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Bewerbungsanschreiben Aufbau

Der Anfang einer jeden Erfolgsgeschichte ist die Bewerbung. Sie stellt die erste Kontaktaufnahme der Bewerber mit einem Unternehmen dar und gibt den Personalern einen Überblick über die Qualifikationen und Fähigkeiten der Kandidaten. Die Bewerbungsunterlagen setzen sich in der Regel aus dem Bewerbungsanschreiben, dem Lebenslauf, Zertifikaten, Zeugnissen und Belegen zusammen.

Doch während die Erstellung des Lebenslaufes nicht sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, kann sich das Verfassen des Anschreibens durchaus in die Länge ziehen. Schließlich handelt es sich beim Bewerbungsschreiben um einen freien Text, der den Weg zum persönlichen Gespräch ebnen oder verbauen kann.

Das Schreiben sollte die Motivation und die Persönlichkeit des Bewerbers widerspiegeln, einen Bezug zum Unternehmen herstellen, inhaltlichen und formalen Vorgaben folgen und vor allem ÜBERZEUGEN. Durch diese Masse an Anforderungen steigt der Druck auf die Arbeitssuchenden und die Unsicherheit nimmt zu. Hat man jedoch verstanden, wie das Anschreiben aufgebaut ist, lässt die Einladung zum Vorstellungsgespräch nicht mehr lange auf sich warten.

Im folgenden Artikel widmen wir uns ausführlich der ersten Seite der Bewerbungsmappe und zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Recruiter mit Ihrem Bewerbungsschreiben für sich gewinnen können. Von inhaltlichen Aspekten über das Layout bis zu den absoluten No-Gos – in diesem Artikel wird alles zum Thema „Anschreiben Bewerbung“ abgedeckt.

Wichtiges zum Bewerbungsanschreiben im Überblick

  • Sehen Sie das Bewerbungsschreiben als Verkaufsgespräch. Sie repräsentieren das Produkt, das Sie dem Kunden – also dem Personaler – möglichst schmackhaft machen möchten. Überlegen Sie, mit welchen Fähigkeiten und Qualifikationen Sie den Recruiter begeistern können und verpacken Sie diese möglichst ansprechend in Ihrem Text.

  • Korrekte Rechtschreibung und Grammatik sind das A und O einer Bewerbung. Es zeigt, dass Sie gewissenhaft arbeiten und dem Erfolg der Bewerbung große Bedeutung beimessen. Das Hauptaugenmerk sollten Sie vor allem auf die Schreibung des Unternehmens und des Ansprechpartners legen. Unterläuft Ihnen hier ein Fehler, wird Ihre Bewerbung keines zweiten Blickes mehr gewürdigt.

  • Der deutsche Arbeitsmarkt ist breit gefächert. Lassen Sie sich auf keine Stelle ein, die nicht Ihren Kompetenzen und Wünschen entspricht. Schließlich sollten nicht nur Sie den Vorstellungen des Unternehmens entsprechen, sondern Ihr zukünftiger Arbeitgeber sollte ebenfalls zu Ihnen passen. Seien Sie offen und ehrlich zu den Recruitern und zu sich selbst!

  • Bewerbungsvorlagen sind eine tolle Möglichkeit, um sich Inspiration zu holen. Das Kopieren der Muster und Vorlagen wird von Personalern allerdings weniger geschätzt.

  • Lügen haben kurze Beine. Auf falsche Behauptungen sollten Sie unbedingt verzichten, da Unwahrheiten in der Regel ans Licht kommen. Fehlende Kompetenzen lassen sich letztlich nicht lange verbergen.

Warum ist ein gutes Bewerbungsschreiben wichtig?

Neueste Erkenntnisse beweisen, dass sich der Lebenslauf mittlerweile zum Kern der Bewerbung entwickelt hat. Der CV ist das erste Dokument, das von den Personalern zur Hand genommen wird. Innerhalb von 30 Sekunden scannen die Recruiter die wichtigsten Informationen und machen sich ein Bild vom Kandidaten.

Entsprechen die Angaben des Bewerbers den Vorstellungen des Unternehmens, werden die restlichen Bewerbungsunterlagen inspiziert. Das Bewerbungsschreiben ist also erst dann relevant, wenn der Lebenslauf überzeugt hat.

Weiterhin hat sich der Bewerbungsprozess durch das beständige Fortschreiten der Digitalisierung und das verstärkte Aufkommen von Online-Jobbörsen verändert. Auf den Plattformen können sich Arbeitssuchende schnell und einfach auf Stellen bewerben. Der Lebenslauf ist direkt auf dem Portal gespeichert und wird den Recruitern automatisch übermittelt. Ein Bewerbungsschreiben wird nicht immer gefordert.

