Morgens klingelt der Wecker. Für viele beginnt damit ein normaler Arbeitstag – doch für immer mehr Menschen bedeutet das auch: Zeit für das Abenteuer der nebenberuflichen Selbstständigkeit. Sarah zum Beispiel arbeitet als Marketingmanagerin, aber abends wartet ihr zweites Leben auf sie: ihre kleine Grafikdesign-Agentur. Was als Hobby begann, bringt ihr mittlerweile 800 Euro zusätzlich im Monat ein.
Träumst du auch davon, nebenberuflich selbstständig zu werden? Die Unsicherheit über Steuern, Buchhaltung und rechtliche Regelungen hält viele davon ab. Du bist nicht allein! Millionen von Arbeitnehmern in Deutschland stehen vor genau dieser Herausforderung.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Weg der nebenberuflichen Selbstständigkeit.
Die Gründe liegen auf der Hand:
Finanzielle Sicherheit durch das Angestelltenverhältnis bleibt bestehen
Zusätzliches Einkommen ohne das Risiko der Vollzeit-Selbstständigkeit
Testen der Geschäftsidee bei minimalen Risiken
Aufbau eines zweiten Standbeins für die Zukunft
Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung
Chance auf berufliche Selbstverwirklichung
Wer sich nebenberuflich selbstständig macht, kann viel profitieren. Wichtig ist jedoch, die Regeln und Abläufe zu kennen. Besonders beim Thema Steuern und Buchhaltung lauern Fallstricke.
Die nebenberufliche Selbstständigkeit bietet die perfekte Möglichkeit, erste Erfahrungen als Unternehmer zu sammeln. Du kannst deine Leidenschaft zum Beruf machen, ohne den sicheren Hauptjob aufzugeben. Viele erfolgreiche Gründer haben klein angefangen und sind später in die Vollzeit-Selbstständigkeit gewechselt.
Das zusätzliche Einkommen aus der Nebentätigkeit kann den Lebensstandard erheblich verbessern. Ob für den Familienurlaub, die Ausbildung der Kinder oder den Aufbau von Rücklagen – die finanziellen Möglichkeiten erweitern sich deutlich.
Du giltst als nebenberuflich selbstständig, wenn mehrere wichtige Kriterien erfüllt sind. Diese Abgrenzung ist entscheidend für steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Fragen.
Eine Selbstständigkeit wird nur dann als nebenberuflich betrachtet, wenn du weniger als 20 Stunden pro Woche dafür aufwendest. Diese Regel ist nicht verhandelbar. Überschreitest du diese Grenze dauerhaft, betrachten dich die Behörden als hauptberuflich selbstständig.
Die Konsequenzen sind weitreichend:
Andere steuerliche Behandlung
Änderungen bei der Sozialversicherung
Mögliche Probleme mit dem Arbeitgeber
Verlust bestimmter Vorteile
Dein Einkommen aus der selbstständigen Tätigkeit darf nicht höher sein als dein Gehalt aus der Festanstellung. Diese Regel ist entscheidend für deine Einstufung bei den Sozialversicherungen. Verdienst du mit deiner Nebentätigkeit mehr als im Hauptberuf, giltst du automatisch als hauptberuflich selbstständig.
Achte darauf, dass sowohl die zeitlichen als auch die finanziellen Grenzen eingehalten werden. Nur so profitierst du von den Vorteilen der nebenberuflichen Selbstständigkeit.
Als nebenberuflich Selbstständiger darfst du grundsätzlich keine Angestellten beschäftigen. Es gibt jedoch eine wichtige Ausnahme: Ein Minijobber ist erlaubt. Diese Regelung sorgt dafür, dass die Nebentätigkeit tatsächlich im kleinen Rahmen bleibt.
Bevor du auch nur einen Euro verdienst, musst du deine Nebentätigkeit ordnungsgemäß anmelden.
Hier ist dein Schritt-für-Schritt-Guide:
Zunächst musst du klären, ob du Gewerbetreibender oder Freiberufler bist. Diese Unterscheidung hat wichtige Konsequenzen:
Freiberufler müssen kein Gewerbe anmelden.
