Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

Wenn es um Gehaltsverhandlungen im Vorstellungsgespräch geht, sind die meisten Bewerber unsicher. Wie viel sollten Sie verlangen? Wie sollten Sie es dem Arbeitgeber sagen? Und was ist, wenn er nein sagt? 

In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps, damit Sie sich auf Ihr nächstes Vorstellungsgespräch vorbereiten können!

Die Frage nach der Gehaltsvorstellung im Vorstellungsgespräch

Die Frage nach der Gehaltsvorstellung ist ein wichtiger Teil des Vorstellungsgesprächs. Viele Bewerber sind unsicher, wie sie auf diese Frage antworten sollen.

Soll man seine Gehaltsvorstellungen offenlegen oder erst einmal abwarten?

In der Regel ist es besser, die Frage nach der Gehaltsvorstellung nicht zu Beginn des Gesprächs zu stellen. Wenn Sie die Frage zu früh stellen, könnte es sein, dass der Arbeitgeber denkt, Sie sind nur an dem Geld interessiert und nicht an der Stelle. Warten Sie lieber bis zum Ende des Gesprächs und stellen Sie die Frage, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Gespräch gut gelaufen ist.

Wenn Sie die Frage nach der Gehaltsvorstellung stellen, sollten Sie sich vorher gut informieren. Informieren Sie sich über das Unternehmen und die Branche, in der es tätig ist. Schauen Sie sich die Website des Unternehmens an und lesen Sie die Stellenbeschreibung genau durch. Dadurch erhalten Sie einen guten Eindruck darüber, was das Unternehmen für die Stelle zahlen könnte.

Es ist auch hilfreich, mit Freunden oder Bekannten zu sprechen, die bereits in einem ähnlichen Job arbeiten. Finden Sie heraus, was sie verdienen und ob sie mit ihrem Gehalt zufrieden sind. Auf diese Weise bekommen Sie eine ungefähre Vorstellung davon, was Sie für Ihren Job verlangen können.

Wenn Sie die Frage nach der Gehaltsvorstellung gestellt bekommen, sollten Sie immer eine Zahl nennen. Vermeiden Sie es, Ihre Gehaltsvorstellung offenzulegen, indem Sie sagen „Ich bin flexibel“ oder „Ich bin mir noch nicht sicher“.

Dies gibt dem Arbeitgeber das Gefühl, dass Sie keine klare Vorstellung von Ihrem Wert haben. Nennen Sie immer eine Zahl und begründen Sie diese mit Ihrer Erfahrung und Qualifikation.

Auf die Frage vorbereiten

Gehaltsverhandlungen sind ein heikles Thema – vor allem, wenn es um das erste Vorstellungsgespräch geht. Denn natürlich will man nicht zu viel verlangen und auch nicht den Eindruck erwecken, dass man nur an Geld interessiert ist. Gleichzeitig sollte man sich aber auch nicht unter Wert verkaufen.

Wie kann man sich nun auf die Frage der Gehaltsvorstellung am besten vorbereiten? 

Regel Nr. 1

Informieren Sie sich! Schauen Sie sich an, was in Ihrer Stadt oder Region für Jobs in Ihrem Bereich üblich ist. Auch das Internet hilft weiter: Stellenportale wie stepstone.de, monster.de oder Jooble.org bieten regelmäßig Gehaltsstudien an, in denen Sie sich informieren können.

Regel Nr. 2

Setzen Sie sich eine Grenze! Überlegen Sie sich genau, was Sie maximal bereit sind zu zahlen – und halten Sie sich daran!

Regel Nr. 3

Bleiben Sie cool! Auch wenn es schwerfällt – versuchen Sie, die Freude über die Einladung zum Vorstellungsgespräch nicht allzu sehr mit dem Gedanken an einen hohen Lohn zu vermengen und bleiben Sie ruhig und gelassen.

Wie Sie verhandeln können, ohne das Gespräch zu verderben

Viele Menschen fürchten sich davor, über ihr Gehalt zu sprechen – und das aus gutem Grund. Gehaltsverhandlungen können unangenehm werden, insbesondere wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie mehr verdienen sollten, als Ihr Arbeitgeber bereit ist zu zahlen.

Aber es gibt Möglichkeiten, wie Sie die Situation meistern und sogar das Gespräch für sich nutzen können. Wenn Sie das nächste Mal in einem Vorstellungsgespräch sind und Ihr potenzieller Arbeitgeber fragt, welches Gehalt Sie erwarten, gehen Sie folgendermaßen vor:

Informieren Sie sich vorab

Bevor Sie in ein Gehaltsgespräch gehen, sollten Sie sich gut informieren. Suchen Sie im Internet nach Gehaltsreporten für Ihre Branche und Ihren Standort. Auch das Arbeitsministerium bietet Informationen über durchschnittliche Gehälter. Diese Zahlen können Ihnen helfen, einen Anhaltspunkt für Ihre Verhandlungen zu bekommen.

