Eine professionelle Geschäftsfrau in ihren 30ern sitzt an einem modernen Schreibtisch und überprüft Finanzdokumente sowie ein digitales Tablet mit Rentendiagrammen. Der helle Home-Office-Raum ist mit Pflanzen dekoriert und strahlt durch das natürliche Tageslicht eine selbstbewusste Atmosphäre aus.

Von der Festanstellung in die Selbstständigkeit: Was ändert sich bei der Altersvorsorge?

Der Schritt aus dem festen Arbeitsverhältnis in die Selbstständigkeit bringt viele Veränderungen mit sich. Neben steuerlichen, organisatorischen und finanziellen Themen betrifft das auch die Altersvorsorge. Während in der Festanstellung bestimmte Regelungen automatisch greifen, tragen Sie als selbstständige Person deutlich mehr Verantwortung für Ihre eigene Absicherung im Alter. Wenn Sie sich beruflich neu orientieren und eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen möchten, sollten Sie sich deshalb frühzeitig mit den Unterschieden und Optionen der Altersvorsorge auseinandersetzen.

Altersvorsorge für Angestellte

In einem festen Arbeitsverhältnis läuft die Altersvorsorge meist einfach nebenbei. Angestellte sind automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Monatlich wird dadurch ein fester Beitrag direkt vom Bruttogehalt abgezogen, wobei der Arbeitgeber die Hälfte davon zahlt. So entsteht im Laufe der Jahre ein Rentenanspruch, der Ihnen im Ruhestand eine monatliche Zahlung garantiert.

Hinzu kommt in vielen Fällen eine betriebliche Altersvorsorge. Dabei zahlen Arbeitgeber zusätzliche Beiträge in eine Direktversicherung oder ein Pensionssystem ein. Auch freiwillige Zusatzbeiträge sind möglich. Diese zweite Säule der Altersvorsorge kann sich langfristig lohnen, ist aber nicht in jedem Unternehmen Teil der beruflichen Benefits.

Was ändert sich mit dem Schritt in die Selbstständigkeit?

Mit dem Start in die Selbstständigkeit endet diese automatische Absicherung, denn die gesetzliche Rentenversicherungspflicht entfällt für die meisten Berufe. Nur bestimmte Gruppen, wie Handwerker, Hebammen oder manche selbstständige Lehrer, bleiben pflichtversichert. In allen anderen Fällen müssen Sie sich selbst um Ihre Altersvorsorge kümmern.

Der Arbeitgeberanteil fällt dementsprechend ebenfalls weg. Sie zahlen alle Beiträge allein und entscheiden selbst, ob, wie und wo Sie vorsorgen möchten. Das bedeutet mehr Freiheit, bringt aber auch Verantwortung mit sich. Wer sich dann nicht frühzeitig kümmert, steht später im Alter möglicherweise ohne ausreichende Absicherung da.

Mögliche Vorsorgeformen für Selbstständige

Für Selbstständige gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, sich für das Alter abzusichern. Welche Lösung passt, hängt von Einkommen, Branche und persönlichen Vorstellungen ab.

Hier ein Überblick zu den wichtigsten Modellen:

Freiwillige gesetzliche Rentenversicherung

Selbstständige können sich freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung versichern. Das bringt ein Stück Sicherheit mit sich, denn die Leistungen sind staatlich garantiert. Beiträge lassen sich flexibel gestalten, allerdings gibt es einen monatlichen Mindestbeitrag. Wenn Sie sich allerdings dafür entscheiden sollten, sammeln Sie nicht nur Rentenpunkte, sondern erhalten zudem Zugang zu Reha-Leistungen und zur Erwerbsminderungsrente.

Private Rentenversicherungen

Eine weitere Möglichkeit wäre ein privates Vorsorgemodell, das sich flexibel an Ihre persönliche Situation anpassen lässt. Je nach Vertrag sind Einmalzahlungen, regelmäßige Beiträge oder eine Mischung aus beidem möglich. Bei der Auszahlung besteht meist die Wahl zwischen einer monatlichen Rente oder einer einmaligen Summe. Viele Versicherer bieten außerdem von klassischen Policen mit festen Garantien bis hin zu fondsgebundenen Modellen verschiedene Varianten an. Allerdings fallen bei vielen Produkten vergleichsweise hohe Verwaltungskosten an, die sich langfristig auf die Auszahlungssumme auswirken können.

Versorgungswerke

Für Berufsgruppen wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Architekten gibt es sogenannte Versorgungswerke. Sie funktionieren ähnlich wie die gesetzliche Rentenversicherung, aber mit eigenen Regeln. Beiträge sind verpflichtend, sobald eine selbstständige Tätigkeit in einem dieser Berufe aufgenommen wird. Die Leistungen richten sich hier nach den eingezahlten Beiträgen, teils gibt es auch Hinterbliebenen- oder Berufsunfähigkeitsleistungen.

Kapitalanlagen und Immobilien

Einige Selbstständige entscheiden sich bewusst gegen klassische Rentenprodukte und investieren stattdessen in Immobilien, Aktien oder Fonds. Diese Varianten versprechen zwar unter Umständen höhere Renditen, erfordern jedoch gleichzeitig ein gewisses Maß an Finanzwissen, Risikobereitschaft und langfristiger Planung.

Allgemeine Tipps für den Einstieg in die Altersvorsorge als Selbstständiger

Eine obere Ansicht eines Holzschreibtisches zeigt verschiedene Werkzeuge zur finanziellen Planung, darunter einen einen Laptop mit Investitionsgrafiken, eine Kaffeetasse und ein Notizbuch mit handgeschriebenen Notizen. Die warme Beleuchtung und die organisierte Anordnung der Gegenstände vermitteln eine produktive Arbeitsumgebung.

  1. Frühzeitig planen: Wenn Sie direkt mit Beginn Ihrer Selbstständigkeit Rücklagen bilden, können Sie auch mit kleineren Beträgen langfristig Kapital aufbauen.

  2. Realistische Einschätzung: Die gesetzliche Rente reicht in der Regel nicht aus. Eine Kombination aus verschiedenen Modellen ist deshalb oft sinnvoll.

  3. Beratung nutzen: Ein Finanzberater hilft Ihnen dabei, passende Produkte zu identifizieren und Risiken besser einzuschätzen.

  4. Flexibilität einplanen: Schwankendes Einkommen sollte bei der Auswahl Ihrer Vorsorgelösungen berücksichtigt werden. Produkte mit anpassbaren Beiträgen bieten hier mehr Sicherheit.

  5. Langfristig denken: Altersvorsorge ist keine kurzfristige Investition. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung Ihrer Strategie sichert Ihre finanzielle Stabilität im Ruhestand.

Bild: (© Bild generiert mit Adobe Firefly)

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