Fühlen Sie sich überfordert, wenn Kollegen ständig krank sind? Oft stellt sich dabei die Frage, wie man mit dieser Situation und den daraus entstehenden Herausforderungen für das Team am besten umgeht. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit der Mehrbelastung umgehen und konstruktive Strategien zur Bewältigung dieser schwierigen Situation im Team entwickeln können.
Durch unsere Expertentipps und bewährte Methoden lernen Sie, wie Sie die Belastung reduzieren, das Teamgefühl wiederherstellen und ein gesünderes Arbeitsklima schaffen können.
Ständig kranke Kollegen sind längst kein Einzelfall mehr. Während der Durchschnitt bei etwa 20 Krankheitstag pro Jahr liegt, gibt es Mitarbeitende bzw. Angestellten, die bis zu 50 Tage im Jahr fehlen! Laut Statistik belegen diese Zahlen die Häufigkeit und das Ausmaß der Problematik. Das entspricht fast zwei vollen Arbeitsmonaten – eine enorme Belastung für jedes Team.
Wenn ein Kollege ständig krank ist, entsteht ein gefährlicher Dominoeffekt. Die täglichen Aufgaben bleiben liegen, Deadlines rücken näher, und die verbleibenden Mitarbeitenden müssen einspringen, um die Lücken zu füllen. Als Folge häufiger Fehlzeiten gerät die gesamte Arbeitsorganisation aus dem Gleichgewicht. Dieser zusätzliche Druck kann zu einem Anstieg der Stresslevel führen und das gesamte Team belasten. Was als Solidarität im Team beginnt, wird schnell zu einer Überforderung, die zu weiterer Erschöpfung und möglicherweise auch krankheitsbedingten Ausfällen führen kann.
Sandra Becker (Name geändert), eine Teamleiterin aus einer Klinik, bringt die Situation auf den Punkt: „Die Überlastung führt dazu, dass auch die gesunden Kolleginnen und Kollegen irgendwann ausfallen.“ Ein Teufelskreis, der ganze Abteilungen lahmlegen kann. Diese Dynamik beeinträchtigt nicht nur die Leistung, sondern schwächt auch die emotionale Bindung zum Team und zur Arbeit. Die Folgen für das Team und die Abteilung sind gravierend: Neben sinkender Produktivität leiden auch Motivation und Betriebsklima dauerhaft.
Besonders alarmierend: Psychische Erkrankungen sorgen für immer mehr Fehltage. Zwischen Januar und August 2024 kam auf 100 Versicherte bereits 15 Fälle psychischer Erkrankungen – mehr als im gesamten Vorjahr. Die Ursachenelemente sind vielfältig und reichen von persönlichen bis hin zu gesellschaftlichen Einflüssen. Dabei handelt es sich um einzelne Personen, die jeweils mit individuellen Herausforderungen und Belastungen konfrontiert sind:
Globale Krisen und deren Auswirkungen: Die Pandemie hat nicht nur die physische Gesundheit vieler Menschen beeinträchtigt, sondern auch die psychische Belastung erheblich erhöht. Ängste um Arbeitsplatzsicherheit und den Zustand der Wirtschaft belasten die Belegschaft zusehends.
Verdichtung in der Arbeitswelt: Mit der Zunahme von Homeoffice und hybriden Arbeitsmodellen haben Mitarbeitende oft das Gefühl, dass die Arbeitsanforderungen gestiegen sind, während die Unterstützung abnimmt.
Ständige Erreichbarkeit: Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen immer mehr, was zu permanenter Anspannung führt und eine Erholungsphase kaum noch zulässt.
Belastungen in kontaktintensiven Bereichen: Insbesondere in sozialen Berufen, im Gesundheitswesen oder im Verkauf, wo täglich mit Menschen gearbeitet wird, sind emotional belastende Situationen an der Tagesordnung, was sich direkt auf das Leben der Mitarbeitenden auswirken kann.
Bevor der Frust überhandnimmt, lohnt sich ein Perspektivwechsel. Nicht jeder Kollege, der häufig fehlt, ist automatisch ein Simulant. Der Grund für ständige Krankmeldungen ist oft komplexer als vermutet.
Viele Menschen kämpfen mit gesundheitlichen Herausforderungen, die nicht sofort sichtbar sind. Chronische Erkrankungen, psychische Belastungen oder familiäre Verpflichtungen (z. B. die Pflege von Angehörigen) können dazu führen, dass jemand öfter krank ist. Es ist wichtig, nicht vorschnell zu urteilen, sondern die Situation mit Empathie und Verständnis anzugehen. In der Kommunikation über Krankmeldungen kommt es darauf an, welche Informationen und Inhalte weitergegeben werden – Arbeitgeber dürfen meist nur die Dauer, nicht aber den spezifischen Grund der Krankmeldung erfahren.
Hier sind einige häufige unsichtbare Herausforderungen:
Chronische Schmerzen: Viele Menschen leiden unter ständigen Schmerzen, etwa Migräne, rheumatischen Erkrankungen oder anderen chronischen Schmerzen, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Psychische Probleme: Depressionen, Angststörungen oder PTSD können gravierende Auswirkungen auf die Teilhabe am Arbeitsleben haben und erfordern manchmal längerfristige Therapiefortschritte.
Ein weiterer Faktor ist die Arbeitsbelastung selbst. Überforderung, Stress und ein schlechtes Arbeitsklima beeinträchtigen die mentale und physische Gesundheit und führen zu höheren Fehlzeiten. Auch die Angst vor Jobverlust sowie fehlende Unterstützung im Unternehmen führen dazu, dass Mitarbeiter sich häufiger krankmelden.
Zudem spielen auch äußere Umstände eine Rolle, wie saisonale Infekte, unzureichende Erholungszeiten nach Urlaub oder Krankheit. Statistiken zeigen, dass eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben die Anzahl der Krankmeldungen deutlich reduzieren kann.
Für das Team ist es wichtig, diese Hintergründe zu kennen, um gemeinsam Lösungen zu finden und den Druck auf einzelne Mitarbeitende zu verringern. Ein offener Austausch und das Angebot von Unterstützung können helfen, die Situation zu verbessern und die Motivation im Team zu stärken. Die Inhalte und Informationen, die im Team geteilt werden, sollten dabei sensibel und respektvoll behandelt werden.
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, Workshops zur Sensibilisierung für psychische Gesundheit anzubieten. Diese Schulungen können dazu beitragen, ein Bewusstsein für die Herausforderungen zu schaffen, die unterschiedlichste Mitarbeitende belasten, und die Teamkultur positiv zu beeinflussen.
Nicht zuletzt sollte auch die Rolle der Krankenkassen und deren Unterstützungsmöglichkeiten berücksichtigt werden. Sie bieten Programme zur Gesundheitsförderung und Wiedereingliederung an, die sowohl von Arbeitgebern als auch von Arbeitnehmern genutzt werden können.
Insgesamt gilt: Wer die Ursachen versteht, kann gezielt handeln und das Arbeitsumfeld so gestalten, dass alle Beteiligten davon profitieren. Die Aussage von Teammitgliedern über ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen im Umgang mit häufigen Krankmeldungen ist dabei ein wichtiger Faktor für das gegenseitige Verständnis. So wird aus einer belastenden Situation eine Chance für mehr Zusammenhalt und Gesundheit im Team.
Manche Menschen sind einfach überdurchschnittlich oft krank. Chronische Leiden, ein schwaches Immunsystem oder familiäre Belastungen (z. B. kleine Kinder im Haushalt) können dahinterstecken. Was von außen wie „Blaumachen“ aussieht, ist oft ein echter Kampf um die Gesundheit. Für das Team kann das häufige Fehlen einer Person oder eines Teammitglieds jedoch eine zusätzliche Belastung darstellen, da die Arbeit auf weniger Schultern verteilt werden muss. Aus Sicht einer Kollegin kann dies zu Spannungen führen, insbesondere wenn die Gründe für die Abwesenheit eines Teammitglieds nicht transparent sind.
