Mit Kollegen nicht auf einer Wellenlänge

Mit Kollegen nicht auf einer Wellenlänge - was tun?

Was tun, wenn man mit den eigenen Arbeitskollegen nicht auskommt?

Dass Sie mit einem Arbeitskollegen nicht auf einer Wellenlänge sind, kann verschiedene Gründe haben – diese sollte man herausfinden und kennen, um entsprechend an der Ursache arbeiten zu können.

Die meiste Zeit des Tages verbringt man auf der Arbeit oder am Arbeitsplatz. Das Ziel sollte daher sein, zumindest aus beruflicher Sicht mit den Arbeitskollegen auszukommen und einen respektvollen Umgang zu pflegen.

Dass nicht jeder mit jedem gleich gut kann, ist völlig normal in einer Gesellschaft. Jeder Mensch hat eigene Vorstellungen und Ideen, was es schwierig macht, wirklich mit allen Menschen auf einen Nenner zu kommen. 

Im Alltag ist es größtenteils wesentlich einfacher, Menschen aus dem Weg zu gehen, mit denen man nicht auf derselben Wellenlänge ist. Am Arbeitsplatz hingegen kann es schon deutlich schwieriger werden, wenn die Chemie zwischen Kollegen einfach nicht zu stimmen scheint. 

Projekte oder gemeinsame Aufgaben müssen zusammen gemeistert werden und auch generell trägt es nur zum Fortschritt des eigenen Tätigkeitsfeldes bei, wenn im Team untereinander keine Unstimmigkeiten herrschen.

Insgesamt wirkt es sich einfach positiv auf das gesamte Arbeitsklima aus, wenn sich alle gut verstehen oder zumindest eine angenehme Stimmung herrscht.

Was Sie machen können, wenn Sie sich mit bestimmten Kollegen irgendwie nicht verstehen, wollen wir im folgenden Beitrag näher betrachten.

Wenn die Chemie unter Arbeitskollegen nicht stimmt

Es gibt zahlreiche Signale, die auf Unstimmigkeiten unter Arbeitskollegen hindeuten. 

Das kann das Vermeiden von Blickkontakt oder das Ausweichen in Gesprächen sein. Dafür muss es gar nicht unbedingt einen bestimmten Grund geben – mit manchen Menschen kommt man besser aus als mit anderen. Das ist nicht ungewöhnlich und kann im privaten als auch im beruflichen Umfeld vorkommen.

Am Arbeitsplatz ist ein freundlicher und respektvoller Umgang natürlich trotzdem sinnvoll und erstrebenswert. 

Treten Probleme mit Ihren Kollegen auf, sollten Sie sich als Erstes hinterfragen, wo die Ursache liegen könnte. Ist es schlicht fehlende Sympathie oder gibt es hinsichtlich bestimmter Themen einfach nur Meinungsverschiedenheiten?

Wenn im Job aus Kollegen Freunde werden oder generell Einigkeit und Zusammenhalt herrscht, ist das eine super Sache. Anstrengende Tage oder schwierige Projekte können um ein Vielfaches besser gemeistert werden, wenn ein gutes Klima im Team herrscht. 

Gibt es dennoch den ein oder anderen Kollegen, mit dem Sie partout nicht auskommen, führt das auf lange Sicht nur zu Frust am Arbeitsplatz.

Dass es in einem Team verschiedene Charaktere gibt, ist völlig normal – genauso wie die Tatsache, dass nicht alle miteinander gleich gut harmonieren.

Das gemeinsame Ziel sollte daher sein, sich beruflich zu ergänzen und auftretende Unstimmigkeiten schnell aus dem Weg zu schaffen.

Verschiedene Typen von Arbeitskollegen

Wie bereits zuvor erwähnt, hat jeder Mensch in unserer Gesellschaft seinen eigenen Charakter. Das führt dazu, dass man mit manchen Charakteren besser auskommt als mit anderen. 

Um die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz trotzdem so harmonisch wie möglich zu gestalten, stellen wir Ihnen nachfolgend die verschiedenen Typen von Arbeitskollegen vor. So fällt es Ihnen zukünftig vielleicht leichter, diese zu erkennen, einzuordnen und sich dementsprechend zu verhalten.

Macher / Umsetzer

Der Macher treibt die Gruppe oder die Abteilung voran, indem er Mut und Antrieb zeigt, die bestehenden Herausforderungen zu meistern. 

Er ist der treibende Keil, um Ideen in die Tat umzusetzen und organisiert die Arbeit, die dafür getan werden muss.

Der Macher ist praktisch veranlagt, dynamisch, diszipliniert und arbeitet gern effektiv. Seine herausfordernde Art kann allerdings auf manche Teamkollegen provokativ wirken und durch seinen Drang, die gesetzten beruflichen Ziele zu erreichen, neigt er manchmal zu Unflexibilität und Sturheit

Koordinator

Der Koordinator definiert vorrangig die Ziele, erklärt diese dem restlichen Team und überträgt die einzelnen Aufgaben an die zuständigen Arbeitskollegen. Seine Stärke liegt primär darin, die Stärken der einzelnen Teammitglieder zu erkennen und dementsprechend die Aufgabenverteilung vorzunehmen. 

Perfektionist

Der Perfektionist wird seinem Namen gerecht, denn er ist seiner gesamten Arbeitsweise zuverlässig und gewissenhaft. Er trägt dazu bei, dass alle Aufgaben und Projekte pünktlich abgeliefert werden können und weist auf bestehende Fehler hin. Durch seinen Perfektionismus ist er jedoch selten zufriedenzustellen und übernimmt nicht gern die Verantwortung für Delegationen.

Weichensteller

Wenn Sie der Weichensteller im Team sind, zeichnen Sie sich durch Enthusiasmus und Neugier aus. Dadurch sind Sie derjenige Ihrer Kollegen, der neue Kontakte entwickelt und die Möglichkeiten für das Team erforscht. Sie sollten kommunikativ sein und müssen aufpassen, dass Sie nicht zu schnell das Interesse an neuen Herausforderungen wieder verlieren. Schließlich haben Sie diese Aufgaben durch Ihr Engagement überhaupt erst möglich gemacht!

Erfinder

Der Erfinder ist, wie man sich ihn vorstellt: Kreativ und mit viel Fantasie ausgestattet, was manchmal dazu führt, dass er schnell abschweift. Er liefert neue Ideen und probiert sich nur zu gern an der Lösung schwieriger Probleme aus.

Beobachter

Als Beobachter betrachten und analysieren Sie die Abläufe im Team, um die Kapazitäten für einzelne Teammitglieder abzuwägen. Der Beobachter geht strategisch vor und benötigt ein gutes Urteilsvermögen, um die Umsetzung der Arbeitsabläufe realistisch einschätzen zu können.

Spezialist

Sind Sie der Spezialist in Ihrem Aufgabenbereich, dann liefern Sie den anderen die Informationen und das Fachwissen. Sie sind stets engagiert und interessiert, jedoch bezieht sich dies meist nur auf Ihren Fachbereich. Dafür stehen Sie Ihren Kollegen mit Wissen zur Verfügung, über das möglicherweise nur Sie verfügen.

Teamplayer

Der Teamplayer ist eine wichtige Rolle einer jeden Abteilung! Er ist stets freundlich und einsichtig, kommt mit allen Teammitgliedern aus und ist um einen guten Umgang bemüht. Er sorgt dafür, dass Konflikte schnell gelöst werden – meidet jedoch auch in der Regel die Konfrontation. 

Konfliktarten im Job

Die bereits beschriebenen Typen oder Charaktere von Arbeitskollegen können der Auslöser für Unstimmigkeiten sein. Die daraus entstehenden Konflikte haben jedoch ganz unterschiedliche Ursachen. Folgende Konfliktarten sind im Job anzutreffen:

Beziehungskonflikte

Wenn verschiedene Menschen aufeinandertreffen, können Antipathien als auch Sympathien entstehen. Dafür muss es keine rationalen Gründe geben, sondern das ist einfach der Vielfältigkeit unserer Gesellschaft geschuldet.

Kommunikationskonflikte

Wir kommunizieren nicht nur mit Worten, sondern auch mit unserer Mimik und Gestik. Durch diese sogenannte nonverbale Kommunikation können schnell Missverständnisse auftreten, wenn sie nicht eindeutig ist. Können die Missverständnisse nicht aufgeklärt werden, kann das zwangsläufig zu einem Konflikt führen.

Rollenkonflikte

Sie nehmen als Person verschiedene Rollen im privaten und beruflichen Leben ein. Das betrifft unter anderem Familie, Freundeskreis oder auch den Job. Mit jeder Rolle ist dabei eine gewisse Erwartung verbunden, die sich aber nicht immer mehr der eigenen Wahrnehmung deckt. Erwarten also Menschen in Ihrem Umfeld eine andere Rolle von Ihnen, als Sie tatsächlich einnehmen, kann das langfristig ohne Klärung einen Konflikt auslösen.

Wertkonflikte

Durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten entstehen auch verschiedene Auffassungen über die Arbeitsweise. 

Während unter anderem der Perfektionist seine Arbeit gern gewissenhaft ausführt, kann das einem Macher zu lange dauern und er wird ungeduldig. Hier sollte mit den Rollen auch eine klare Aufgabenteilung umgesetzt werden, um diese Art des Konflikts vermeiden zu können.

Machtkonflikte

Wenn die Rollen in einem Team oder einer Abteilung nicht klar verteilt sind oder es für eine Position zwei Mitarbeiter gibt, kann es auch zu Machtkonflikten kommen. Die häufigste Ursache dafür ist, wenn keiner der beiden Parteien Macht oder Einfluss einbüßen möchte. Auch demzufolge ist eine klare Rollenverteilung wichtig, um Machtkämpfe innerhalb des Jobs zu vermeiden!

Verteilungskonflikte

Bei einem Verteilungskonflikt besteht eine Unstimmigkeit über die Verteilung von Ressourcen, Aufgaben oder Verantwortung

Das kann sich auf materielle Dinge, wie die Zuteilung der Büros, beziehen. Ein Verteilungskonflikt kann aber auch in Bezug auf die Festlegung von Aufgaben und Zielen entstehen, beispielsweise wenn Uneinigkeit über die Herangehensweise und Aufgabenverteilung bei einem bestimmten Projekt besteht.

5 Tipps für den Umgang mit schwierigen Arbeitskollegen

Wenn verschiedene Menschen aufeinandertreffen und gezielt sowie produktiv zusammenarbeiten müssen, lassen sich Unstimmigkeiten oder gar Konflikte langfristig nicht vermeiden.

Von einem Konflikt spricht man, wenn unterschiedliche Interessen oder auch Meinungen aufeinandertreffen und sich auf den ersten Blick nicht vereinen lassen. 

An dieser Stelle ist es wichtig, dass Sie mit Ihren Arbeitskollegen in den Dialog gehen und sich konstruktiv austauschen. Ziel dessen sollte eine gemeinsame Lösung sein, die für jeden akzeptabel ist. Um zukünftige Auseinandersetzungen zu vermeiden, sollten Sie sich zuerst mit den Ursachen befassen. 

Dass Meinungsverschiedenheiten unter Kollegen auftreten, lässt sich nicht gänzlich vermeiden. Um aber auch mit Kollegen, mit denen die Chemie nicht hundertprozentig stimmt, auf einen Nenner zu kommen, sollte Sie überflüssigen Konflikten vorbeugen, bestehende Konflikte bewältigen und notwendige Auseinandersetzungen vorausschauend lösen.

Fairen Umgang miteinander pflegen

Einer guten Zusammenarbeit liegt besonders eins zugrunde: Respekt. Dieser sorgt dafür, dass man sich auch mit Menschen, mit denen es häufiger zu Ungereimtheiten kommt, auf Augenhöhe begegnen kann. 

Nur wenn Sie und Ihre Arbeitskollegen einen fairen und respektvollen Umgang miteinander pflegen, können auftretende Unstimmigkeiten zielführend gelöst werden. 

Mit den einen Kollegen kommen Sie eben besser aus als mit wiederum anderen – das ist völlig legitim und sollte von Ihnen allen respektiert werden. 

Versuchen Sie dennoch, allen Arbeitskollegen gleichermaßen fair gegenüberzutreten und den nötigen Respekt an den Tag zu legen. Lästereien sind an dieser Stelle gänzlich überflüssig und sollten unterlassen werden! Sie wirken sich nur zusätzlich negativ auf das Betriebsklima aus und ändern an der Situation nichts. 