Das Bewerbungsanschreiben als Chance

Trotzdem zeigen Umfragen, dass immer noch 82 Prozent der Personaler großen Wert auf das Bewerbungsanschreiben legen. Das Schreiben wird als das Herzstück der Bewerbung betrachtet, da es den Dokumenten eine persönliche Note verleiht.

In den Worten der Kandidaten lässt sich nämlich die Motivation für die Stelle herauslesen und auch Charaktereigenschaften können durch den Schreibstil erahnt werden. Für Recruiter ist es ein effektives Werkzeug, um die zwischenmenschliche Ebene der Bewerber zu ergründen.

Durch das Bewerbungsschreiben wird den Arbeitssuchenden die Möglichkeit gegeben, die eigenen Beweggründe für die Kandidatur darzulegen. Die eigenen Qualifikationen und Interessen können zu einem harmonischen Bild vereint werden, das die Eignung für die Stelle hervorhebt. Aus diesem Grund ist das Anschreiben weniger Verpflichtung, sondern vielmehr eine außergewöhnliche Chance, um sich ins rechte Licht zu rücken.

Souveränität, Kompetenz, Begeisterung und Leidenschaft im Anschreiben

Der Briefverkehr ist fast vollständig aus dem alltäglichen Leben verbannt. Der Otto Normalverbraucher greift heutzutage weniger zu Stift und Papier, sondern bedient sich vor allem der modernen Medien. Mittels E-Mail, Sprach- und Videonachrichten oder Messenger verständigen sich die Menschen im Jahr 2023. Schließlich sind diese Kommunikationswege schnell und vor allem effektiv!

In Berührung mit langen, zusammenhängenden Texten kamen die meisten Arbeiter wohl zuletzt in der Schul- oder Universitätszeit. Das Schreiben, Argumentieren und Begründen zählt mittlerweile nicht mehr zu den Standardkompetenzen der Menschen und wird als sehr lästig wahrgenommen. Kein Wunder also, dass sich eine große Anzahl der Bewerber Hilfe im Internet sucht.

Mittels Mustern und Vorlagen versuchen sich die Bewerber, Mühe und Stress zu ersparen. Das Muster wird mit den eigenen Daten gefüllt und die DIN A4 Seite im Anschluss daran in eine PDF-Datei umgewandelt. Einfacher geht es nicht! Geschulte Recruiter haben jedoch einen Blick für solche Praktiken und enttarnen die standardisierten Bewerbungen sofort. Halten Sie sich also fern von solchen Hilfsmitteln.

Nehmen Sie sich die Zeit und erstellen Sie das Anschreiben in Eigenregie. Denn letztlich können Sie Ihre eigene Kompetenz, Souveränität, Leidenschaft und Begeisterung viel besser ausdrücken, als es ein Muster jemals vermag. Es schadet allerdings nie, sich Anregungen zu holen.

Achtung

Vor dem Abschicken des Dokuments sollte das Schreiben von verschiedenen Personen auf Rechtschreibfehler untersucht werden.

Den Personaler überzeugen

Beim Bewerbungsschreiben geht es darum, die eigene Person vorzustellen und den Personaler mittels schlüssiger Argumentation von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen. In wenigen Zeilen soll ein knapper Überblick über die Beweggründe, den individuellen Werdegang und die persönliche Eignung für die Stellenausschreibung gegeben werden.

Da es sich um eine solch knappe Zusammenfassung der eigenen Informationen handelt, spricht man im Zusammenhang mit dem Bewerbungsschreiben auch vom sogenannten Elevator Pitch. Der Begriff beschreibt ein Verkaufsgespräch im Aufzug. Innerhalb weniger Sekunden soll der Recruiter überzeugt und das Projekt an Land geholt werden. Beim Bewerbungsschreiben handelt es sich allerdings nicht um ein Produkt, sondern die eigene Person. Sie sollten sich also besonders ins Zeug legen.

Das AIDA-Prinzip

Eine weitere Erfolgsstrategie aus dem Marketing ist AIDA. Der Begriff wird im Allgemeinen mit der italienischen Oper und dem gleichnamigen Kreuzfahrtschiff in Verbindung gebracht. Tatsächlich versteckt sich hinter dieser Bezeichnung aber auch eine effektive Methode, um die eigenen Ziele in die Wirklichkeit umzusetzen. Obwohl AIDA hauptsächlich in Verkaufsgesprächen und der Werbung zum Einsatz kommt, kann das Modell ebenso auf das Bewerbungsschreiben übertragen werden.

Das Wort AIDA ist ein Akronym folgender Begriffe:

  • Attention – Aufmerksamkeit

  • Interest – Interesse

  • Desire – Begehren

  • Action – Handlung

Halten wir uns an die Verkaufsstrategie, sollten Sie zu Beginn Ihres Anschreibens versuchen, die Neugierde des Recruiters zu wecken. Ist Ihnen dieses Vorhaben gelungen, geht es darum, das Interesse aufrechtzuerhalten. Ihre Worte sollten den Personaler so fesseln, dass er Lust bekommt, mehr über Sie zu erfahren.

Im nächsten Schritt sollten Ihre Formulierungen und Ausführungen so gewählt sein, dass der Personaler Lust bekommt, Sie persönlich kennenzulernen. Er findet Ihr Profil spannend und kann anhand Ihrer Unterlagen eine mögliche Eignung für das Unternehmen ablesen. Zu guter Letzt wird zum Telefon gegriffen und ein nächstmöglicher Termin vereinbart. Bei der E-Mail-Bewerbung folgt dies oftmals auch auf dem virtuellen Weg.

Die richtige Vorbereitung auf das Bewerbungsanschreiben

Viele Bewerber machen es sich leicht und greifen auf Muster zurück. Es werden lediglich Namen ausgetauscht und Daten vervollständigt. Zudem kommt es immer wieder vor, dass ein Bewerbungsanschreiben verfasst wird, das an verschiedene Unternehmen versendet wird. Schließlich ist das Verfassen eines solchen Schreibens sehr arbeits- und zeitaufwendig und oftmals fehlt die Muse, um individuelle Anschreiben zu entwerfen.

Doch das ist ein schwerwiegender Fehler. Die Personaler erhalten täglich unzählige Bewerbungen. Beim Vergleich der unterschiedlichen Bewerber fällt sehr schnell auf, wer sich besonders viel Mühe gegeben und wer ein Standarddokument verschickt hat.

Haben Sie also aufrichtiges Interesse an der ausgeschriebenen Stelle und einer neuen Position, sollten Sie dies in Ihrer Bewerbung deutlich zeigen. Stellen Sie umfangreiche Recherchen über das Unternehmen an, um deren Unternehmensphilosophie, Corporate Identity und individuelle Werte zu verstehen. Mit dieser Grundlage haben Sie die passenden Werkzeuge in der Hand, um Ihren Traumberuf im Sturm zu erobern.

Eine Stichwortliste als Hilfe

Die Erfolgszutaten eines Bewerbungsanschreibens sind:

Da Ihnen nur eine DIN A4 Seite zur Verfügung steht, um Ihre Botschaft präzise auf den Punkt zu bringen, ist es wichtig, mit Plan und Struktur zu arbeiten. Erstellen Sie eine Stichwortliste in Tabellenform, in welcher die Informationen zunächst gesammelt werden. Notieren Sie Ihre Qualifikationen, beruflichen Erfahrungen, Studienabschlüsse, Fortbildungen und weiterführenden Kenntnisse. Ebenfalls können relevante Soft Skills in die Sammlung aufgenommen werden.

Anschließend wird die Stellenanzeige analysiert und zwischen den Zeilen gelesen. Welche Erwartungen stellt das Unternehmen an die Bewerber? Mit welchen Qualitäten können Punkte gesammelt werden? Stellen Sie nun eine Verbindung zwischen Ihren persönlichen Fähigkeiten und den gewonnenen Erkenntnissen her. Das Ergebnis ist die Grundlage Ihres Anschreibens.

Überzeugende Argumente jenseits des Lebenslaufs

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich einige Ausführungen des Bewerbungsschreibens mit dem Lebenslauf decken. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Das Schreiben sollte allerdings genutzt werden, um einige Punkte in den Vordergrund zu rücken. Diese Highlights sollten Ihre Befähigung für den Job unterstreichen und ausführlich beleuchtet werden.

So lohnt es sich beispielsweise, konkrete Kennzahlen und Fakten zu nennen, die im Lebenslauf nicht dargestellt werden können. Ein CEO kann beispielsweise auf die Umsatzsteigerung verweisen, die dank seines Einsatzes möglich war. Eine Kindergärtnerin auf die hohe Zufriedenheit der Kinder und Eltern.

Achten Sie darauf, lediglich eine gezielte Auswahl Ihres Lebens hervorheben. Die vertieften Aspekte sollten zudem einen Bezug zur Stelle haben und das Interesse des Personalers wecken. Werden zu viele Soft Skills und Fähigkeiten ohne Belang integriert, kann das Schreiben sehr schnell überheblich und überladen wirken. Dies sollten Sie unter allen Umständen vermeiden.

Mit Referenzen beeindrucken

Wer den Personalern besonders im Gedächtnis bleiben möchte, kann mit Referenzen arbeiten. Testimonials ehemaliger Kunden, Professoren oder Arbeitgeber können den Recruitern den nötigen Anstoß geben, um mit Ihnen in Kontakt zu treten. Die Aussagen in Verbindung mit der namentlichen Nennung sollten natürlich im Vorfeld mit den entsprechenden Personen abgeklärt werden.

Beispiele für perfekt ausformulierte Sätze

Nach einer ausführlichen Vorbereitung geht es an die Erstellung des Anschreibens. Es empfiehlt sich, von Behauptungen Abstand zu nehmen und lieber auf konkrete Beispiele zurückzugreifen. So halten Personaler nicht viel von Aussagen wie: „Ich bin ein erfahrener Manager“, da solche Sätze recht plump klingen.

Es ist besser, die Information mit mehr Details anzureichern:

In den letzten zwei Jahren war ich als leitender Mitarbeiter im Unternehmen XY tätig. Unter meiner Führung war es möglich, die Standorte München, Berlin und Hamburg auszubauen und ein neues Umsatzhoch zu realisieren. Innerhalb eines Jahres konnten wir unsere Gewinne um 15 Prozent steigern.

Auch Studierende können Ihren Bildungsweg attraktiv darstellen. Beschränken Sie sich nicht auf wenige Worte, wie: „Vom Jahr 2014 bis 2017 absolvierte ich meinen Bachelor im Business Marketing in Köln“.

Eine bessere Formulierung wäre:

Im Zuge meines dreijährigen Bachelorstudiums mit dem Schwerpunkt Business Marketing in Köln führte ich eine umfangreiche Studie durch, die sich mit der Wirkung von Produktplatzierungen befasste. Meine Ergebnisse führten dazu, dass ein hiesiges Unternehmen in der Lage war, sein Marketingbudget gezielter und nachhaltiger einzusetzen.

Ebenso sollten die Soft Skills mit Beispielen untermauert werden:

In meiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Advokat des örtlichen Tierheims setze ich mich seit dem Jahr 2010 für die Rechte der Tiere ein. Als Teamleiter organisierte ich in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden eine städtische Kampagne, die auf die mangelnden finanziellen Mittel der Organisationen und die überfüllten Tierheime hinwies. Nur wenige Wochen nach Projektstart konnte für unzählige Hunde und Katzen ein neues Zuhause gefunden werden.

Der Aufbau des Bewerbungsanschreibens

Das Hauptaugenmerk des Anschreibens liegt auf den inhaltlichen Aspekten. Dennoch ist es wichtig, das Dokument logisch und übersichtlich zu strukturieren. Ein klarer Aufbau spiegelt Ihre ordentliche Arbeitsweise und Ihr organisiertes Vorgehen wider.

Das Bewerbungsschreiben unterteilt man generell in verschiedene Abschnitte.

Nach dem Verfassen des Briefkopfes folgt die inhaltliche Unterteilung des Fließtextes in:

Briefkopf (Name, Anschrift, Empfänger, Datum, Betreffzeile)

Beim Erstellen des Anschreibens müssen Bewerber zunächst den formalen Aspekten gerecht werden:

  • Kopfzeile: Die Kopfzeile bildet den Einstieg in das Dokument und verschafft dem Recruiter einen ersten Überblick über die allgemeinen Informationen des Bewerbers. Neben dem Namen und der vollständigen Adresse des Kandidaten werden auch Kontaktdaten vermerkt. Mithilfe der E-Mail-Adresse und Telefonnummer ist es den Personalern möglich, ein Kennenlernen zu vereinbaren.

  • Empfängerdaten: Des Weiteren dürfen die Empfängerdaten nicht fehlen. Die Angabe des Namens des Unternehmens, der Adresse und der Kontaktdaten ist ein absolutes Muss. Wird in der Stellenausschreibung auf einen Ansprechpartner hingewiesen, muss dieser namentlich genannt werden.

  • Datum und Betreffzeile: Rechtsbündig wird das Datum an die Empfängerdaten angeschlossen. Die Betreffzeile wird mit etwas Abstand linksbündig eingefügt und benennt den Grund für das Schreiben. Viele Unternehmen vermerken eine Kennziffer in der Stellenausschreibung, die an dieser Stelle angegeben werden sollte.