Dazu gehören:
Journalisten und Übersetzer
Berater und Coaches
Programmierer und IT-Experten
Künstler und Kreative
Ärzte, Anwälte, Steuerberater
Gewerbetreibende müssen beim Gewerbeamt anmelden:
Handwerker
Einzelhändler
Dienstleister im gewerblichen Bereich
Produzenten und Hersteller
Gang zum Gewerbeamt deiner Gemeinde
Ausfüllen der Gewerbeanmeldung (meist online möglich)
Zahlung der Gebühr (zwischen 10 € und 60 €, je nach Gemeinde)
Erhalt der Gewerbebescheinigung
Die Gewerbeanmeldung ist meist unkompliziert. Viele Gemeinden bieten mittlerweile Online-Services an. Informiere dich vorab über die Öffnungszeiten und benötigten Unterlagen.
Fragebogen zur steuerlichen Erfassung vom Finanzamt ausfüllen
Anmeldung bei der IHK oder Handwerkskammer (meist automatisch)
Information der Krankenversicherung über die Nebentätigkeit
Beantragung einer Betriebsnummer bei der Bundesagentur für Arbeit
Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist besonders wichtig. Hier legst du fest, ob du die Kleinunternehmerregelung nutzen möchtest. Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen für deine Buchhaltung und Steuerpflicht.
Hier wird es komplex – aber keine Sorge, wir bringen Licht ins Dunkel. Das Verständnis der steuerlichen Grundlagen ist entscheidend für deinen Erfolg als nebenberuflich Selbstständiger.
Wichtige Korrektur: Die 410-Euro-Grenze bezieht sich auf die Abgabepflicht der Steuererklärung gemäß § 46 Abs. 2 Nr. 1 EStG. Diese Regel bestimmt, ab wann Arbeitnehmer mit Nebeneinkünften verpflichtet sind, eine Steuererklärung abzugeben.
Die gesetzliche Regelung nach § 46 EStG:
Als Arbeitnehmer mit zusätzlichen Einkünften aus selbstständiger Tätigkeit musst du eine Steuererklärung abgeben, wenn diese Einkünfte über 410 Euro pro Jahr liegen
Diese 410 Euro sind eine Freigrenze für die Abgabepflicht, nicht für die Steuerpflicht selbst
Die Grenze bezieht sich auf Einkünfte (nicht den Umsatz), also bereits um Betriebsausgaben bereinigt
Korrekte steuerliche Behandlung:
Unter 410 Euro Gewinn: Keine Abgabepflicht für die Steuererklärung
Über 410 Euro Gewinn: Steuererklärungspflicht nach § 46 EStG, aber der Gewinn wird zu deinem anderen Einkommen addiert und nach dem persönlichen Steuersatz besteuert
Kein Cliff-Effekt: Bei 411 Euro Gewinn zahlst du nur auf die 411 Euro Steuern nach deinem persönlichen Steuersatz
Durch die Addition der Nebeneinkünfte zu deinem Haupteinkommen kann es zu einer höheren Steuerbelastung kommen:
Härteausgleich-Situationen:
Bei geringen Überschreitungen der Freigrenze kann die zusätzliche Steuerlast unverhältnismäßig hoch werden
Das Finanzamt prüft in Einzelfällen einen Härteausgleich, wenn die Mehrbelastung die zusätzlichen Einkünfte deutlich übersteigt
Ein solcher Härteausgleich ist jedoch nicht automatisch und muss beantragt werden
Progressionseffekt verstehen: Verdienst du mehr als 410 Euro im Jahr, wird der Gewinn aus deiner selbstständigen Tätigkeit zu deinem Haupteinkommen addiert. Das kann dazu führen, dass du in einen höheren Grenzsteuersatz rutschst.
Rechenbeispiel mit Progressionseffekt:
Jahresgehalt aus Festanstellung: 40.000 Euro
Gewinn aus Nebentätigkeit: 5.000 Euro
Zu versteuerndes Gesamteinkommen: 45.000 Euro
Durch den progressiven Steuersatz nach § 32a EStG zahlst du auf die zusätzlichen 5.000 Euro den Grenzsteuersatz, der bei diesem Einkommen höher ist als der Durchschnittssteuersatz deines Hauptgehalts.
Betriebsausgaben optimieren:
Werbungskosten können die Einkünfte mindern und so die 410-Euro-Grenze unterschreiten lassen
Abschreibungen auf Anschaffungen können über mehrere Jahre verteilt werden
Fortbildungskosten sind als Betriebsausgaben absetzbar
Timing der Einnahmen:
Geschickte Rechnungsstellung kann Einkünfte auf verschiedene Jahre verteilen
Bei knapp über 410 Euro liegenden Gewinnen kann eine Verschiebung sinnvoll sein
Grundlegende Freibeträge:
Grundfreibetrag 2025: 11.784 Euro – erst darüber wird überhaupt Einkommensteuer fällig
Werbungskosten mindern die Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit
Sonderausgaben reduzieren das zu versteuernde Einkommen zusätzlich
Besonderheiten bei der Gewinnermittlung:
Einnahmen-Überschuss-Rechnung nach § 4 Abs. 3 EStG für Kleinunternehmer
Liebhaberei-Prüfung bei dauerhaften Verlusten oder geringen Gewinnen
Gewinnerzielungsabsicht muss langfristig erkennbar sein
Die steuerliche Behandlung nebenberuflicher Selbstständigkeit folgt klaren gesetzlichen Regelungen nach § 46 EStG. Der Härteausgleich ist zwar theoretisch möglich, aber praktisch selten anwendbar.
Wichtigste Erkenntnisse:
Die 410-Euro-Grenze ist eine Abgabegrenze für die Steuererklärung nach § 46 EStG
Progressionseffekte können die Steuerlast überproportional erhöhen
Durch geschickte Betriebsausgaben-Gestaltung lässt sich die Steuerlast optimieren
Bei komplexeren Fällen ist eine steuerliche Beratung empfehlenswert
Aufatmen erlaubt: Als Kleinunternehmer bist du nicht zur doppelten Buchführung verpflichtet. Stattdessen reicht die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR). Das vereinfacht die Buchhaltung erheblich.
Eine ordentliche Buchhaltung ist das A und O deiner Selbstständigkeit.
Diese Belege brauchst du:
Alle Eingangsrechnungen von Lieferanten
Kopien deiner Ausgangsrechnungen an Kunden
Belege für alle Betriebsausgaben
Kontoauszüge des Geschäftskontos
Kassenbuch (falls du Barzahlungen erhältst)
Fahrtenbuch bei beruflicher Nutzung des Privat-PKW
Wichtiger Tipp: Nutze eine Cloud-basierte Buchhaltungssoftware. So hast du alle Belege digital verfügbar und sparst Zeit bei der Steuererklärung. Moderne Apps können sogar Belege per Foto erfassen und automatisch kategorisieren.
Rechtlich bist du nicht verpflichtet, ein separates Geschäftskonto zu führen.
Trotzdem ist es dringend empfehlenswert:
Klare Trennung von privaten und geschäftlichen Finanzen
Einfachere Buchhaltung und Steuererklärung
Professionellerer Eindruck bei Kunden und Geschäftspartnern
Bessere Übersicht über Einnahmen und Ausgaben
Erleichterte Betriebsprüfung durch das Finanzamt
Viele Banken bieten spezielle Geschäftskonten für Kleinunternehmer und Selbstständige an. Die Kosten sind meist überschaubar und rechnen sich durch die eingesparte Zeit schnell.
Moderne Buchhaltungssoftware macht das Leben nebenberuflich Selbstständiger deutlich einfacher:
Beliebte Lösungen:
sevDesk – speziell für Kleinunternehmer
Lexoffice – umfassende Funktionen
FastBill – einfache Bedienung
DATEV – Profi-Lösung
Diese Tools können:
Rechnungen automatisch erstellen
Belege per App fotografieren und erfassen
Steuererklärung vorbereiten
Mahnwesen automatisieren
Reportings für bessere Übersicht erstellen
Die Auswirkungen auf deine Sozialversicherung sind überschaubar, aber wichtig zu verstehen.
Als Arbeitnehmer bleibst du über deinen Arbeitgeber krankenversichert. Wichtig: Informiere deine Krankenkasse über deine nebenberufliche Selbstständigkeit. In der Regel musst du keine zusätzlichen Beiträge zahlen, solange die Nebentätigkeit untergeordnet bleibt.
Die Krankenkasse prüft:
Ist die Selbstständigkeit zeitlich untergeordnet?
Liegt das Einkommen unter dem Hauptberuf?
Beschäftigst du Angestellte?
Solange du die Kriterien der nebenberuflichen Selbstständigkeit erfüllst, entstehen keine zusätzlichen Kosten bei der Krankenversicherung.
Hier wird es etwas komplizierter: Für einige selbstständige Tätigkeiten besteht automatisch Rentenversicherungspflicht, auch wenn sie nebenberuflich ausgeübt werden:
Lehrer und Erzieher
Künstler und Publizisten
Handwerker
Berater und Coaches
Pflegekräfte
Unser Tipp: Kläre das vorab mit der Deutschen Rentenversicherung ab. Ein Anruf kann dir viel Ärger ersparen. Die Beratung ist kostenlos und hilft bei der Einschätzung deiner Situation.
Falls Rentenversicherungspflicht besteht, zahlst du Beiträge auf deine Gewinne aus der Selbstständigkeit. Diese Beiträge erhöhen aber auch deine späteren Rentenansprüche.
20 Stunden pro Woche für die Nebentätigkeit – das klingt wenig, kann aber zur echten Herausforderung werden. Effektives Zeitmanagement ist entscheidend für deinen Erfolg.
Die Pomodoro-Technik:
Arbeite in 25-Minuten-Blöcken mit 5-minütigen Pausen. Das steigert die Konzentration und verhindert Ermüdung. Nach vier Blöcken machst du eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten.
Batch-Processing:
Erledige ähnliche Aufgaben in einem Block:
Montags: Alle E-Mails beantworten und Kundenanfragen bearbeiten
Dienstags: Rechnungen schreiben und Buchhaltung aktualisieren
Mittwochs: Marketing-Aktivitäten und Social Media
Donnerstags: Projektarbeit und Kundenaufträge
Freitags: Planung und Vorbereitung für die nächste Woche
Die ALPEN-Methode:
Aufgaben sammeln und notieren
Länge der Aufgaben realistisch schätzen
Pufferzeiten für Unvorhergesehenes einplanen
Entscheidungen über Prioritäten treffen
Nachkontrolle am Ende des Tages
Die größte Herausforderung ist oft die Work-Life-Balance.
Hier einige Tipps:
Feste Zeiten für die Selbstständigkeit definieren
Familie und Freunde über deine Pläne informieren
Pausen einhalten und nicht überlasten
Bei Überlastung rechtzeitig die Notbremse ziehen
Vergiss nicht: Die nebenberufliche Selbstständigkeit soll dein Leben bereichern, nicht belasten. Achte auf Warnsignale wie chronische Müdigkeit oder Vernachlässigung wichtiger Lebensbereiche.
Aus Fehlern lernt man – aber es ist besser, sie gar nicht erst zu machen.
Hier die häufigsten Fallstricke:
Das Problem: Viele Arbeitsverträge enthalten Klauseln zu Nebentätigkeiten. Ohne Absprache riskierst du eine Abmahnung oder sogar die Kündigung.
Auch wenn keine explizite Klausel existiert, kann eine Nebentätigkeit problematisch werden, wenn sie:
Die Arbeitsleistung beeinträchtigt
In Konkurrenz zum Arbeitgeber steht
Geschäftsgeheimnisse gefährdet
Die Lösung: Informiere deinen Arbeitgeber schriftlich über deine Pläne. In den meisten Fällen ist eine Genehmigung nur Formsache. Viele Arbeitgeber schätzen sogar die zusätzlichen Kompetenzen, die du durch deine Selbstständigkeit erwirbst.
Das Problem: Fehlende oder unvollständige Belege können bei einer Betriebsprüfung teuer werden. Das Finanzamt ist nicht zimperlich, wenn die Dokumentation mangelhaft ist. Nicht absetzbare Betriebsausgaben kosten dich bares Geld.
Die Lösung:
Digitalisiere alle Belege sofort nach Erhalt
Nutze eine Cloud-Lösung als Backup
Führe ein ordentliches Fahrtenbuch bei beruflicher PKW-Nutzung
Dokumentiere auch kleine Ausgaben – sie summieren sich
Das Problem: Viele vergessen, dass auf den Gewinn Steuern anfallen. Am Jahresende folgt dann das böse Erwachen mit einer hohen Steuernachzahlung, für die das Geld bereits ausgegeben wurde.
Die Lösung: Lege etwa 30% deines Gewinns für Steuern zurück. Nutze dafür ein separates Tagesgeldkonto. So ist das Geld verfügbar, aber nicht für spontane Ausgaben verführerisch sichtbar.
Viele nebenberuflich Selbstständige kalkulieren ihre Preise zu niedrig.
Sie vergessen:
Steuern und Sozialabgaben
Krankheits- und Urlaubstage
Akquise- und Verwaltungszeit
Betriebsausgaben
Kalkuliere realistisch und scheue dich nicht vor angemessenen Preisen. Billige Preise schädigen nicht nur dich, sondern den ganzen Markt.
Auch als nebenberuflich Selbstständiger kannst du von verschiedenen Förderprogrammen profitieren:
Falls du arbeitslos bist, kannst du den Gründungszuschuss auch für eine nebenberufliche Selbstständigkeit beantragen. Bis zu 20.000 Euro sind möglich – steuerfrei und ohne Rückzahlungspflicht.
Voraussetzungen:
Mindestens 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld
Tragfähiges Geschäftskonzept
Bestätigung durch fachkundige Stelle
Der Zuschuss wird in zwei Phasen gezahlt: Sechs Monate lang erhältst du dein Arbeitslosengeld plus 300 Euro monatlich für die Sozialversicherung. Danach können weitere neun Monate mit 300 Euro folgen.
Viele Bundesländer und Kommunen bieten spezielle Programme für Existenzgründer:
Mikrofinanzierung für kleine Kredite
Beratungskostenzuschüsse
Technologie- und Innovationsförderung
Gründerstipendien
Informiere dich bei:
Deiner örtlichen IHK oder Handwerkskammer
Der Wirtschaftsförderung deiner Stadt/Gemeinde
Der KfW-Bank für bundesweite Programme
Gründerzentren und Business Inkubatoren
Die Antragstellung kann aufwendig sein, aber die Förderung lohnt sich oft. Nutze auch kostenlose Beratungsangebote, um die für dich passenden Programme zu finden.
Nicht jede Tätigkeit kann ohne weiteres nebenberuflich ausgeübt werden.
Informiere dich über mögliche rechtliche Hürden:
Einige Geschäftsmodelle benötigen besondere Genehmigungen:
Versicherungsvermittlung (§34d GewO)
Immobilienmakler (§34c GewO)
Bewachungsgewerbe (§34a GewO)
Gastronomie (Gaststättenerlaubnis)
Handwerksbetriebe (Meisterpflicht bei zulassungspflichtigen Gewerken)
Finanzdienstleistungen (BaFin-Lizenz)
Prüfe vor dem Start, ob deine geplante Tätigkeit genehmigungspflichtig ist. Die zuständigen Behörden beraten dich gerne über die notwendigen Schritte.
Denk an deine Absicherung:
Berufshaftpflichtversicherung: Schützt vor Schäden, die durch deine berufliche Tätigkeit entstehen
Betriebshaftpflichtversicherung: Deckt Schäden ab, die in deinen Geschäftsräumen oder durch deine Produkte entstehen
Rechtsschutzversicherung: Hilft bei rechtlichen Auseinandersetzungen
Inventarversicherung: Schützt deine Betriebsausstattung
Die Kosten für Versicherungen sind meist überschaubar, aber im Schadensfall unbezahlbar. Informiere dich bei spezialisierten Maklern für Selbstständige über sinnvolle Absicherungen.
Die richtigen digitalen Tools können dir das Leben als nebenberuflich Selbstständiger erheblich erleichtern:
Software-Lösungen:
sevDesk: Speziell für Kleinunternehmer entwickelt
Lexoffice: Umfassende Buchhaltungsfunktionen
FastBill: Einfache Bedienung, ideal für Einsteiger
DATEV: Profi-Lösung mit vielen Funktionen
Diese Programme können:
Angebote und Rechnungen erstellen
Belege automatisch erfassen
Steuererklärung vorbereiten
Kundenverwaltung übernehmen
Beliebte Tools:
Toggl: Einfache Zeiterfassung mit detaillierten Reports
RescueTime: Automatische Analyse deiner Computernutzung
Clockify: Kostenlose Zeiterfassung für Teams
Trello: Projektmanagement mit Kanban-Boards
Digitale Helfer:
Canva: Professionelle Designs ohne Designkenntnisse
Mailchimp: E-Mail-Marketing und Newsletter
Hootsuite: Social Media Management
Google My Business: Lokale Sichtbarkeit verbessern
Investiere Zeit in die Auswahl der richtigen Tools. Sie zahlen sich durch eingesparte Zeit und professionellere Abläufe schnell aus.
Viele erfolgreiche Unternehmer haben klein angefangen. Deine nebenberufliche Selbstständigkeit kann das Sprungbrett für eine hauptberufliche Karriere als Unternehmer sein.
Anzeichen für den Wechsel:
Dein Nebenerwerb übersteigt regelmäßig dein Angestelltengehalt
Du hast einen soliden und treuen Kundenstamm aufgebaut
Du verfügst über ausreichende finanzielle Rücklagen (mindestens 6-12 Monate Lebenshaltungskosten)
Die Nachfrage nach deinen Produkten/Dienstleistungen ist stabil und wachsend
Du fühlst dich bereit für das unternehmerische Risiko
Wichtige Schritte:
Businessplan erstellen und regelmäßig aktualisieren
Finanzplanung für die ersten Jahre als Vollzeit-Selbstständiger
Krankenversicherung für Selbstständige organisieren
Altersvorsorge anpassen
Eventuell Büroräume anmieten oder Homeoffice professionalisieren
Der Wechsel sollte gut geplant sein. Nutze die Zeit der nebenberuflichen Selbstständigkeit, um alle Aspekte der Vollzeit-Selbstständigkeit zu durchdenken und vorzubereiten.
Hier sind einige bewährte Tipps aus der Praxis:
Tausche dich mit anderen nebenberuflich Selbstständigen aus
Nutze Online-Communitys und lokale Gründer-Treffs
Besuche Branchenveranstaltungen und Messen
Pflege Kontakte zu Kunden und Geschäftspartnern
Halte dich über Trends in deiner Branche auf dem Laufenden
Nutze Online-Kurse und Webinare
Investiere in neue Fähigkeiten und Zertifizierungen
Lerne von erfolgreichen Unternehmern
Konzentriere dich auf wenige, aber profitable Kunden
Biete hervorragenden Service und Qualität
Baue langfristige Kundenbeziehungen auf
Nutze Mundpropaganda als Marketing-Instrument
Führe eine saubere Buchhaltung von Anfang an
Lege regelmäßig Geld für Steuern zurück
Investiere Gewinne sinnvoll in das Wachstum
Baue finanzielle Reserven für schwierige Zeiten auf
Diese Tipps helfen dir dabei, deine nebenberufliche Selbstständigkeit erfolgreich zu gestalten und langfristig zu etablieren.
Sich nebenberuflich selbstständig zu machen ist eine großartige Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu generieren und gleichzeitig die Sicherheit des Angestelltenverhältnisses zu behalten. Mit der richtigen Vorbereitung und dem nötigen Wissen über Steuern, Buchhaltung und rechtliche Regelungen steht deinem Erfolg nichts im Weg.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
Halte dich konsequent an die 20-Stunden-Regel
Nutze die Vorteile der Kleinunternehmerregelung
Führe eine ordentliche und vollständige Buchhaltung
Informiere deinen Arbeitgeber rechtzeitig und transparent
Plane Steuern von Anfang an mit und lege Geld zurück
Nutze moderne digitale Tools für mehr Effizienz
Baue dir ein starkes Netzwerk auf
Investiere in deine Weiterbildung
Die nebenberufliche Selbstständigkeit bietet dir die Chance, deine beruflichen Träume zu verwirklichen, ohne das Risiko einer kompletten Existenzgründung einzugehen. Mit Disziplin, guter Planung und den richtigen Werkzeugen kannst du erfolgreich ein zweites Standbein aufbauen.
Vergiss nicht: Jeder erfolgreiche Unternehmer hat klein angefangen. Deine Reise in die nebenberufliche Selbstständigkeit ist der erste Schritt auf diesem Weg. Nutze die Möglichkeiten, lerne aus Erfahrungen und bleibe dabei realistisch in deinen Zielen.
Starte jetzt durch – deine berufliche Zukunft wartet auf dich!
Bild: (© bnenin – stock.adobe.com)
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