Außerdem: Informieren Sie sich darüber, was andere Leute in Ihrer Position verdienen. Wenn Sie wissen, was Ihre Kollegen oder Leute in vergleichbaren Positionen in anderen Unternehmen verdienen, haben Sie ebenfalls einen guten Anhaltspunkt für Ihre Verhandlungen.

Setzen Sie einen realistischen Wert fest

Viele Menschen haben Angst, ihren Wert zu hoch anzusetzen, wenn sie ihr Gehalt verhandeln. Sie denken, dass sie entweder zu viel verlangen oder das Gespräch verderben könnten. Aber es ist wichtig, einen realistischen Wert für Ihre Arbeit zu setzen.

Wenn Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, recherchieren Sie, was andere Leute in ähnlichen Positionen in Ihrer Branche und in Ihrer Region verdienen. Dann setzen Sie einen Wert fest, der für Sie angemessen ist.

Wenn Sie Ihrem Arbeitgeber einen bestimmten Betrag nennen, haben Sie mehr Kontrolle über das Gespräch. Ihr Arbeitgeber kann Ihnen dann sagen, ob er diesen Betrag zahlen kann oder nicht. Wenn er ablehnt, können Sie diskutieren und versuchen, auf einen Kompromiss zu einigen.

Aber wenn Sie keinen bestimmten Betrag nennen, kann es schwierig sein, das Gespräch unter Kontrolle zu halten. Ihr Arbeitgeber könnte versuchen, Sie dazu zu bringen, weniger Geld zu verlangen, als Sie wollen oder benötigen.

Denken Sie also daran

Setzen Sie einen realistischen Wert für Ihre Arbeit fest und bleiben Sie bei diesem Betrag. Dies gibt Ihnen die Kontrolle über das Gespräch und hilft Ihnen, das Gehalt zu bekommen, das Sie verdienen.

Seien Sie bereit, flexibel zu sein

Wenn Sie in einem Gespräch über Ihr Gehalt flexibel sind, haben Sie mehr Spielraum bei der Verhandlung. Dies bedeutet nicht, dass Sie sofort zustimmen sollen, wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen ein Angebot unterbreitet, das weit unter Ihren Erwartungen liegt. Aber es ist eine gute Idee, offen für Kompromisse zu sein und sich nicht auf eine bestimmte Zahl festzulegen.

Indem Sie flexibel sind, können Sie dem Arbeitgeber zeigen, dass Sie an einer guten Lösung interessiert sind und bereit sind, zu verhandeln. Dies kann dazu führen, dass er sich mehr bemüht, Ihnen ein Angebot zu machen, mit dem Sie zufrieden sind.

Bleiben Sie ruhig und selbstsicher

Es ist wichtig, ruhig und selbstsicher zu bleiben, wenn Sie Ihr Gehalt verhandeln. Dies wird Ihnen helfen, das Gespräch aufrechtzuerhalten und ein hervorragendes Ergebnis für Sie zu erzielen.

Wenn Sie nervös oder verunsichert wirken, kann dies dazu führen, dass Sie weniger verhandlungsfähig sind. Also bleiben Sie ruhig und selbstbewusst, um das beste Ergebnis für sich zu erzielen.

Verhandeln Sie

Die Angst davor, bei der Gehaltsverhandlung zu versagen, ist groß. Doch mit den richtigen Argumenten können Sie Ihr Gehalt erfolgreich verhandeln. Wichtig ist es, sich vor dem Gespräch genau zu informieren und die richtigen Argumente parat zu haben. Setzen Sie sich ein realistisches Ziel und überlegen Sie sich im Vorfeld, wie viel Sie bereit sind zu verhandeln.

Vergessen Sie nicht, dass es nicht nur um das Geld geht – auch andere Faktoren wie Urlaubstage oder flexible Arbeitszeiten können ein wichtiger Teil der Verhandlung sein.

Seien Sie offen für Kompromisse und denken Sie immer daran, dass es okay ist, Nein zu sagen. Wenn Sie Ihr Ziel klar definiert haben und mit Argumenten überzeugen können, steht einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung nichts mehr im Weg.

Zeigen Sie Dankbarkeit

Ein typischer Fehler, den viele Menschen bei Gehaltsverhandlungen machen, ist es, nicht zu zeigen, wie dankbar sie für die Chance sind. Wenn Sie sagen: „Ich bin enttäuscht über das Angebot“, klingt das so, als ob Sie dem Arbeitgeber unterstellen, er versuche Sie zu betrügen.

Stattdessen sollten Sie sagen: „Ich bin froh und dankbar für dieses Angebot“. Diese Wortwahl macht einen großen Unterschied und zeigt dem Arbeitgeber, dass Sie bereit sind, fair zu verhandeln.

Welche Fehler sollten Sie vermeiden?

Wir haben die häufigsten Fehler zusammengestellt, damit Sie bei Ihrer nächsten Gehaltsverhandlung erfolgreich sind.

Unwissenheit, welches Gehalt üblich ist

Natürlich weiß man nie genau, was der Arbeitgeber zahlen wird, aber es gibt ungefähre Werte, an die man sich halten kann. Dafür kann man sich beispielsweise online informieren oder Bekannte fragen, die bereits in einer vergleichbaren Position tätig sind.

