Verbotene Bewerberfragen

Diese Fragen NICHT im Vorstellungsgespräch stellen!

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Traum-Unternehmen gefunden und werden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. In einem Vorstellungsgespräch ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen. Doch welche Fragen sind unangemessen und können Ihnen den Job kosten?

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fragen im Vorstellungsgespräch tabu sind und warum es sich lohnt, diese zu vermeiden.

Unangemessene Fragen

In einem Vorstellungsgespräch geht es darum, zu ermitteln, ob Sie für die Stelle geeignet sind. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sich über Ihr Privatleben auszutauschen oder nach Informationen zu fragen, die nicht relevant für die Stelle sind.

Beispiele für unangemessene Fragen

  1. „Gibt es jährlich ein festes Weihnachtsgeld?“

  2. „Kommen Gehaltserhöhungen automatisch oder muss man diese verhandeln?“

  3. „Welche Karrieremöglichkeiten habe ich in Ihrem Unternehmen?“

  4. „Wie lang ist die Probezeit bei Ihnen?“

  5. „Wann kann ich den Arbeitsvertrag unterschreiben?“

  6. „Gibt es freie Parkplätze auf dem Firmengelände für mein Auto?“

  7. „Warum suchen Sie für diesen Job neue Mitarbeiter?“

  8. „Werden Weiterbildungen vom Unternehmen bezahlt?“

  9. „Wie sieht der Arbeitsplatz aus, den Sie mir zuteilen würden?“

  10. „Wer ist der Chef des Unternehmens?“

  11. „Erhalte ich nach Ablauf der Probezeit eine Beförderung?“

  12. „Wären Sie damit einverstanden, das Gehaltsangebot um 500 EUR zu erhöhen?“

  13. „Gibt es zur Annahme des Jobs ein Firmenfahrzeug?“

  14. „Kann ich morgens etwas später kommen? - Bin kein Frühaufsteher …“

  15. „Werden Raucherpausen zeitlich notiert?“

  16. „Stellen Sie kostenloses Mittagessen und tagsüber Trinken bereit?“

  17. „Wie viel Know-how bringt Ihr Unternehmen im eigenen Bereich mit?“

  18. „Wann kann ich anfangen, zu arbeiten?“

  19. „Senden Sie mir den Arbeitsvertrag per Post oder per E-Mail nach unserem Gespräch zu?“

  20. „Gibt es Sonderurlaub?“

Fragen zu Gehalt und Vergütung

Es ist verständlich, dass Sie als Bewerber wissen möchten, welches Gehalt Sie erwarten können. Dennoch sollten Sie im Vorstellungsgespräch nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen und nach der Vergütung fragen. Das könnte den Eindruck erwecken, dass Sie nur auf das Geld aus sind und weniger an der eigentlichen Arbeit oder dem Unternehmen interessiert sind.

Um dieses heikle Thema angemessen anzusprechen, warten Sie lieber, bis der Arbeitgeber selbst das Thema Gehalt anspricht oder bis Sie in weiteren Gesprächsrunden sind. Falls das Thema bis zum Ende des Gesprächs nicht zur Sprache kommt, können Sie immer noch in einem späteren Gespräch oder bei einem Jobangebot nachfragen.

Um sich schon im Vorfeld über das mögliche Gehaltsniveau zu informieren, nutzen Sie Online-Ressourcen, Branchenvergleiche und Netzwerke, um eine realistische Gehaltsspanne für Ihre Position zu ermitteln. So sind Sie gut vorbereitet und können professionell auftreten, wenn das Thema Gehalt zur Sprache kommt.

Fragen zum Urlaub und Pausen

Die Work-Life-Balance ist für viele Bewerber ein wichtiger Aspekt bei der Jobsuche. Dennoch sollten Sie im Vorstellungsgespräch nicht zu früh oder zu direkt nach Urlaubstagen oder Pausenregelungen fragen, da dies den Eindruck erwecken könnte, dass Sie mehr an der Freizeit als an der eigentlichen Arbeit interessiert sind.

Um das Thema dennoch angemessen zu besprechen, konzentrieren Sie sich zunächst auf die Arbeitsinhalte und das Unternehmen, um Ihr Interesse an der Stelle deutlich zu machen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs oder in späteren Gesprächsrunden können Sie dann vorsichtig das Thema Work-Life-Balance ansprechen, indem Sie zum Beispiel nach flexiblen Arbeitszeiten oder Homeoffice-Regelungen fragen.

So zeigen Sie, dass Ihnen eine ausgewogene Work-Life-Balance wichtig ist, ohne dass Ihr Engagement für den Job infrage gestellt wird. Informieren Sie sich zudem im Vorfeld über das Unternehmen und dessen Unternehmenskultur, um herauszufinden, welche Freizeitmöglichkeiten und Vergünstigungen bereits angeboten werden.

Negative Fragen über das Unternehmen

Während eines Vorstellungsgesprächs ist es wichtig, neugierig und interessiert aufzutreten. Allerdings sollten Sie dabei keine negativen Fragen über das Unternehmen stellen oder Kritikpunkte ansprechen, die Sie vielleicht bei Ihrer Recherche gefunden haben.

Solche Fragen könnten dem Arbeitgeber signalisieren, dass Sie das Unternehmen in einem schlechten Licht sehen und möglicherweise nicht die richtige Einstellung für die Stelle mitbringen. Stattdessen sollten Sie den Fokus darauf legen, wie Sie dem Unternehmen helfen und es unterstützen können, beispielsweise durch Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen. Sprechen Sie lieber über konstruktive Ideen und Lösungsansätze, die Sie in die Firma einbringen möchten.

Falls es dennoch Themen gibt, die Sie unbedingt ansprechen möchten, überlegen Sie, wie Sie diese in einer positiven und lösungsorientierten Art und Weise formulieren können. Zeigen Sie, dass Sie an der Weiterentwicklung des Unternehmens interessiert sind und bereit sind, einen aktiven Beitrag zu leisten.

Fragen, die auf eine unzureichende Vorbereitung hindeuten

Eine gründliche Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist unerlässlich, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Daher sollten Sie vermeiden, Fragen zu stellen, die den Eindruck erwecken, dass Sie sich nicht ausreichend mit dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle beschäftigt haben.

Fragen, deren Antworten leicht auf der Unternehmenswebsite oder durch eine einfache Online-Recherche zu finden sind, lassen Sie möglicherweise uninformiert und uninteressiert wirken. Um dies zu vermeiden, investieren Sie Zeit in die Recherche des Unternehmens, der Branche und der spezifischen Anforderungen der Stelle. Achten Sie darauf, dass Sie grundlegende Informationen wie Unternehmensgröße, Produkte oder Dienstleistungen, Unternehmenskultur und -geschichte sowie aktuelle Entwicklungen kennen.

Nutzen Sie das Gespräch, um tiefergehende Fragen zu stellen, die zeigen, dass Sie sich intensiv mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben und wirklich an der Stelle interessiert sind. Dies wird Ihnen helfen, einen positiven und engagierten Eindruck zu hinterlassen.

Persönliche oder unangemessene Fragen

In einem Vorstellungsgespräch geht es in erster Linie um Ihre fachliche Eignung und Ihre Motivation für die ausgeschriebene Stelle. Daher sollten Sie vermeiden, persönliche oder unangemessene Fragen an den Interviewer zu stellen. Fragen zu persönlichen Angelegenheiten des Interviewers, wie Familienstand, Religion oder politische Ansichten, sind unprofessionell und können die Grenzen zwischen Privatsphäre und beruflichem Umfeld verwischen.

Respektieren Sie die Privatsphäre Ihres Gegenübers und fokussieren Sie sich auf Themen, die für die Stelle und das Unternehmen relevant sind. Achten Sie darauf, eine professionelle Atmosphäre während des gesamten Gesprächs aufrechtzuerhalten, indem Sie sich auf Ihre Qualifikationen, Erfahrungen und die Erwartungen an die Stelle konzentrieren. So zeigen Sie, dass Sie die Stelle ernst nehmen und sich auf das Wesentliche fokussieren können.

Fragen über die unmittelbare Beförderung oder Aufstiegsmöglichkeiten

Ambitionen und Karriereziele sind wichtige Aspekte bei der Jobsuche. Dennoch sollten Sie im Vorstellungsgespräch nicht zu sehr auf unmittelbare Beförderungsmöglichkeiten oder schnelle Aufstiegschancen fokussieren.

Solche Fragen können den Eindruck erwecken, dass Sie ungeduldig sind oder sich bereits jetzt über Ihre zukünftige Rolle im Unternehmen Gedanken machen, anstatt sich auf die aktuell ausgeschriebene Stelle zu konzentrieren. Anstelle dessen richten Sie Ihren Fokus auf langfristige Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangebote des Unternehmens. Fragen Sie beispielsweise nach Fortbildungen, die das Unternehmen unterstützt, oder wie die persönliche und berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter gefördert wird.

Zeigen Sie Ihre Bereitschaft, sich im Unternehmen einzubringen und durch harte Arbeit und Engagement Ihre Karriere voranzutreiben. Damit signalisieren Sie, dass Sie ein langfristiges Interesse am Unternehmen haben und bereit sind, sich auf allen Ebenen weiterzuentwickeln.

Konsequenzen, die sich aus dem Stellen solcher Fragen ergeben können

Wie bereits erwähnt, kann das Stellen solcher Fragen im Vorstellungsgespräch für den Bewerber sehr negativ ausfallen. Zum einen kann es dazu führen, dass der Bewerber als zu forsch oder aufdringlich wahrgenommen wird. Zum anderen können solche Fragen das Gegenüber verärgern und verunsichern. In beiden Fällen ist es wahrscheinlich, dass der Bewerber keine zweite Chance bekommt.

Warum Fragen im Vorstellungsgespräch stellen?

Es gibt einige wichtige Gründe, warum Sie Rückfragen im Vorstellungsgespräch stellen sollten. Zum einen hilft es Ihnen dabei, mehr über das Unternehmen und die Stelle zu erfahren. Zum anderen kann es auch dazu beitragen, dass Sie sich dem Personaler besser präsentieren und zeigen, dass Sie engagiert und interessiert sind.

Fazit: Fragen sollten vorher gut überlegt sein

Es ist wichtig, sorgfältig darüber nachzudenken, welche Fragen Sie im Vorstellungsgespräch stellen. Stellen Sie keine Fragen, die auf Konfrontation ausgerichtet sind oder die das Unternehmen in ein schlechtes Licht rücken könnten.

Auch Fragen zu sensiblen Themen wie Gehalt, Urlaub oder Beförderungen sollten vermieden werden. Wenn Sie unpassende Fragen stellen, kann dies dazu führen, dass Sie das Interesse des Unternehmens verlieren oder sogar dazu führen, dass Sie nicht eingestellt werden.

Bevor Sie eine Frage stellen, denken Sie darüber nach, ob sie wirklich relevant ist und ob sie dem Unternehmen in einer Weise schaden könnte.

Bild: (© ARUTA Images – stock.adobe.com)

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