  • Anrede: Der Briefkopf wird durch die Anrede abgerundet. Sie bildet den Übergang zum inhaltlichen Teil des Anschreibens. Wurde der Stellenanzeige ein Ansprechpartner zugeordnet, muss dieser nun direkt angesprochen werden. Dies erfolgt mit dem Zusatz „Sehr geehrter Herr XY, " oder „Sehr geehrte Frau XY“. Ist dies nicht der Fall, kann auf die Floskel „Sehr geehrte Damen und Herren“ zurückgegriffen werden.

Inhaltlicher Aufbau: Einleitung, Hauptteil, Unternehmensbezug, Schlussteil, Grußformel, Unterschrift und Anlagen

Einleitung

Aller Anfang ist schwer. Das wird besonders in diesem Fall deutlich, denn es ist nicht leicht, die passenden Worte für den Beginn des Bewerbungsschreibens zu finden. Es bietet sich an, zu erläutern, wie man auf die Stellenausschreibung aufmerksam wurde. Besonders spannend ist diese Variante, wenn ein früherer Mitarbeiter oder aktueller Geschäftspartner als Bindeglied fungiert haben. Dadurch lassen sich sofort Punkte sammeln.

Für das Unternehmen ist es ebenfalls interessant, ob die Bewerber via Online-Jobportale, Social Media, Zeitungsannoncen oder Radiospots auf die offenstehende Position gekommen sind. Diese Informationen können nämlich intern ausgewertet werden und hilfreich für die kommende Budgetplanung sein.

Keinesfalls sollte mit Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle“ gestartet werden. Diese Formulierungen lösen bei den Recruitern ein müdes Gähnen aus und zeugen wenig von Innovationsstreben und Einzigartigkeit. Aufmerksamkeitsheischende oder gewagte Aussagen à la „Ich bin ein Star, holt mich ins Boot“ oder „Bin ich im Team, ist Ihr Unternehmen auf Erfolgskurs“ haben eine 50-prozentige Erfolgschance. Entweder Sie stoßen auf einen Recruiter mit Humor oder landen sofort auf dem Ablagestapel.

In den nächsten Zeilen sollten Sie Ihr aufrichtiges Interesse an dem Unternehmen bekunden und erklären, warum Sie sich für die ausgeschriebene Stelle besonders erwärmen können.

Hauptteil

Der Hauptteil ist der Kern des Anschreibens. Er setzt sich aus einer schlüssigen Argumentationsstruktur zusammen, die Ihre Befähigung für den Posten durch verschiedene berufliche und soziale Aspekte untermauert. In diesem Teil sollten Sie verstärkt darauf achten, ein Alleinstellungsmerkmal aufzubauen, welches Sie von der Masse der Kandidaten distanziert. Sie sollten sich als ideale Besetzung präsentieren und dem Recruiter keine andere Wahl lassen, als die Einladung zum Vorstellungsgespräch direkt in die Wege zu leiten.

Ihre wichtigsten Hilfsmittel sind natürlich Ihre fachlichen Qualifikationen. Heben Sie berufliche Errungenschaften hervor und schlagen Sie Brücken zu der angestrebten Stelle. Ihr Erfahrungsschatz sollte in den Fokus gerückt und als Bereicherung für die zukünftige Zusammenarbeit präsentiert werden. Soft Skills werden als Hinweis auf die zwischenmenschlichen Fähigkeiten gewertet und sehr geschätzt.

Nicht zu vergessen sind die Hard Skills. Darunter werden Kenntnisse verstanden, die sich im Berufsleben als äußerst nützlich erweisen können. EDV-Kenntnisse sind heutzutage eine Voraussetzung in vielen Branchen und gelten als K.O-Kriterium. Dank unserer globalisierten Welt gewinnen auch Sprachen immer mehr an Bedeutung. Kann man die Fähigkeiten durch Zertifikate und Auslandsaufenthalte belegen, kommt dies sehr gut an.

Tipp

Angeber kann niemand leiden. Werden die Kompetenzen und Fähigkeiten jedoch mit konkreten Beispielen verbunden, ergibt sich ein schlüssiges Bild der Person.

Unternehmensbezug

Während sich der Unternehmensbezug im Lebenslauf oftmals nur erahnen lässt, sollte dieser im Bewerbungsschreiben deutlich hervortreten. Studien zeigen nämlich, dass mehr als 67 Prozent der Recruiter ausdrücklich nach einer Verbindung zum eigenen Unternehmen Ausschau halten. Liegt dieses im Bewerbungsschreiben nicht vor, wird die Bewerbung ohne Wenn und Aber aussortiert.