Auch verschiedene Branchen-Portale können Ihnen helfen, einen Richtwert für Ihr Gehalt zu ermitteln. Wenn Sie sich also keine Gedanken darüber machen, was andere in Ihrer Position verdienen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie auch nur in die Nähe Ihres Wunschgehalts kommen.

Keine konkreten Zahlen nennen

Es ist wichtig, dass Sie in Ihrer Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch keine konkreten Zahlen nennen. Stattdessen sollten Sie sich auf eine großzügige Verhandlungsspanne konzentrieren. Dies gibt Ihnen mehr Spielraum, um ein faires Angebot zu erzielen.

Die Verhandlung als Drohung verwenden

Ein klassischer Fehler, den die meisten Bewerber machen, ist, die Verhandlung als Drohung zu verwenden. Sie sagen: „Ich bin bereit, für X Euro zu arbeiten“ oder „Ich werde nur unter diesen Bedingungen anfangen“. Diese Aussagen sind völlig inakzeptabel und zeigen dem potenziellen Arbeitgeber, dass Sie kein Teamplayer sind.

Stattdessen sollten Sie offen sein für eine Diskussion über Ihre Gehaltsvorstellungen und sich auf das Unternehmen und die Stelle konzentrieren, anstatt auf Ihr eigenes Ego.

Schlecht über das Unternehmen reden

Es ist wichtig, dass Sie im Vorstellungsgespräch nur Gutes über das Unternehmen sagen. Auch wenn Sie vielleicht nicht mit allen Aspekten des Unternehmens einverstanden sind, sollten Sie diese Kritik für sich behalten.

Wenn Sie im Gespräch schlecht über das Unternehmen reden, kommt dies sehr negativ an und kann dazu führen, dass Sie den Job nicht bekommen.

Zu hohe Erwartungen haben

Gehen Sie in ein Vorstellungsgespräch niemals mit der Erwartung, dass Sie den vollen Betrag bekommen, den Sie verdienen. Dies wird nur dazu führen, dass Sie enttäuscht sind und sich fragen, ob Sie überhaupt die richtige Entscheidung getroffen haben. Stattdessen sollten Sie versuchen, Ihre Erwartungen zu managen und realistisch zu bleiben.

Arrogant und patzig reagieren

In der Gehaltsverhandlung ist es wie bei jeder anderen Verhandlung auch: Je souveräner Sie auftreten und je mehr Selbstbewusstsein Sie haben, desto eher können Sie Ihr Ziel erreichen. Das gilt vorwiegend für die erste Runde der Verhandlungen. Hier entscheidet sich nämlich, wie weit Sie überhaupt kommen werden.

Viele Bewerberinnen und Bewerber neigen dazu, in der Gehaltsverhandlung einen Fehler zu machen: Sie reagieren arrogant und patzig auf Angebote, die ihnen unter dem Strich zu wenig bieten. Das ist verständlich, denn schließlich haben Sie sich das Angebot nicht ausgedacht und halten es für unfair. Aber leider kommt so etwas gar nicht gut an.

Denn wenn Sie sich in der Gehaltsverhandlung so verhalten, geben Sie dem Arbeitgeber das Gefühl, dass Sie entweder keine Ahnung haben, was Ihre Arbeit wert ist – oder dass Sie generell schwierig und unzufrieden sind. Beides trägt nicht gerade dazu bei, dass man Sie unbedingt einstellen möchte.

Ihr vorheriges Gehalt offenlegen

Wenn Sie Ihr vorheriges Gehalt offenlegen, können Sie sich bei der Gehaltsverhandlung erst recht nicht mehr mit den Argumenten rühmen, dass Sie bisher unterbezahlt wurden.

Dies ist ein klassischer Fehler, den viele Bewerber machen und am Ende dafür mit einem geringeren Gehalt bestraft werden. Auch wenn es verlockend ist, Ihr vorheriges Gehalt zu nennen, sollten Sie dies unter allen Umständen vermeiden.

Fazit: Angebot annehmen oder ablehnen?

Die Gehaltsverhandlung ist ein zentraler Bestandteil jedes Vorstellungsgesprächs. Unter Druck gesetzt, kann es schwerfallen, das für sich beste Angebot auszuhandeln – insbesondere wenn man mit dem Arbeitgeber noch nicht so vertraut ist. Machen Sie sich daher vorab Gedanken darüber, was für Sie in Ordnung ist und welche Kompromisse Sie bereit sind zu machen.

So haben Sie einen klaren Rahmen vor Augen und müssen sich im Gespräch nicht überrumpeln lassen. Wenn Ihnen das Angebot am Ende trotzdem nicht zusagt, bleiben Sie ruhig und bedanken Sie sich für die Zeit und Mühe des Arbeitgebers. Dann suchen Sie weiter – an einem anderen Ort wartet Ihr perfektes Jobangebot schon auf Sie!

Bild: (©  Jirapong – stock.adobe.com)

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