Gespräch suchen

Bevor Sie resignieren und akzeptieren, dass Sie mit manchen Ihrer Kollegen nicht auf einer Wellenlänge sind, sollten Sie zumindest das Gespräch unter vier Augen gesucht haben.

Ein persönliches Gespräch ist ein guter Anfang, um Ihre gemeinsame Arbeit zu verbessern. Eine Aussprache kann außerdem nie angesprochene Faktoren zutage fördern, die die Zusammenarbeit wesentlich verbessern könnten. 

Bleiben Sie bei einem solchen Gespräch möglichst sachlich und neutral, damit beide Seiten ihre Sicht der Dinge offen vortragen können. 

Suchen Sie sich für das Gespräch einen neutralen und ruhigen Ort, gegebenenfalls können Sie eine neutral eingestellte Person hinzuziehen.

Erläutern Sie, was Sie persönlich stört und was Sie zur Lösung des Problems beitragen können. Anschuldigungen sind bei einem solchen Gespräch fehl am Platz!

Heben Sie positive Aspekte Ihrer Zusammenarbeit hervor und beginnen Sie, wenn nötig, mit Ihrer eigenen Sicht der Dinge und was Sie persönlich daran ändern könnten. 

Schlussendlich sollen Sie natürlich gemeinsam an einer Lösung arbeiten, um die Zusammenarbeit zukünftig auf ein neutrales Level zu bringen.

Umgang auf das Nötigste beschränken

Sollten es selbst nach einem klärenden Gespräch zu keiner Einigung kommen, sollten Sie den Umgang zu diesen Kollegen auf das Notwendigste reduzieren.

Bei gemeinsamen Projekten oder Aufgabenbereichen sollte der Umgang stets respektvoll und professionell sein, gemeinsame Pausenzeiten oder persönliche Gespräche wird es dann allerdings wohl eher nicht geben. 

Das ist aber auch keineswegs schlimm! Solange Sie mit guter Leistung überzeugen und die gemeinsame Arbeit im Vordergrund steht, holen Sie das Beste aus solch einer Situation heraus.

Vorgesetzten einbeziehen 

Wenn sich abzeichnet, dass Sie mit einem bestimmten Kollegen gar nicht warm werden, sollte man den Vorgesetzten darüber in Kenntnis setzen.

Nicht um vorrangig ihn die Situation klären zu lassen, sondern vielmehr, um auf die Gegebenheiten aufmerksam zu machen. 

Im besten Fall bringt er dafür Verständnis auf und kann dies bei zukünftigen Aufgabenverteilungen berücksichtigen. 

Schließlich ist es für ihn als auch das gesamte Team von Interesse, dass die Zusammenarbeit funktioniert und die bestmögliche Leistung erbracht werden kann.

Er sollte die Situation daher keinesfalls ignorieren, sondern sich jede Seite anhören und konstruktiv zur Konfliktlösung beitragen. 

Vertraute suchen

Wenn es für Sie nicht infrage kommt, Ihren Vorgesetzten von der Situation in Kenntnis zu setzen und ihn einzubeziehen, sollten Sie sich weiteren Arbeitskollegen anvertrauen.

Schildern Sie ihnen Ihre Situation mit dem betreffenden Arbeitskollegen und bitten Sie um Feedback. Vielleicht fällt Ihren Kollegen etwas auf, was Ihnen bisher völlig entgangen ist.

Ansonsten ist es auch schlichtweg hilfreich, sich an vertraute Arbeitskollegen zu halten. Umgeben Sie sich vorrangig mit den Kollegen, mit denen Sie harmonieren, wirkt sich das auch auf Ihre Arbeitsweise aus. Beschränken Sie den Kontakt zu den Kollegen, mit denen Sie nicht auf einer Wellenlänge sind, auf das Wesentliche und halten Sie es beruflich.

Mit vertrauten Kollegen können Sie sich dann die restliche Zeit abgeben und beispielsweise auch die Pausen gemeinsam verbringen – damit machen Sie das Beste aus der Situation und verhalten sich professionell!

Bild: (© Bojan – stock.adobe.com)

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