Frühestmöglicher Eintrittstermin Bewerbung

Frühestmöglicher Eintrittstermin in der Bewerbung angeben

Unternehmen ist es in den meisten Fällen besonders wichtig, eine freie Stelle so schnell wie möglich zu besetzen. Deswegen schalten sie die Stellenanzeige inklusive der Bemerkung, dass die Bewerber ihren frühestmöglichen Eintrittstermin bekannt geben sollen.

Betrachten Sie dies als sicheres Zeichen für einen versteckten Besetzungsdruck im Unternehmen. Sagt Ihnen die Stelle zu und Sie beabsichtigen schnellstmöglich die neue Arbeit anzutreten, dann können Sie dies im Zuge Ihrer Bewerbung angeben. Wenn das Unternehmen nicht direkt wünscht, dass ein frühestmöglicher Eintrittstermin in der Bewerbung genannt wird, kann es Ihnen dennoch Vor- und Nachteile verschaffen, wenn Sie ein Datum nennen.

Wann ist es Ihnen möglich, die Stelle anzutreten?

Sofern das inserierende Unternehmen als frühester Eintrittstermin „ab sofort“ bekannt gibt und Sie sich noch in einem aufrechten Dienstverhältnis befinden, sollten Sie mit Vorsicht agieren. In den meisten Fällen haben Sie eine Kündigungsfrist, an welche Sie sich unbedingt halten sollten.

Wenn es keine andere Regelung seitens Ihres Arbeitsvertrags gibt, beträgt die Kündigungsfrist vier Wochen. Kündigen können Sie im Normalfall zum Ende des Monats oder zum 15. jeden Monats (§ 622 Bürgerliches Gesetzbuch).

Es ist jedoch möglich, dass Sie vertraglich andere Kündigungsfristen vereinbart haben. Dies kann zur Folge haben, dass die Kündigungsfrist Ihrem Jobwechsel in die Quere kommt. Teilen Sie dies bei Ihrer Bewerbung dem Unternehmen mit, kann dies zur Folge haben, dass sich die Recruiter für einen anderen Bewerber entscheiden.

Allerdings können Sie mit Ihrem derzeitigen Arbeitgeber versuchen, einen Aufhebungsvertrag zu vereinbaren. Ob Ihr Arbeitgeber diesem zustimmt, liegt ganz bei ihm. Provozieren Sie jedoch keine Kündigung durch den Arbeitgeber durch ein Fehlverhalten. Auf lange Sicht bringt Ihnen dies ausschließlich Nachteile. Ihr Lebenslauf wird dadurch beschädigt, als auch Ihr Ruf.

Stimmt Ihr Arbeitgeber einem Aufhebungsvertrag nicht zu, bleibt Ihnen nur das offene Gespräch mit Ihrem möglichen neuen Arbeitgeber. Sie haben auch die Möglichkeit, vor dem Versand Ihrer Bewerbung bei der Personalabteilung anzurufen und nachzufragen, ob eine Bewerbung aufgrund der langen Kündigungsfrist Sinn ergibt.

Im Zuge des Gespräches können Sie Ihrem Gesprächspartner mitteilen, dass Sie alles versuchen, um früher aus dem Vertrag zu kommen. Sofern laut Personalabteilung eine Bewerbung keinen Sinn ergibt, dann investieren Sie Ihre Zeit und Energie besser anderweitig.

Wann ist Ihr frühestmöglicher Eintrittstermin „sofort“?

Einem sofortigen oder fast sofortigen Eintritt bei Ihrem neuen Arbeitgeber steht bei folgenden fünf Szenarien nichts im Wege. Trifft eines der Szenarien auf Sie zu, dann erwähnen Sie dies unbedingt in Ihrer Bewerbung.

  • Szenario eins: Sie haben momentan keine Arbeit und halten nach einer neuen Arbeitsstelle Ausschau.

  • Szenario zwei: Sie befinden sich derzeit in einem aufrechten Arbeitsverhältnis, haben vor zu kündigen und haben in Ihrem Arbeitsvertrag nur die gesetzliche Kündigungsfrist inkludiert.

  • Szenario drei: Sie haben bereits Ihre Kündigung ausgesprochen und Ihr Austrittstermin liegt in der nahen Zukunft.

  • Szenario vier: Sie hatten ein Gespräch mit Ihrem derzeitigen Chef und haben ihm Ihre Kündigungsabsichten mitgeteilt. Ihr Arbeitgeber hat dem Aufhebungsvertrag zugestimmt und hat Ihnen versichert, dass wenn Sie eine neue Stelle finden, können Sie diese sofort antreten. Dieses Szenario ist jedoch im realen Leben leider nicht so häufig anzutreten.

  • Szenario fünf: Derzeit sind Sie in einem befristeten Arbeitsverhältnis tätig und Ihre Beschäftigung endet in wenigen Wochen.

Vor- und Nachteile des Eintrittstermins in der Bewerbung

Nicht selten sind sich Bewerber unsicher, ob Sie in Ihrem Anschreiben ein konkretes Eintrittsdatum bekannt geben sollen oder nicht. Überhaupt, wenn dies nicht eindeutig in der Stellenausschreibung vermerkt wurde. Die Erwähnung eines frühestmöglichen Eintrittstermin birgt nämlich sowohl Vor- als auch Nachteile.

Vorteile

  • Geben Sie ein mögliches Eintrittsdatum bekannt, ermöglichen Sie dem Unternehmen Planungssicherheit. Außerdem kann Ihr zukünftiger Arbeitgeber auf Ihre Interessen und auch Fristen Rücksicht nehmen.

  • Sie ermöglichen sich einen Spielraum. Sie haben somit die Möglichkeit, in Ruhe die Kündigung und die Übergabe bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber vorzubereiten.

  • Mit einem Eintrittsdatum haben Sie einen Vorteil gegenüber den anderen Bewerbern. Vorausgesetzt natürlich, Ihr mögliches Eintrittsdatum liegt nicht so weit in der Zukunft.

Nachteile

  • Ein Weglassen der Information kann den Eindruck erwecken, dass sich Ihr Interesse an der Stelle in Grenzen hält.

  • Zudem kann es den Anschein erwecken, dass Sie nicht so flexibel wie die anderen Bewerber sind.

  • Wählen Sie einen willkürlichen Termin für Ihren möglichen Start, können Sie sich dadurch selbst disqualifizieren. Überhaupt dann, wenn der Arbeitgeber einen Mitarbeiter zum sofortigen Eintritt sucht.

  • Wenn Sie einen späteren Eintrittstermin als Ihre Mitbewerber angeben, kann dies ebenso ein Wettbewerbsnachteil für Sie sein.

  • Umgekehrt kann ein zu früh gewählter Eintrittstermin Ihre Verhandlungsposition schwächen und Sie bedürftig wirken lassen.

Jeder einzelne Bewerber sollte die Vor- und Nachteile der Nennung des frühestmöglichen Eintrittstermin selbst abwägen und entscheiden, ob er diesen in seiner Bewerbung anführt oder nicht. Die Entscheidung ist auch stark von den jeweiligen Umständen abhängig.

Aufgrund dessen kann für die Erwähnung des Eintrittstermins keine eindeutige allgemeine Empfehlung ausgesprochen werden. Wenn Sie sich jedoch absolut nicht sicher sind und der frühestmögliche Eintrittstermin nicht ausdrücklich verlangt wurde, lassen Sie ihn im Zweifelsfall lieber weg.

Oder Sie verwenden eine allgemeine Formulierung wie „nach Vereinbarung“ oder „Eintritt zum nächstmöglichen Zeitpunkt“. Signalisieren Sie dem Unternehmen, dass ein zeitnaher Einstieg möglich ist. So sieht der Arbeitgeber, dass Sie die Dringlichkeit sehen, Sie haben sich jedoch nicht zu 100 % festgelegt.

Eintrittstermin formulieren

Je nach aktueller Situation sollten Sie auf die Formulierung des möglichen Eintrittstermins in der Bewerbung achten. Wir haben Ihnen nachstehend situationsabhängig ein paar Beispiele angeführt.

Wenn Sie in einem unbefristeten und ungekündigten Arbeitsverhältnis sind:

  • „Ich befinde mich derzeit in einem ungekündigten Dienstverhältnis und kann daher frühestens am [DATUM] anfangen.“

  • „Zum [DATUM] nehme ich sehr gerne ein Dienstverhältnis bei Ihnen auf. Ich befinde mich momentan in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis.“

  • „Aufgrund meiner Kündigungsfrist stehe ich Ihnen gerne, jedoch frühestens ab dem [DATUM], zur Verfügung.“

Wenn Sie in einem befristeten Arbeitsverhältnis sind:

  • „Mein frühestmöglicher Eintrittstermin ist der [DATUM], da zu diesem Zeitpunkt mein aktueller Arbeitsvertrag, welcher von Beginn an aufgrund einer Vertretung auf eineinhalb Jahre befristet war, endet.“

  • „Das Ende meines jetzigen Arbeitsverhältnisses endet am [DATUM]. Im Anschluss kann ich sofort bei Ihnen anfangen.“

Wenn Sie sich in einer Ausbildung oder einem Studium befinden:

  • „Ich werde meine Ausbildung / mein Studium voraussichtlich am [DATUM] abschließen. Sehr gerne stehe ich Ihnen unmittelbar danach zur Verfügung.“

  • „Nach meinem erfolgreichen Abschluss an der Muster Universität fange ich sehr gerne sofort bei Ihnen an. Voraussichtlich werde ich mein Studium am [DATUM] abschließen.“

Arbeitgeber hat Ihnen gekündigt:

  • „Ich bin derzeit nicht vertraglich gebunden, daher ist ein kurzfristiger Einstieg in Ihrem Unternehmen möglich.“

  • „Gerne würde ich zu meinem Wunschtermin am [DATUM] bei Ihnen anfangen. Ein früherer Eintritt ist möglich.“

Fazit: Eintrittsdatum im Bewerbungsschreiben angeben

Ihre Chance auf den neuen Job können Sie mit der Angabe des frühestmöglichen Eintrittstermins auf alle Fälle erhöhen. Auch wenn es bis zu dem Termin noch einige Wochen sind. Sie ermöglichen dem Unternehmen Planungssicherheit.

Sofern Sie für diese Stelle der beste Bewerber sind und Sie das Unternehmen einstellen möchte, hält es für Sie mit Sicherheit die Stelle frei. Können Sie also einen für Sie möglichen Termin nennen, dann tun Sie das auf alle Fälle in Ihrem Bewerbungsschreiben.

Ist der frühestmögliche Eintrittstermin nicht sicher, dann sollten Sie keinen in der Bewerbung nennen. Kommunizieren Sie stattdessen dem Recruiter im Vorhinein, dass Sie in einem Bewerbungsgespräch auf Ihre arbeitsrechtliche Lage und Kündigungsfrist eingehen werden.

Bild: (© Piman Khrutmuang – stock.adobe.com)

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