräch dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Dabei gilt: Je höher qualifiziert die Anstellung, desto länger dauert auch das Vorstellungsgespräch. Viele Arbeitgeber sagen, sie wissen schon nach den ersten 90 Sekunden, ob sie jemanden einstellen oder nicht. Deshalb: Der erste Eindruck zählt! Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie ein Vorstellungsgespräch ablaufen kann.
Es durchläuft 7 verschiedene Phasen:
1. Smalltalk-Phase: Begrüßung
Das Vorstellungsgespräch beginnt immer mit der Begrüßung. In den meisten Fällen melden Sie sich am Empfang und warten, bis Sie abgeholt werden. Sobald Sie auf den Arbeitgeber treffen, stellen Sie sich kurz vor und warten, bis er Ihnen die Hand reicht. Diese drücken Sie kurz und fest. Vermeiden Sie den so genannten “Knochenbrecher”! Der Handschlag sollte nicht zu fest aber auch nicht zu locker sein und immer von einem offenen Blick und einem Lächeln begleitet werden. Eine kurze Auf- und Abbewegung genügt. Jetzt findet der erste Small Talk statt. Ihr Gegenüber fragt Sie zum Beispiel: “Wie war Ihre Anreise” oder “Haben Sie gut hergefunden?” Wichtig hierbei ist, freundlich zu antworten und ein bisschen zu plaudern – das sorgt dafür, sich selbst zu entspannen und sich etwas aufzulockern.
Wenn Sie im Gesprächsraum angekommen sind, setzen Sie sich erst, wenn es Ihnen angeboten wird. Jetzt fragt der Personaler Sie, ob Sie etwas trinken möchten. Dieses Angebot nehmen Sie an! Tipp: Wenn Sie einmal nicht wissen, was Sie sagen sollen, schaffen Sie einen kurzen Moment zum Nachdenken, indem Sie einmal kurz etwas trinken.
Außerdem zeugt es Höflichkeit und an heißen Tagen oder generell bei Aufregung kann etwas zu Trinken nicht schaden.
2. Kennenlernphase: sich vorstellen
Hände geschüttelt und Smalltalk ausgetauscht: Nun sind wir in der Kennenlernphase angekommen. Der Personaler möchte Sie und Ihre Motivation für den Job besser kennenlernen. Gleichzeitig prüft er, ob Ihre Bewerbungsunterlagen der Wahrheit entsprechen. Häufig leitet er das Gespräch ein mit: “Dann stellen Sie sich doch bitte einmal kurz vor” oder “Dann erzählen Sie doch mal was über sich”. Natürlich haben Sie sich gut darauf vorbereitet und können sich nun selbst präsentieren.
3. Präsentationsphase: Unternehmen stellt sich vor
Jetzt stellt der Arbeitgeber das Unternehmen, sowie dessen Produkte und Dienstleistungen vor. Hierbei gilt es, konzentriert und interessiert zu bleiben und sich ggf. ein paar Notizen zu machen. Halten Sie Blickkontakt und signalisieren Sie ihm durch Nicken, dass Sie ihm volle Aufmerksamkeit schenken. Wenn Ihnen während der Vorstellung Fragen aufkommen, unterbrechen Sie ihn nicht! Notieren Sie die Fragen und stellen Sie sie anschließend.
Zudem kann es sein, dass der Personaler Sie fragt, was Sie denn schon über das Unternehmen wissen und er erst danach weitermacht. Das ist aber natürlich kein Problem, da Sie sich vorher gut vorbereitet haben und Informationen recherchiert haben.
4. Typische Fragen-Phase: Bewerbungsmotivation
Nachdem Sie sich jetzt ein bisschen kennenlernen konnten, kommen wir jetzt zu den typischen Fragen in einem Vorstellungsgespräch, die Ihnen gestellt werden können. Nun will Ihr Gegenüber wissen, wieso Sie die perfekte Besetzung für diese Stelle sind. Und so kommen wir auch schon zur ersten Frage: “Warum denken Sie, dass genau Sie auf diese Stelle passen?” Hier ist es wichtig, dass Sie nicht Ihren Lebenslauf nacherzählen. Ihr Gegenüber möchte an dieser Stelle etwas Neues erfahren.
Weitere mögliche und typische Fragen:
5. Organisatorische-Phase: Gehaltsvorstellungen
Diese Phase birgt einige Gefahren, denn jetzt werden organisatorische Sachen geklärt. Hier gehören z.B. die Gehaltsvorstellungen und die Anzahl der Urlaubstage dazu. Wenn der Personaler Ihnen einen Gehaltsvorschlag anbietet und diese etwas unter Ihren Vorstellungen liegt, lehnen Sie nicht direkt ab! Sie können ihn dann fragen, wie es mit einer Aufstiegsmöglichkeiten oder einer Steigerung der Urlaubstage aussieht.
6. Rückfragen-Phase: Eigene Fragen stellen
Die sechste Phase dient dem offenen Austausch und der Diskussion. Stellen Sie dem Arbeitgeber Ihre gesammelten oder vorbereiteten Rückfragen! Damit beweisen Sie, dass Sie sich nicht nur gut auf das Gespräch vorbereitet haben, sondern auch dem Gesprächsverlauf aufmerksam gefolgt sind. Vermeiden Sie hier Fragen, die sich um die erste Gehaltserhöhung drehen – das wirkt, als wären Sie nur am Geld interessiert.
7. Abschluss-Phase: Verabschiedung
Das Gespräch kommt zum Ende. Jetzt geht es darum, die Fristen zu setzen und in Erfahrung zu bringen, wie es im Auswahlprozess weitergeht und wann mit einer Rückmeldung gerechnet werden kann. Nachdem das geklärt ist und keine Fragen mehr offen sind, wird sich der Personaler bei Ihnen bedanken und sich verabschieden. Sie bedanken sich ebenfalls dafür, dass er sich die Zeit für das Vorstellungsgespräch genommen hat und das Sie sich über eine positive Rückmeldung freuen. Abschließend verabschieden Sie sich freundlich und verlassen das Unternehmen.
→ Vorstellungsgespräch am Telefon
Das Telefoninterview kommt immer häufiger im Bewerbungsprozess zum Einsatz. Unternehmen nutzen das Telefoninterview als Vorstufe zum Vorstellungsgespräch und zur ersten Vorauswahl der Bewerber. Es dauert in der Regel maximal 30 Minuten und der Ablauf ist derselbe, wie im persönlichen Gespräch. Deswegen sollte man sich auch hierfür sehr gut vorbereiten. Es bietet viele Vorteile, da man sich den Weg zum Unternehmen sparen kann. Außerdem findet es in Ihrem gewohnten Umfeld, in der Regel zuhause, statt.
Jedoch stellt das Gespräch am Telefon eine neue Herausforderung dar und ist etwas anders als im persönlichen Gespräch.
So können Sie am Telefon punkten:
→ Videointerview, was muss ich beachten?
Neben den klassischen Vorstellungsgesprächen oder dem Telefoninterview gehört das Videointerview natürlich auch dazu. Auch hier sparen Sie zeitaufwendige An- und Abreise. Sie müssen also insgesamt für das Vorstellungsgespräch weniger Zeit einplanen. Da das Gespräch in Ihrer gewohnten Atmosphäre stattfindet, werden Sie sich sicherer und selbstbewusster fühlen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie sich nicht zu sicher fühlen. Voraussetzung für das Videointerview ist, dass Sie die nötige Hardware, wie Laptop oder Computer, besitzen. Wie bei allen Vorstellungsgesprächen ist es wichtig, sich gut darauf vorzubereiten.
Vorbereitung: