Feedbackgespräch Probezeit

So meistern Sie Ihr Feedbackgespräch am Ende der Probezeit

Die ersten Wochen in einem neuen Job sind aufregend und oft sehr fordernd. Neue Kollegen, neue Aufgaben und vor allem ein neuer Arbeitgeber – all das kann zur Nervosität führen. Das Feedbackgespräch am Ende Ihrer Probezeit soll Ihnen und Ihrem Arbeitgeber von Nutzen sein.

Es bietet Zeit für die Klärung von offenen Fragen – von Ihnen und auch von Ihrem Arbeitgeber. Dieses Feedbackgespräch entscheidet auch über Ihre Zukunft in der Firma. Wie Sie am besten vorbereitet in das Gespräch gehen und mit welchen Fragen Sie rechnen sollten, erfahren Sie nun.

Was ist eine Probezeit?

Nicht in jedem Arbeitsvertrag findet sich eine Vereinbarung für eine Probezeit. Falls aber eine Probezeit vereinbart wurde, dauert diese meistens sechs Monate. Die Probezeit dient unter anderem dazu, dass sich Arbeitnehmer, Arbeitgeber und das ganze Team kennenlernen können. Zusätzlich soll der Arbeitnehmer natürlich seine Aufgaben im Unternehmen erlernen.

Wenn eine oder beide Seiten feststellen, dass die Zusammenarbeit auf Dauer nicht funktionieren wird, trennen sich die Wege wieder. Während der Probezeit gilt ein gelockerter Kündigungsschutz. Das heißt, Sie können auch schon während der Probezeit mit einem Vorlauf von zwei Wochen kündigen oder gekündigt werden. In der Regel wird aber erst im Probezeitendgespräch entschieden, ob der Arbeitsvertrag nach der Probezeit regulär verlängert wird.

Ablauf eines Feedbackgesprächs

Es ist wichtig, dass ein Probezeitgespräch fair und auf Augenhöhe abläuft. Inhalt des Gesprächs sollten die Erfahrungen der letzten Wochen beziehungsweise sechs Monate sein. Dabei sollen sowohl der Arbeitgeber als auch Mitarbeitende auf Probe zu gleichen Anteilen zu Wort kommen. Leider ist dem aber nicht immer so, denn teilweise werden die Arbeitnehmer kaum zu Wort gelassen.

Viele denken, dass schon vor dem Feedbackgespräch seitens der Chefetage feststeht, ob ein Arbeitnehmer nach der Probezeit übernommen wird. Das stimmt aber nicht immer, denn das Gespräch kann offene Fragen klären und sogar Missverständnisse aufklären. Falls Sie während der Probezeit nicht zufrieden waren, können Sie dies also ebenso beim Probezeitgespräch ansprechen. Vielleicht kann Ihnen der Chef Lösungen anbieten, damit Sie im Unternehmen bleiben.

Welchen Sinn hat das Probezeitgespräch?

Probezeitgespräche werden am Ende der Probezeit hauptsächlich geführt, damit Entscheidungen gefällt werden können. Durch gegenseitige Rückmeldungen und dem Besprechen des Status quo soll im Feedbackgespräch (Probezeitgespräch) die weitere Vorgehensweise zum Arbeitsverhältnis besprochen werden. Arbeitgeber wollen im Gespräch herausfinden, ob es Sinn ergibt, die Probezeit zu beenden und somit den Arbeitnehmer fest anzustellen. Auch der Arbeitnehmer selbst muss entscheiden, ob eine weitere Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen Sinn ergibt.

Man schaut im Probezeitgespräch also, wie es läuft und wie sich beide Parteien die berufliche – und im besten Fall gemeinsame – Zukunft vorstellen. Daher wird das Feedbackgespräch von Arbeitgebern sowie Arbeitnehmern in der Regel aufrichtig geschätzt, denn es schafft Klarheit.

Probezeitgespräch Fragen Mitarbeiter

In einem professionell geführten Probezeitgespräch schaut man sowohl zurück als auch nach vorn. Zusammen bespricht man, was während der vergangenen Wochen oder sechs Monate der Probezeit gut gelaufen ist. Zielgerichtete Fragen von beiden Seiten sollen zudem die Gelegenheit bieten, die gemeinsame Zukunft definieren. Mit welchen Fragen Sie konkret von Personalverantwortlichen rechnen sollten, verraten wir Ihnen in den folgenden Zeilen.

Probezeitgespräch Vorlagen

Natürlich gibt es keinen allgemeingültigen Leitfaden, an den sich Führungspersonen halten, wenn es um das Probezeitgespräch geht. Dennoch gibt es gewisse Fragen, die Arbeitnehmern meist in der folgenden oder ähnlichen Form gestellt werden.

14 typische Fragen im Feedbackgespräch am Ende der Probezeit:

  1. „Möchten Sie weiterhin für uns arbeiten?“

  2. „Fühlen Sie sich in unserem Unternehmen wohl?“

  3. „Kommen Sie mit Ihren Kollegen gut zurecht?“

  4. „Haben Sie schon Routinen entwickelt?“

  5. „Sind sie bei der Einarbeitung gut begleitet worden?“

  6. „Verlangen wir zu viel von Ihnen?“

  7. „Was gefällt Ihnen nicht bei uns?“

  8. „Was könnten wir im Unternehmen verbessern?“

  9. „Haben Sie sich die Arbeit bei uns so vorgestellt?“

  10. „Wie stellen Sie sich unsere gemeinsame berufliche Zukunft vor?“

  11. „Haben Sie schon etwas erreicht in der Firma?“

  12. „Haben Sie Ziele bezogen auf Ihren Job bei uns?“

  13. „Fehlt Ihnen etwas, um Ihren Tätigkeiten korrekt nachgehen zu können?“

  14. „Was wünschen Sie sich von mir?“

Neben dieser Auswahl an häufigen Fragen können Sie auch dazu aufgefordert werden, zu gewissen Themen Stellung zu beziehen.

Typische Aufforderungen im Probezeitgespräch:

  • Ziehen Sie bitte ein Resümee der vergangenen Probezeit.

  • Nennen Sie drei positive und drei negative Aspekte Ihrer Arbeit bei uns im Unternehmen.

Fragen oder Aufforderungen – in beiden Fällen möchte der Arbeitnehmer mehr über Sie erfahren. Durch die Probezeitgespräch-Antworten lassen Sie Ihren Chef an Ihren Erfahrungen, beruflichen Vorstellungen und Wünschen teilhaben.

Probezeitgespräch Fragen an Arbeitgeber

Wie Sie bereits erfahren haben, bietet das Feedbackgespräch am Ende der Probezeit ebenso Raum für Fragen an den Arbeitgeber. Diese können sich einerseits auf Formelles beziehen, wie Ihren Arbeitsvertrag oder Ihren Dienstplan. Andererseits können Sie Ihrer Führungskraft auch Fragen zu Ihren Aufgaben, Ihrer Zukunft im Unternehmen und zu anderen Themen wie Ihrer Zukunft und Erwartung stellen.

Folgende Fragen an den Arbeitgeber finden oft Verwendung im Probezeitgespräch:

  • Ist es möglich, in den Schulferien Urlaub zu erhalten?

  • Für wie lange wird mein Vertrag verlängert?

  • Gibt es Aufstiegsmöglichkeiten für mich?

  • Kann ich während der Arbeitszeit eine Weiterbildung besuchen?

  • Können wir noch über das Gehalt sprechen?

Tipp

Prinzipiell können Sie alle Fragen stellen, die sich auf das Unternehmen, Ihr Arbeitsumfeld und Ihren Job beziehen. Private Fragen an Ihren Arbeitgeber sollten Sie jedoch vermeiden. Diese haben in Probezeitgesprächen nichts zu suchen und würden Sie unprofessionell wirken lassen.

Fragen und Antworten [Beispiele]

Im Probezeitgespräch werden verschiedene Fragen gestellt, um die bisherige Leistung und das zukünftige Potenzial des Mitarbeiters zu bewerten.

Hier sind einige Beispiele für Fragen, die Personalverantwortliche in Probezeitgesprächen gern stellen und passende Antworten, die Sie als Arbeitnehmer geben können:

Wie würden Sie Ihre bisherige Leistung während der Probezeit bewerten?

Ich glaube, ich habe in den letzten sechs Monaten hart gearbeitet und meine Aufgaben erfolgreich erledigt. Ich habe mich bemüht, mich schnell in mein Team einzufinden und meine Aufgaben effektiv zu erledigen.

Was waren Ihrer Meinung nach Ihre größten Erfolge während der Probezeit?

Ich bin stolz darauf, dass ich in den letzten Monaten erfolgreich Projekte abgeschlossen und meine Ziele erreicht habe. Ich habe auch gut mit meinen Teammitgliedern zusammengearbeitet und positive Feedbacks von Kunden erhalten.

Welche Entwicklungsbereiche sehen Sie für sich selbst in Bezug auf Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen?

Ich denke, ich könnte mich noch weiter in bestimmten technischen Fähigkeiten verbessern und mein Projektmanagement-Know-how vertiefen. Außerdem möchte ich mehr Verantwortung übernehmen und an meiner Teamführung arbeiten.

Wie können wir als Unternehmen Ihre berufliche Entwicklung und Karriere unterstützen?

Ich würde gerne an Weiterbildungsmaßnahmen oder Schulungen teilnehmen, um meine Fähigkeiten auszubauen. Auch die Möglichkeit, in Projekte mit größerer Verantwortung einzusteigen und neue Herausforderungen anzunehmen, würde ich sehr schätzen.

Was sind Ihre langfristigen Ziele und wie möchten Sie sich in Zukunft weiterentwickeln?

Mein langfristiges Ziel ist es, in einer Position mit mehr Verantwortung und Führungsverantwortung zu arbeiten. Ich möchte mein Fachwissen erweitern und mich kontinuierlich weiterentwickeln, um mich beruflich in Ihrem Unternehmen weiterentwickeln zu können.

Diese Fragen und Antworten ermöglichen eine fundierte Diskussion während des Probezeitgesprächs und tragen dazu bei, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer eine klare Vorstellung über die zukünftige Entwicklung haben.

Infografik: Ablauf eines Feedbackgesprächs

Probezeitgespräch Vorbereitung

Auf wichtige Termine sollten Sie sich immer in gewisser Weise vorbereiten. So ist es auch beim Feedbackgespräch am Ende der Probezeit. Eine gute Vorbereitung hilft Ihnen, während des Gesprächs sicher und souverän aufzutreten und von sich zu überzeugen. Überlegen Sie sich also im Vorfeld Antworten auf die oben genannten Fragen, damit Sie im Probezeitgespräch gleich wissen, was Sie antworten sollen.

Achten Sie darauf, dass Sie ehrlich antworten und nicht übertreiben. Unvorbereitet passiert es schnell, dass Sie bei Ihrem zukünftigen Chef einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Wenn Sie aber im Vorfeld über folgende Punkte nachdenken und darüber sprechen können, werden Sie bestimmt einen guten Eindruck hinterlassen:

  • Reflektieren Sie Ihre Leistungen und beschreiben Sie, warum Sie in diesem Unternehmen gebraucht werden.

  • Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Chefs und überlegen Sie sich, wie er Sie sieht.

  • Definieren Sie ganz klar Ihre Wünsche und Ziele in der Firma.

  • Legen Sie sich Argumente zurecht für mögliche Kritikpunkte.

  • Überlegen Sie sich konkrete Fragen, die Sie Ihrem Arbeitgeber stellen wollen.

Wenn Sie zu diesen genannten Punkten die passenden Worte finden, ist das eine klasse Ausgangslage für das Feedbackgespräch. Wenn Sie dann auch noch auf die häufigsten Fragen überzeugende Antworten parat haben, brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen.

Probezeitgespräch Fehler

Gewisse Punkte sorgen dafür, dass ein Probezeitgespräch zum Scheitern verurteilt ist.

Achten Sie daher darauf, dass Sie nicht die folgenden Fehler begehen:

  • Keine oder unzureichende Vorbereitung auf das Gespräch kann dazu führen, dass Sie auf Fragen nicht passend oder gar nicht antworten können.

