Angemessene Kleidung am Arbeitsplatz
Ein professionelles Auftreten ist in vielen Berufen entscheidend für den Erfolg. Die richtige Wahl der Arbeitskleidung kann die eigene Position stärken und zur Wertschätzung im Unternehmen beitragen.
Unser ausführlicher Guide bietet Männern und Frauen für jede Saison und Branche praxisnahe Tipps und Inspirationen.
Essenzielle Grundlagen: Die verschiedenen Dresscodes entschlüsselt
Die Art, wie wir uns kleiden, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer nonverbalen Kommunikation und beeinflusst, wie andere uns und unsere Fähigkeiten wahrnehmen. Die Herausforderung ist, dass es eine breite Palette an Dresscodes gibt, die je nach Branche, Unternehmen und sogar Land variieren können.
Business Formal: Der konservativste Dresscode
Für Männer
Ein qualitativ hochwertiger Anzug in dunklen Farben wie Marineblau, Schwarz oder Dunkelgrau ist unerlässlich.
Die Wahl des Anzugstoffs sollte der Jahreszeit entsprechen: Wolle oder Wollmischungen für den Winter, leichtere Stoffe wie Fresko und Mohair für den Sommer.
Die Krawatte sollte hochwertig sein und farblich zum Gesamtbild passen, jedoch nicht zu auffällig.
Schuhe sollten klassisch und poliert sein. Bevorzugt werden Oxfords oder Derbys.
Für Frauen
Ein Hosenanzug oder Kostüm ist Standard. Die Farbauswahl ähnelt der der Herren: Dunkle, gedeckte Töne unterstreichen die formelle Atmosphäre.
Blusen sollten hochwertig sein, nicht durchsichtig und mit einem konservativen Ausschnitt.
Schmuck sollte subtil sein, um nicht abzulenken oder unprofessionell zu wirken.
Die Schuhe sollten geschlossen sein, mit einem moderaten Absatz und in gepflegtem Zustand.
Business Casual: Die Brücke zwischen formell und Smart Casual
Dieser Dresscode bietet mehr Flexibilität, darf aber nicht mit „Freizeitkleidung“ verwechselt werden.
Für Männer
Stoffhosen, auch Chinos genannt, gepaart mit Hemden in einer Vielzahl von Farben und Mustern. Die Krawatte kann weggelassen werden, der Gürtel sollte jedoch zum Schuhwerk passen.
Pullover oder Strickjacken sind im Business-Casual-Umfeld akzeptabel, solange sie sauber und pillingfrei sind.
Für Frauen
Die Kostümjacke kann durch Strickjacken oder elegante Blazer ersetzt werden.
Business-kompatible Kleider sind eine gute Wahl, solange sie nicht zu kurz oder figurbetont sind.
Die Möglichkeit, Farbe und Muster zu wählen, ist größer; dennoch sollte auf ein ausgewogenes, nicht zu lässiges Bild geachtet werden.
Smart Casual: Die entspannte Variante des professionellen Looks
Der Begriff „Smart Casual“ kann oft für Verwirrung sorgen, da er je nach Kontext stark variiert.
Für Männer
Eine Kombination aus Jeans und Sakko ist meist akzeptabel, solange die Jeans keine Risse oder ausgefransten Kanten aufweisen.
T-Shirts können tragbar sein, wenn sie mit einem Blazer kombiniert sind. Allerdings sollten diese einfarbig und ohne auffällige Logos oder Sprüche sein.
Für Frauen
Elegante Tops, Tuniken oder Blusen kombiniert mit Stoffhosen oder gepflegten Jeans.
Accessoires dürfen persönlicher sein und den eigenen Stil widerspiegeln, aber große Statement-Stücke sollten vermieden werden.
Frühjahr/Sommer: Leicht und Professionell
Die wärmeren Monate erfordern eine Anpassung der Garderobe, um sowohl Komfort als auch Professionalität zu gewährleisten. Leichte Materialien und helle Farben kommen zum Einsatz, ohne jedoch die Seriosität zu verlieren.
Stilvoll durch den Büroalltag: Frühjahrs- und Sommer-Looks für Frauen
Für Frauen ist es wichtig, die Balance zwischen sommerlicher Leichtigkeit und Bürotauglichkeit zu finden:
Wählen Sie Blusen oder Tops aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen, die Atmungsaktivität und Tragekomfort bieten.
Business-Kleider in A-Linie oder Etui-Stil sollten eine angenehme Länge haben, die knapp über dem Knie endet.
Komplettieren Sie Ihr Outfit mit einem leichten Blazer, der sich gut ablegen lässt, wenn die Temperaturen steigen.
Bei Schuhen sind Peeptoes oder geschlossene Pumps mit niedrigerem Absatz eine gute Wahl, die zugleich Stil und Komfort bieten.
Die Stoffauswahl reicht von Chiffon über Seide bis hin zu Baumwolle, wobei gemusterte oder uni-Farben den individuellen Stil unterstreichen können.
Sommerliche Businessmode für Männer
Männer können im Sommer ebenso stilvolle wie praktische Entscheidungen treffen:
Leichtgewichtige Anzüge aus Leinen oder Baumwolle sind ideal, um bei Hitze einen kühlen Kopf zu bewahren.
Ein gut sitzendes Poloshirt kann in manchen Business-Casual-Umgebungen ein Hemd ersetzen.
Bei den Farben dürfen Sie im Sommer ruhig mutig sein: Pastelltöne oder auch lebhafte Farben wie Korall oder Hellblau sind akzeptabel.
Loafer oder andere Slipper aus Leder bieten eine geeignete Alternative zu den klassischen Schnürschuhen und sorgen für Bequemlichkeit bei hohen Temperaturen.
In beiden Fällen ist es bedeutsam, auf Details zu achten. So sollte die Kleidung auch an heißen Tagen stets ordentlich und frisch wirken.
Herbst/Winter: Warm und geschäftsmäßig
In den kälteren Monaten geht es darum, Wärme, Komfort und Professionalität zu kombinieren. Die Stoffe und Farben werden schwerer und dunkler, und das Layering (Schichtenbildung) wird zu einer essenziellen Komponente des professionellen Kleidungskonzepts.
Herbst- und Wintergarderobe für Damen
Für Damen bedeutet die kalte Jahreszeit oft, dass sie mit Schichten kreativ werden können:
Beginnen Sie mit einer Basis aus Thermo-Unterwäsche, um die Wärme nah am Körper zu halten.
Strickware wie feine Pullover oder Rollkragen können unter Blazern getragen werden und bieten eine zusätzliche Wärmeschicht.
Hosenanzüge aus dickeren Stoffen wie Wolle oder Cord halten im Büro warm.
Stiefel mit einem stabilen Absatz können Stil und Funktionalität vereinen, während sie vor Kälte und Nässe schützen.
Ein eleganter Trenchcoat oder eine Wolljacke schützt auf dem Weg zur Arbeit vor Wind und Wetter. Ein großer, stylischer Schal kann darüber hinaus Wärme spenden und als modisches Accessoire dienen.
Farblich sind hier erdige Töne wie Braun, Grün und Bordeaux beliebt, die Wärme und Tiefe ausstrahlen.
Eleganz trotz Kälte – Winterkleidungstipps für Herren
Für Herren erfordert der Winter eine strategische Auswahl an Kleidung, die Wärme bietet, aber nicht aufträgt:
Der Übermantel sollte lang genug sein, um einen Anzug zu bedecken und aus einem schweren Stoff wie Wolle bestehen, um isolierend zu wirken.
Schurwollanzüge sind eine gute Wahl für die kalten Monate. Sie wirken formell und sind in der Lage, Wärme effektiv zu speichern.
Kaschmirpullover oder -westen tragbar über Hemden bieten nicht nur Komfort, sondern auch eine stilvolle Schichtungskomponente.
Bei Schuhen sollten wasserresistente Materialien wie behandeltes Leder oder Stiefel in Betracht gezogen werden.
Der Schlüssel für Herbst- und Wintermonate liegt darin, Schichten smart zu nutzen, um nicht nur stilvoll, sondern auch praktisch angezogen zu sein.
Branchenspezifische Kleidungstipps
Der Dresscode kann stark von Branche zu Branche variieren, doch gibt es einige universelle Tipps, die für die meisten Umgebungen gültig sind:
Finanzwelt und Consulting – Die Hochburg des klassischen Dresscodes
Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit werden hier oft über das äußere Erscheinungsbild kommuniziert. Ein zeitloser, gut sitzender Anzug und gepflegtes Schuhwerk sind hier unabdingbar.
Kreativbranche und Start-ups – Lässig aber professionell
Während diese Branchen oft keine strikten Dresscodes haben, ist es dennoch wichtig, überlegt zu kleiden. Ihre Kleidung kann kreativ und individuell sein, sollte jedoch stets gepflegt aussehen und zur Firmenkultur passen.
Technologie und IT – Dresscode zwischen Casual und Smart
Hier liegt der Fokus oft auf Bequemlichkeit und Funktionalität. Es ist jedoch ratsam, den „zu lässigen“ Look zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Kleidung ordentlich und sauber ist.
Die No-Gos: Was gehört definitiv nicht ins Büro?
Der Büroalltag verlangt ein gewisses Maß an Professionalität, das sich auch in der Kleidung widerspiegeln sollte. Es gibt bestimmte Modetabus, die in einem professionellen Umfeld nicht nur als unpassend gelten, sondern auch das eigene berufliche Bild negativ beeinträchtigen können.