Ohne einen deutlichen Bezug zum Unternehmen geht aus der Bewerbung schließlich nicht hervor, dass sich der Bewerber besonders für die Position in diesem Unternehmen interessiert. Die Anforderung sollte nicht nur mit der namentlichen Nennung des Konzerns abgehakt werden. Es ist wichtig, dass Sie sich auf der firmeneigenen Homepage ausführlich über den Sektor und das Wirken der Firma informiert haben. Die Aufnahme eines Slogans oder ein Verweis auf die geteilten Unternehmenswerte kann im Bewerbungsschreiben wahre Wunder wirken.

Schlussteil

Obwohl der Hauptteil zweifelsohne der wichtigste Abschnitt des Fließtextes ist, kommt auch dem Schlussteil eine essenzielle Rolle zu. Tatsächlich nimmt die Aufmerksamkeit der Recruiter gegen Ende des Schreibens zu, denn an dieser Stelle werden grundlegende Fragen gestellt und geklärt.

In diesem Teil des Schreibens haben die Bewerber nämlich die Möglichkeit, sich Informationen einzuholen. Sie können sich nach dem Standort der Arbeitsstelle erkundigen, Fragen zur Wochenstundenanzahl stellen oder mögliche Gehaltsvorstellungen kundtun.

Im nächsten Schritt sollten die Schlüsselelemente Ihrer Bewerbung erneut betont und in wenigen Worten zusammengefasst werden. Nun ist es auch angebracht, auf Ihre Kündigungsfrist oder den frühesten Einstiegstermin hinzuweisen. Durch einen anschließenden Sperrvermerk sichern Sie sich zudem die Diskretion des Unternehmens.

Abschließend sollten Sie sich für die Zeit und Aufmerksamkeit des Ansprechpartners bedanken und Ihr Interesse an einem Vorstellungsgespräch unterstreichen. Eine Bitte um baldige Rückmeldung kann ebenfalls integriert werden.

Grußformel, Unterschrift, Anlagen

Die letzten beiden Zeilen des Bewerbungsschreibens werden von der Grußformel und der Unterschrift dominiert. Es bietet sich der Rückgriff auf die klassische Formulierung „Mit freundlichen Grüßen“ an. Doch Vorsicht! Die Worte stehen ohne Satzzeichen und dürfen auf keinen Fall durch ein Komma ergänzt werden. Die Unterschrift erfolgt direkt unterhalb der Grußformel. Unterschreiben Sie handschriftlich mit einem blauen oder schwarzen Kugelschreiber. Die Verwendung von Bleistiften, Filzstiften oder Finelinern ist untersagt.

Das Layout eines erfolgreichen Bewerbungsschreibens

Der erste Eindruck ist entscheidend. Aus diesem Grund dreht sich bei der Bewerbung nicht alles nur um die sprachliche Ausarbeitung und die Einhaltung von Formalia, sondern auch die grafische Gestaltung ist zu beachten. Untersuchungen zufolge sind sich Personaler fast zu 100 Prozent einig, dass ein fehlerhaftes Layout und ein schlechtes Design als Ausschlusskriterium zu werten sind.

Denn während moderne Unternehmen ausdrücklich auf die Beherrschung von Textverarbeitungsprogrammen bestehen, kommen Bewerber mit groben Gestaltungsfehlern bei klassischen Unternehmen nicht sehr weit im Bewerbungsprozess. So werden solche Bewerbungsschreiben oftmals nicht in Erwägung gezogen – der Inhalt wird keines Blickes gewürdigt.

Um sich die Chancen auf den Traumjob also nicht zu verbauen, ist ein optimales Zusammenspiel aus Design und Inhalt notwendig. Im folgenden Abschnitt widmen wir uns den Anforderungen, mit denen die Kandidaten im grafischen Bereich konfrontiert werden:

Schriftarten

Ein wichtiges Element des Layouts spielt zweifelsohne die Schrift. Sie lässt sich in Schriftarten mit oder ohne Serifen einteilen. Hinter diesem Begriff verbergen sich kleine Striche und Schnörkel, die an den Buchstabenenden zu finden sind. Sie verleihen der Schrift etwas Außergewöhnliches und werden sehr gerne von Grafikern verwendet. Sie zeichnen sich durch ein angenehmes Schriftbild aus und die Serifen setzen die einzelnen Buchstaben gekonnt in Verbindung. Ein bekanntes Beispiel mit Serifen ist „Times New Roman“. Die Schriftart „Arial“ kommt ohne die Verzierungen aus.

Generell ist zu sagen, dass es bei der Wahl der Schriftart keine Vorschriften gibt. Die Unternehmen sind sehr tolerant und geben keine Norm vor. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass der Text gut zu lesen ist. Wird der Lesefluss nämlich gestört, verspürt der Recruiter wenig Lust, sich durch das Anschreiben zu kämpfen. Er wendet sich dem nächsten Bewerber zu.