Psychische Belastungen bleiben oft hinter der Fassade verborgen:
Depressionen: Viele Menschen kämpfen neben ihrer Arbeit mit inneren Dämonen, die sie daran hindern, ihre Leistungsfähigkeit zu entfalten.
Familiäre Probleme: Trennungen, Todesfälle im nahen Umfeld oder die Pflege von Angehörigen können gravierende emotionale Belastungen mit sich bringen, die sich auf die Abwesenheit von der Arbeit auswirken.
Mobbing am Arbeitsplatz: Mobbing kann psychische Folge auslösen, die über die typischen Symptome hinausgehen und im schlimmsten Fall zu längeren Krankheitsabsenzen führen.
Burnout-Symptome: Ausgebrannte und erschöpfte Mitarbeitende benötigen oft eine längere Erholungsphase, um zu gesunden und wieder ins volle Arbeitsleben zurückzukehren.
Die genannten Faktoren führen nicht nur zu häufigeren Fehlzeiten, sondern auch zu längeren Ausfällen. Während eine Erkältung in der Regel nach wenigen Tagen überstanden ist, können psychische Erkrankungen wochen- oder sogar monatelang anhalten.
Manchmal liegt das Problem auch im Arbeitsplatz selbst:
Schlechte Ergonomie: Falsche Büromöbel und unzureichende ergonomische Anpassungen können zu Rückenproblemen führen, die viele Mitarbeitende plagen. Eine Investition in ergonomische Stühle und Schreibtische kann nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch die Mitarbeiterbindung erhöhen.
Stress und Überforderung: Eine dauerhaft hohe Arbeitslast schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten. Ein klar strukturiertes Zeitmanagement sowie realistische Zielsetzungen sind entscheidend.
Toxische Arbeitsatmosphäre: Eine Unternehmenskultur, die von Misstrauen, fehlender Wertschätzung und unfairer Behandlung geprägt ist, kann die moralische Verfassung der Mitarbeitenden erheblich beeinträchtigen.
Mangelnde Work-Life-Balance: Eine unzureichende Balance zwischen Beruf und Privatleben ist ein häufige Ursache für Stress und Erschöpfung. Flexible Arbeitsmodelle können hier Abhilfe schaffen und die Zufriedenheit steigern.
Der Betrieb spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er durch gezielte Maßnahmen und ein gesundes Arbeitsumfeld dazu beiträgt, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und Krankfeiern vorzubeugen.
Wenn Kollegen ständig fehlen, sind Sie als Teammitglied in der Verantwortung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf diese Situation zu reagieren. Doch Vorsicht: Nicht alles ist erlaubt oder sinnvoll.
Im Falle einer Überlastung ist es wichtig, etwas dagegen zu unternehmen.
Lästern verschlechtert die Stimmung im Team und bringt niemand weiter. Vermeiden Sie:
Tratsch über den erkrankten Kollegen: Derartige Verhaltensweisen, insbesondere negative Kommentare über den erkrankten Kollegen, schaffen ein Klima des Misstrauens und stärken nicht den Zusammenhalt.
Vorwürfe oder Anschuldigungen: Diese führen nur zu einem weiteren Abbau des Vertrauens und können emotionales Ungemach erzeugen.
Eigenständige Konfrontation mit dem Betroffenen: Gehen Sie respektvoll und empathisch mit sensiblen Themen um und wahren Sie die Privatsphäre des erkrankten Kollegen.
Übermäßige Überstunden ohne Rücksprache: Diese führen oft zu Burnout und sollten nicht auf die Allgemeinheit abgeladen werden.
Stattdessen können Sie:
Den Chef informieren: Machen Sie Ihren Vorgesetzten auf die Belastung aufmerksam, um gemeinsam Lösungen zu finden. Es könnte zum Beispiel wichtig sein, ein Teammeeting einzuberufen.
Grenzen ziehen: Halten Sie sich an die gesetzlich vorgeschriebene Arbeitszeit. Klare Grenzen helfen nicht nur Ihnen, sondern auch den Kolleg:innen.
Schriftlich dokumentieren: Halten Sie wichtige Punkte fest. Teilen Sie Ihrem Chef schriftlich mit, wenn Sie durch die Belastung Ihre eigene Gesundheit in Gefahr sehen.
Gemeinsam Lösungen finden: Sprechen Sie im Team über Entlastungsmöglichkeiten. Können Aufgaben anders verteilt oder Prozesse vereinfacht werden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Aufgaben und Prozesse neu zu organisieren, um die Situation zu verbessern. Ein Brainstorming kann helfen, neue Lösungsansätze zu finden.
Als Chef oder Arbeitgeber tragen Sie eine besondere Verantwortung. Es ist Ihre Aufgabe als Führungskraft, aktiv zu werden und nicht wegzuschauen. Wegschauen ist keine Option – weder rechtlich noch menschlich.
Viele Vorgesetzte haben die Tendenz, das Problem auszusitzen. Doch ein klärendes Gespräch ist unumgänglich. Dabei gilt:
Verständnis zeigen statt Vorwürfe machen: Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Mitarbeitenden und zeigen Sie Empathie für deren Herausforderungen.
Nach den Gründen für häufige Fehlzeiten fragen: Stellen Sie offene Fragen, um die tatsächlichen Probleme zu erfassen – die richtige Frage kann entscheidend sein, um Unsicherheiten und Herausforderungen im Team zu erkennen.
Unterstützung anbieten: Zeigen Sie Ihre Bereitschaft, geeignete Maßnahmen zu überlegen und einzuleiten.
Gemeinsam nach Lösungen suchen: Unterstützen Sie Ihre Kolleg:innen aktiv, um Lösungen zu erarbeiten, die sowohl individuell als auch teamorientiert sind.
Wenn ein Mitarbeiter mehr als sechs Wochen im Jahr arbeitsunfähig ist, sind Sie zu einem BEM-Gespräch verpflichtet. Ziel des Gesprächs ist es, die Arbeitsunfähigkeit zu überwinden und den Arbeitsplatz zu erhalten. Dies kann durch regelmäßige Gespräche und die Anpassung von Arbeitsbedingungen geschehen.
Betriebliche Gesundheitsförderung einführen: Maßnahmen zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit können die Mitarbeitenden motivieren und die Abwesenheiten verringern, was letztlich auch der Firma zugutekommt.
Ergonomische Arbeitsplätze schaffen: Investieren Sie in ergonomisches Mobiliar, um physische Beschwerden zu minimieren.
Stress-Management-Programme anbieten: Solche Programme können das Bewusstsein für Stressoren schärfen und Mitarbeitenden helfen, Stress effizient zu managen.
Regelmäßige Gesundheitschecks ermöglichen: Diese sollten nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch die psychische Verfassung der Mitarbeitenden berücksichtigen.
Flexible Arbeitszeiten und Pausen gewähren: Flexibilität hilft, berufliche und private Verpflichtungen besser in Einklang zu bringen und kann das Stresslevel erheblich senken.
Jeder Arbeitnehmer hat bei einer Krankmeldung bestimmte Pflichten:
Unverzügliche Meldung an den Arbeitgeber: Dies sollte umgehend geschehen, um eine Planung sicherzustellen.
Ab dem vierten Krankheitstag: Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vorlegen. Die Einhaltung dieser Regel schützt Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen.
Bei längerer Krankheit: Folgebescheinigungen (AU) einreichen. Die rechtzeitige Vorlage der AU ist entscheidend für die Transparenz im Unternehmen.
Arbeitgeber können:
Frühere Vorlage eines Attests verlangen: Ab dem ersten Tag kann ein Nachweis gefordert werden, insbesondere wenn eine wiederholte Krankmeldung vorliegt.
Bei begründetem Verdacht den Medizinischen Dienst einschalten: Arbeitgeber haben in diesem Fall die Möglichkeit, den Medizinischen Dienst einzuschalten, dies sollte jedoch wohlüberlegt und mit allen rechtlichen Rahmenbedingungen in Einklang stehen.
Bei wiederholten Verstößen gegen die Meldepflicht abmahnen oder kündigen: Hier ist eine besondere Sorgfalt geboten, um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Was Arbeitgeber NICHT dürfen:
Mitarbeiter ohne begründeten Verdacht zum Betriebsarzt schicken: Dies kann schnell als übergriffig empfunden werden.
Nach der konkreten Diagnose fragen: Solche Nachfragen könnten in den Bereich der Verletzung der Privatsphäre fallen; Arbeitgeber dürfen nur bestimmte Information erhalten, wie etwa die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit.
Krankmeldungen grundlos anzweifeln: Vertrauen ist die Grundlage jeder gesunden Arbeitsbeziehung.
Wenn Sie direkt mit einem häufig kranken Kollegen sprechen möchten:
Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt: Sprechen Sie nicht während stressiger Phasen oder vor anderen Kollegen; es ist wichtig, jemanden im passenden Moment anzusprechen.
Zeigen Sie Verständnis: „Mir ist aufgefallen, dass es dir in letzter Zeit nicht so gut geht. Kann ich irgendwie helfen?“
Vermeiden Sie Vorwürfe: Statt „Du bist ständig krank“ besser „Wir vermissen dich im Team.“
Bieten Sie Unterstützung an: „Falls du Hilfe bei der Einarbeitung nach der Krankheit brauchst, sag Bescheid.“
Empathisch, aber klar: Zeigen Sie Verständnis für die Situation, machen Sie aber auch die Auswirkungen auf das Team deutlich.
Lösungsorientiert: Fragen Sie nach konkreten Unterstützungsmöglichkeiten.
Dokumentieren: Halten Sie wichtige Gesprächsinhalte schriftlich fest, wobei die Inhalte der Dokumentation für spätere Nachweise besonders relevant sind.
Nachfassen: Vereinbaren Sie Folgetermine zur Überprüfung der Situation.
Die beste Medizin gegen häufige Krankmeldungen ist ein positives Arbeitsumfeld:
Offene Kommunikationskultur: Mitarbeitende sollten sich trauen, Probleme anzusprechen; ein respektvoller Umgang mit Kolleginnen und Kollegen ist dabei besonders wichtig.
Wertschätzung zeigen: Anerkennung motiviert und stärkt das Immunsystem. Feiern Sie Erfolge gemeinsam, um den Teamgeist zu stärken.
Work-Life-Balance fördern: Flexible Arbeitszeiten und Pausen reduzieren Stress und helfen den Menschen, sich besser um ihre Gesundheit zu kümmern.
Teambuilding: Organisieren Sie regelmäßige Teamevents, um den Zusammenhalt zu fördern und eine positive Teamdynamik herzustellen.
Ergonomische Arbeitsplätze einrichten: Schaffen Sie eine Umgebung, die die körperliche Gesundheit fördert.
Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz fördern: Stellen Sie gesunde Snacks zur Verfügung oder bieten Sie Obstkörbe an.
Bewegungsangebote schaffen: Ob Yoga-Kurse in der Mittagspause oder ein Fitnessraum im Unternehmen – fördern Sie die körperliche Aktivität Ihrer Mitarbeitenden.
Stressmanagement-Kurse anbieten: Bieten Sie Workshop zu Stressbewältigung und Achtsamkeit an, um Resilienz zu fördern.
Regelmäßige Gesundheitschecks ermöglichen: Führen Sie regelmäßig Checks durch, um frühzeitig auf gesundheitliche Probleme reagieren zu können. Auch andere Maßnahmen, wie individuelle Gespräche oder organisatorische Anpassungen, können zur Gesundheitsförderung beitragen.
Regelmäßige Mitarbeitergespräche führen: Diese sollten nicht nur zur Leistungsbeurteilung genutzt werden, sondern auch emotionales Wohlbefinden thematisieren.
Krankenstand systematisch erfassen: Eine systematische Dokumentation kann helfen, Muster zu erkennen und frühzeitig gegensteuern.
Belastungsspitzen frühzeitig erkennen: Achten Sie auf wiederkehrende Muster in der Krankheitsausfallquote und reagieren Sie proaktiv.
Bei Auffälligkeiten schnell reagieren: Standardisierte Prozesse helfen, schnell und effektiv auf Probleme zu reagieren. Werden Fehlzeiten nicht rechtzeitig erkannt und adressiert, können arbeitsrechtliche Konsequenzen wie Abmahnungen oder weitere Maßnahmen folgen.
Wenn Krankmeldungen auffällig oft montags oder vor Feiertagen kommen:
Muster dokumentieren: Halten Sie Krankmeldungen fest und analysieren Sie Trends, um mögliche Ursachen zu identifizieren.
Ruhiges Gespräch führen: Versuchen Sie das Thema anzusprechen, ohne zu unterstellen.
Nach Ursachen forschen: Fragen Sie, ob es ernsthafte Überforderungen oder private Probleme gibt, die besprochen werden sollten.
Klare Erwartungen kommunizieren: Verdeutlichen Sie, dass eine zuverlässige Anwesenheit wichtig für das Team ist, da sowas das Team belasten kann.
Bei längeren Ausfällen:
Regelmäßigen Kontakt halten: Zeigen Sie Interesse an der Gesundung des Mitarbeiters und informieren Sie ihn über teaminterne Entwicklungen, wobei die Verantwortung vor allem bei der Führungskraft liegt.
Wiedereingliederung planen: Erarbeiten Sie gemeinsam einen Plan, der die Rückkehr organisiert und den Mitarbeitenden langsam wieder einbindet.
Team über die Situation informieren (soweit erlaubt): Halten Sie das Team informiert, ohne die Privatsphäre des Mitarbeiters zu verletzen.
Vertretungsregelungen etablieren: Sorgen Sie dafür, dass bei längeren Abwesenheiten klare Vertretungenvorhanden sind.
Bei vielen kurzen Ausfällen:
Ursachen erforschen: Finden Sie heraus, ob Stress, Arbeitsplatzprobleme oder familiäre Gründe hinter den häufigen Fehlzeiten stecken; berücksichtigen Sie dabei auch unterschiedliche Fällen von Kurzzeiterkrankungen.
Präventive Maßnahmen ergreifen: Bieten Sie spezielle Gesundheitsressourcen oder Stressmanagement-Workshops an.
Arbeitsorganisation überprüfen: Sehen Sie sich die Aufgabenverteilung an und überprüfen Sie, ob die Mitarbeitenden überlastet sind.
Unterstützung anbieten: Kommen Sie den betroffenen Mitarbeitern entgegen und bieten Sie zusätzliche Ressourcen.
Wenn die Überlastung durch kranke Kollegen zu groß wird, ist es wichtig, selbst zu reflektieren:
Sprechen Sie es an: Informieren Sie Ihren Chef über die Belastung, um ihn darauf aufmerksam zu machen.
Dokumentieren Sie: Führen Sie Buch über Überstunden und zusätzliche Aufgaben, um Ihre eigenen Belastungsgrenzen festzuhalten.
Sagen Sie Nein: Sie sind nicht verpflichtet, unbegrenzt Mehrarbeit zu leisten. Ein klares „Nein“ kann oft zur Erhaltung Ihrer eigenen Gesundheit führen.
Holen Sie sich Hilfe: Nutzen Sie betriebliche Beratungsangebote, um professionelle Unterstützung zu erhalten.
Denken Sie daran: Jeder trägt ein Stück Verantwortung für die eigene Gesundheit und sollte auf die eigenen Grenzen achten.
Achten Sie auf Anzeichen von Überforderung bei sich selbst:
Ständige Müdigkeit: Ein unaufhörliches Gefühl der Erschöpfung kann ein erstes Warnsignal sein.