Diese Kleidungs-No-Gos sollten im Arbeitskontext stets vermieden werden:
Für Damen und Herren gleichermaßen
Freizeitbekleidung: Artikel wie Jogginghosen, Trainingsanzüge oder Flip-Flops gehören in das Freizeitumfeld und nicht ins Büro.
Trägertops und Muskelshirts: Zu viel nackte Haut kann als unprofessionell aufgefasst werden, insbesondere in traditionellen Branchen.
Zu lässige Jeans: Stark ausgefranste, zerrissene oder sehr niedrig sitzende Jeans können den Eindruck mangelnder Sorgfalt erwecken.
Zu sportliche Sneaker: Während smarte, saubere Sneaker heutzutage in einigen Büroumgebungen akzeptabel sein können, sind sportliche Laufschuhe in der Regel nicht angemessen.
Spezifisch für Damen
Zu enge oder durchsichtige Kleidung: Transparente Stoffe oder stark figurbetonte Kleidungsstücke können von der beruflichen Kompetenz ablenken.
Übertriebene Schmuckstücke: Große, glitzernde oder klirrende Accessoires können als störend empfunden und sollten daher vermieden werden.
Spezifisch für Herren
Offene Schuhe: Sandalen oder offene Schuhe können in vielen Büros als zu lässig empfunden werden und sind oft aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.
Ungepflegtes Erscheinungsbild: Unrasiertes Gesicht, ungestylte Haare oder ungepflegte Fingernägel können einen unprofessionellen Eindruck hinterlassen.
Tipps für alle Fälle – Die universellen Kleidungsstücke
In jeder Garderobe, sei es für Herren oder Damen, gibt es gewisse Basisstücke, die sowohl Vielseitigkeit als auch Professionalität versprechen. Diese universellen Kleidungsstücke ermöglichen eine flexible Anpassung an verschiedene Business-Situationen und stellen sicher, dass Sie selbst bei spontanen Terminen stets angemessen gekleidet sind.
Für Herren
Die perfekt sitzende Hose: Eine gut geschnittene Chino in Neutralfarben wie Schwarz, Grau oder Marineblau ist die Grundlage für zahlreiche Business-Casual-Looks.
Das weiße Hemd: Zeitlos und immer passend, kann es sowohl für sich als auch unter Pullovern, Westen oder Sakkos getragen werden.
Der Blazer: Ein qualitativ hochwertiger Blazer in Dunkelblau oder Schwarz kann jedes Outfit aufwerten und wirkt kompetent und souverän.
Die Lederschuhe: Schwarze oder braune Lederschuhe sind ein Muss in jeder Herrengarderobe und ergänzen formelle sowie semi-formelle Outfits.
Für Damen
Die vielseitige Bluse: Eine qualitativ hochwertige Bluse in Weiß oder einer anderen dezenten Farbe ist der Dreh- und Angelpunkt in einer weiblichen Business-Garderobe.
Der Pencil-Skirt: Ein Bleistiftrock in einer neutralen Farbe bietet die perfekte Mischung aus Eleganz und Professionalität.
Der Business-Blazer: Ähnlich wie beim Herrenblazer verleiht ein gut sitzender Blazer jedem Outfit eine seriöse Note.
Die klassischen Pumps: Schuhe mit einem moderaten Absatz sind ideal, um Professionalität und feminine Eleganz zu vereinen.
Durch den gezielten Einsatz dieser Basisstücke können Sie unzählige Outfits kreieren, die für unterschiedliche Anforderungen im Arbeitsalltag einer Büroumgebung geeignet sind. Achten Sie stets darauf, dass diese Grundbausteine Ihrer Garderobe von guter Qualität sind und optimal passen, um den besten ersten Eindruck zu garantieren.
Fazit
Eine gut durchdachte Garderobe ist ein Schlüsselelement für den Erfolg im Berufsleben. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Kleidung auszuwählen und investieren Sie in Qualitätsstücke, die Ihren professionellen Anspruch unterstreichen.
Fragen und Antworten
Was darf der Arbeitgeber an Kleidung vorschreiben?
Der Arbeitgeber kann Kleidungsvorschriften aus Sicherheits-, Hygiene- oder Repräsentationsgründen vorgeben, muss jedoch persönliche Rechte der Angestellten berücksichtigen.
Was gilt als unangemessene Kleidung?
Kleidung, die nicht der betrieblichen Ordnung, der Sicherheit oder dem professionellen Image eines Unternehmens entspricht, z. B. zu lässige, schmutzige oder anstößige Outfits, gilt als unangemessen.
Wann muss der Arbeitgeber Arbeitskleidung stellen?
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, Arbeitskleidung zu stellen, wenn sie für die Sicherheit der Mitarbeiter nötig ist oder ein einheitliches Erscheinungsbild des Unternehmens fördert.
Bild: (© (JLco) Julia Amaral – stock.adobe.com)
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