Schriftgröße

Die Schriftgröße ist in Abhängigkeit von der Schriftart zu wählen. Times New Roman fällt kleiner aus, weswegen es sich anbietet, auf 12 pt zu setzen. Im Gegensatz dazu sind die Buchstaben der Schriftart Arial dominanter gestaltet und sind selbst mit 10 pt oder 11 pt noch gut zu entschlüsseln.

Zeilenabstand und Absätze

Ein weiterer Aspekt, der das Layout maßgeblich beeinflusst, ist der Zeilenabstand. Auch hierfür gibt es keinen offiziellen Standard. Der Bewerber muss mit dem eigenen Augenmaß und Bauchgefühl arbeiten, um einen passenden Zeilenabstand zu wählen. Als Orientierung kann man sich jedoch an folgende Faustregel halten: Der Zeilenabstand sollte 120 Prozent der Schriftgröße betragen. Entscheidet man sich für Times New Roman mit 12 pt, empfiehlt sich ein Zeilenabstand zwischen einzeilig und 1,5-zeilig.

Fest steht, dass das Bewerbungsschreiben linksbündig formatiert werden sollte. Blocksatz oder die Orientierung am rechten Rand empfehlen sich nicht für das Anschreiben. Des Weiteren wird geraten, die einzelnen Abschnitte der inhaltlichen Ausführung mittels Absätzen zu markieren. Diese Sinnesabschnitte führen die Augen leichter durch den Inhalt und sorgen für Struktur und Ordnung.

Farben

Der Einsatz von Farbe ist ein Risiko. Vor allem konservative Unternehmen lehnen außergewöhnliche Gestaltungselemente strikt ab und eine Abweichen von dem klassischen Schwarz-Weiß-Einerlei wird bereits als grober Verstoß gegen allgemeingültige Regeln gesehen.

Start-ups, Global Player und moderne Unternehmen zeigen sich im Gegensatz zu den alteingesessenen deutschen Unternehmen aufgeschlossen. Der dezente Einsatz der Logo-Farben wird positiv gewertet und zeugt von Kreativität und Einfallsreichtum. Es beweist, dass sich der Kandidat mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Doch auch hier ist Vorsicht angebracht! Übertreibt man es mit den Farben, kann das Design schnell lächerlich wirken. Beschränken Sie sich auf ausgewählte Bereiche wie die Betreffzeile oder das Anlagenverzeichnis.

Egal, ob Online-Bewerbungen oder eine schriftliche Kandidatur per Post – werfen Sie vor dem Absenden nochmals einen Blick auf das Anschreiben. Stellen Sie sicher, dass Sie das Layout einheitlich gestaltet haben und Ihre Orthografie und Grammatik fehlerfrei sind.

Tipps für Bewerbungsanschreiben bei verschiedenen Situationen

Bewerbung ist nicht gleich Bewerbung. Während sich manche Kandidaten nach einem krankheitsbedingten Ausfall wieder zurück auf dem Arbeitsmarkt melden, symbolisiert die Bewerbung für andere den Einstieg in das Berufsleben. Aus diesem Grund sollte das Anschreiben immer auf die eigene Situation oder besondere Umstände angepasst werden. Hier einige Beispiele, was Sie beim Verfassen von Bewerbungen in verschiedenen Situationen zu beachten haben:

Anschreiben für eine interne oder initiative Bewerbung

Immer wieder führen glückliche Umstände dazu, dass interne Stellen frei werden. Mitarbeiter, die in eine andere Abteilung wechseln möchten oder eine höhere Position anstreben, haben nun die Chance, sich zu beweisen. Doch vor allem in großen Unternehmen sind solche internen Wechsel sehr begehrt und auch externe Bewerbungen werden in Betracht gezogen. Eine Kandidatur innerhalb des eigenen Unternehmens ist dementsprechend kein Selbstläufer, sondern benötigt ebenso Zeit und Mühe.

Die Bewerbungsunterlagen bei einer internen Kandidatur unterscheiden sich in keiner Weise von den üblichen Dokumenten. Bewerbungsschreiben, Lebenslauf sowie Anlagen sind ein Muss. Nichtsdestotrotz geht es bei dieser speziellen Bewerbung nicht darum, den Werdegang zu beleuchten, sondern vielmehr sollten Sie sich auf die Darstellung ihrer aktuellen Stelle konzentrieren.