  • Sie müssen Ihrem Gesprächspartner nicht „Honig ums Maul schmieren“, aber seien Sie auch vorsichtig mit Kritik. Grundsätzlich sollen auch negative Erfahrungen der Probezeit angesprochen werden, aber seien Sie sensibel dabei. Bei zu viel Kritik Ihrerseits könnte der Eindruck entstehen, dass Sie sich nicht anpassen können oder nicht teamfähig sind.

  • Wie Sie mit Kritik umgehen, ist ebenso wichtig. Wenn Sie kritisiert werden, dürfen Sie nicht verärgert reagieren oder die Schuld von sich weisen. Hören Sie der Kritik gut zu und sprechen Sie gemeinsam über Verbesserungsmöglichkeiten.

  • Suchen Sie keine Ausreden für eventuelle Fehler, die Ihnen während der Probezeit unterlaufen sind. Beschreiben Sie eher, was Sie machen werden, dass in Zukunft Fehler Ihrerseits vermieden werden.

  • Ihr privates Leben und persönliche Probleme haben im Feedbackgespräch nichts zu suchen.

  • Sprechen Sie nicht schlecht über Ihre Kollegen, Kunden oder andere Personen. Lästereien machen keinen guten Eindruck und lassen Sie nicht teamfähig wirken.

Diese Verhaltensmuster werden nicht gern in Feedbackgesprächen am Ende der Probezeit gesehen. Im schlimmsten Fall können diese „Fehler“ sogar dazu führen, dass die Zusammenarbeit mit dieser Firma nach der Probezeit beendet wird. Wie Sie sich verhalten sollten, damit Sie gute Chancen haben, nach der Probezeit übernommen zu werden, erfahren Sie, wenn Sie weiterlesen.

So sollten Sie sich im Probezeitgespräch verhalten

Im Probezeitgespräch geht es in erster Linie um Feedback und um eventuelle Probleme, die während der Probezeit aufgetreten sind. Wie man sich während des Gesprächs verhält und wie man auftritt, hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis des Gesprächs. Gehen Sie prinzipiell mit einer positiven Einstellung in das Feedbackgespräch, denn diese wirkt sich gleichzeitig positiv auf Ihre Körperhaltung aus.

Außerdem sollten Sie dies beachten:

  • Gehen Sie vorbereitet in das Gespräch.

  • Sprechen Sie selbstsicher und in angemessener Lautstärke.

  • Äußern Sie Ihre beruflichen Wünsche.

  • Sprechen Sie über Ihre beruflichen Ziele.

  • Rechnen Sie mit Kritik und nehmen Sie diese an.

  • Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.

  • Scheuen Sie nicht davor, mit Begründung zu widersprechen, wenn Sie etwas anders sehen.

  • Begründen Sie alles, das Sie sagen.

  • Machen Sie sich Notizen, falls Ihr Vorgesetzter nicht ohnehin ein Protokoll führt.

Verstellen Sie sich dabei nicht, sondern bleiben Sie sich selbst treu. So treten Sie automatisch souveräner auf.

Fazit

Zusammenfassend finden Sie hier kurz und knapp das Wichtigste in Bezug auf das Feedbackgespräch:

  • Das Probezeitgespräch dient Ihnen und dem Unternehmen, um herauszufinden, ob eine Zusammenarbeit nach Ablauf der Probezeit Sinn ergibt.

  • Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor.

  • Das Feedbackgespräch sollte nicht nur aus Fragen, Kritik und Lob von Ihren Vorgesetzten an Sie bestehen. Auch Sie sollten gleichermaßen zu Wort kommen.

  • Seien Sie während des Gesprächs Sie selbst und verstellen Sie sich nicht.

Missverständnisse aus der Welt schaffen, offene Fragen klären, eine weitere Zusammenarbeit planen – diese und weitere Themen können Teil eines Probezeitgesprächs sein. Auf jeden Fall soll es sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern von Nutzen sein. Wir wünschen Ihnen ein aufschlussreiches und für Sie zufriedenstellendes Probezeitgespräch!

Bild: (© iamchamp – stock.adobe.com)

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