Gereiztheit: Wenn Sie bei den kleinsten Störungen ausflippen, kann auch dies ein Zeichen von Stress sein.
Schmerzen (Kopf, Rücken, Magen): Körperliche Beschwerden können durch Stress ausgelöst werden.
Schlafprobleme: Einschlafschwierigkeiten oder häufiges Wachwerden können Symptome einer Überlastung sein.
Lustlosigkeit: Ein Mangel an Motivation zu alltäglichen Aufgaben ist ein häufiges Zeichen für Überforderung und Stress; insbesondere fehlende Lust an der Arbeit sollte als ernstzunehmendes Warnsignal betrachtet werden.
Um langfristig die Mitarbeitergesundheit zu verbessern, sollten folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
Personalaufstockung bei chronischer Unterbesetzung: Überlegen Sie, ob die Teamgröße zur Arbeitslast passt, um insbesondere Angestellte zu entlasten und deren Wohlbefinden zu fördern.
Flexible Arbeitsmodelle einführen: Moderne Arbeitszeitmodelle können dazu beitragen, die Work-Life-Balance zu verbessern.
Vertretungsregelungen optimieren: Klare Regelungen helfen, die Überlastung zu reduzieren.
Arbeitsabläufe effizienter gestalten: Überprüfen und optimieren Sie bestehende Arbeitsabläufe, um Effizienz und Zufriedenheit zu erhöhen.
Ein langfristiger Kulturwandel innerhalb der Organisation ist notwendig, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen:
Offene Fehlerkultur etablieren: Geben Sie Mitarbeitenden das Gefühl, dass Fehler menschlich sind und genutzt werden können, um einfacher zu lernen.
Gesundheit als Unternehmenswert verankern: Gesundheit sollte im Unternehmensleitbild verankert werden, um alle Mitarbeitenden zu erreichen.
Führungskräfte schulen: Sensibilisieren Sie Führungskräfte für die Bedeutung von Employee Wellbeing und deren Einfluss auf die Produktivität.
Mitarbeitende in Entscheidungen einbeziehen: Ermöglichen Sie eine aktive Mitgestaltung der Unternehmenskultur, um ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen und die Einbindung jedes Teammitglieds zu fördern.
Um beständig auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:
Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen: So erfahren Sie direkt von den Mitarbeitenden, womit sie unzufrieden sind.
Krankenstand analysieren: Erstellen Sie monatliche sowie jährliche Statistiken über Fehlzeiten, um Muster zu erkennen.
Maßnahmen evaluieren: Analysieren Sie, was funktioniert hat und was nicht, um entsprechend Anpassungen vorzunehmen.
Best Practices teilen: Fördern Sie den Wissensaustausch zwischen Abteilungen, um erfolgreiche Ansätze bundesweit zu verbreiten.
Kollegen, die ständig krank sind, stellen jedes Team vor Herausforderungen – und das gilt ebenso für die Kollegin, die häufig krankheitsbedingt ausfällt. Doch mit der richtigen Herangehensweise lassen sich Lösungen finden, die allen Beteiligten gerecht werden.
Der Schlüssel liegt in:
Verständnis für die Situation aller Beteiligten
Offener und ehrlicher Kommunikation
Professionellem Teammanagement
Präventiven Gesundheitsmaßnahmen
Klaren Grenzen und Regeln
Denken Sie daran: Gesundheit ist kein Luxus, sondern die Grundlage für produktive Arbeit. Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeitenden zahlen sich langfristig aus – durch weniger Fehlzeiten, höhere Motivation und bessere Ergebnisse.
Wenn Sie als Teammitglied oder Führungskraft vor dieser Herausforderung stehen, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Betriebsärzte, HR-Experten und Beratungsstellen können wertvolle Unterstützung bieten.
Ihr Team ist nur so stark wie das schwächste Glied – aber mit der richtigen Unterstützung kann jedes Glied wieder stark werden.
Bild: (© peopleimages.com – stock.adobe.com)
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