Gehen Sie auf Ihre bisherigen Leistungen und Errungenschaften ein, die dem Unternehmen in den vergangenen Jahren einen Vorteil verschafft haben. Nennen Sie konkrete Kennzahlen und gehen Sie auf Situationen ein, in welchen Sie brillieren konnten. Unterstreichen Sie immer wieder, warum Sie der ideale Kandidat für die neue Position sind. Bringen Sie auch neue Ideen und Konzepte ein, die dem Unternehmen zukünftig einen Wachstumsschub geben könnten.

Bei der Initiativbewerbung nehmen Sie Ihr Glück in die eigene Hand und bewerben sich, obwohl aktuell keine Stellen ausgeschrieben sind. In diesem Fall muss ein starker Bezug zum Unternehmen hergestellt werden. Betonen Sie, wie sehr Ihnen eine Arbeit in dem Unternehmen am Herzen liegt. Sowohl berufliche als auch private Gründe können hier genannt werden. Des Weiteren sollten Sie erläutern, warum Sie einen Gewinn für das Unternehmen darstellen. Verweisen Sie auf Qualifikationen, vergangene Berufserfahrungen, Soft und Hard Skills.

Bewerbungsschreiben für ein Praktikum oder eine Ausbildung

Die Suche nach einem Praktikumsplatz gestaltet sich in der heutigen Zeit nicht einfach. Viele Unternehmen bevorzugen erfahrene Bewerber, die den Arbeitsalltag durch ausgeprägte Fähigkeiten und Kenntnisse bereichern können. Ist allerdings noch keine Praxiserfahrung vorhanden, kann es sich als kompliziert erweisen, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Die Bewerbung und das Anschreiben müssen nun besonders überzeugen, um den Mangel an Berufserfahrung wettzumachen.

Die Argumentation sollte fundiert und in sich schlüssig sein. Rücken Sie Ihre Motivation in den Vordergrund und verweisen Sie auf schulische und außerschulische Aktivitäten, die Ihre Eignung unterstreichen könnten. Bei Recruitern kommt es zudem sehr gut an, wenn Sie Arbeitsproben integrieren. Bewerben Sie sich auf eine journalistische Tätigkeit, können eigene Artikel und Texte beigefügt werden. Im Bereich der Informatik kann auf den Link der selbst erstellten Webseite hingewiesen werden.

Ausbilder halten Ausschau nach Bewerbern, die ein gewisses Geschick in der entsprechenden Domäne aufweisen. Das Zeugnis ist häufig ein ausschlaggebendes Kriterium für die Vergabe des Ausbildungsplatzes. Ihre Chancen können Sie jedoch durch ein zuvor absolviertes Praktikum erhöhen. Sie zeigen Ihre Motivation und den Willen, in ein Angestelltenverhältnis überführt zu werden.

Bezugnahme auf die Ausnahmesituation Corona

Das hoch ansteckende Coronavirus hat nicht nur das internationale Gesundheitssystem geschwächt, sondern auch enormen Einfluss auf die Wirtschaft genommen. Durch die zahlreichen Ausgangsbeschränkungen und Maßnahmen zur Einschränkung der Ausbreitung wurde das gesellschaftliche, soziale und kulturelle Leben maßgeblich in Mitleidenschaft gezogen. Zahlreiche Unternehmen mussten ihre Pforten vorübergehend schließen und waren gezwungen, Personal abzubauen.

Infolgedessen ist die Zahl der Arbeitslosen rapide angestiegen und viele Menschen befinden sich auf der Suche nach einer neuen Stelle. Trifft dies auch auf Sie zu, sollten Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben unbedingt Bezug auf diese Umstände nehmen. Bereits im Einleitungssatz bietet sich ein Hinweis an:

„Die Krisensituation zwingt Unternehmen dazu, traditionelle Arbeitswege zu überdenken. Durch meinen großen Erfahrungsschatz und fachkundige Expertise im Bereich Lean Management bin ich in der Lage, Einsparungspotenzial zu identifizieren und innovative Ansätze aufzuzeigen.“

Möchten Sie sich einer neuen Herausforderung stellen und streben eine Neuorientierung an, könnte folgender Einstieg genau das Richtige sein:

„Das weltweit pulsierende Virus hat den Arbeitsmarkt in seinen Grundpfeilern erschüttert. Dennoch richte ich meinen Blick auf die positiven Aspekte und sehe die Pandemie als Chance, um meinen beruflichen Wirkungskreis zu erweitern. Ihre Stelle ist mir sofort ins Auge gestochen und gibt mir die Möglichkeit, meine Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich XY auszubauen und zu perfektionieren.“

Achtung

Beschränken Sie sich auf dezente Hinweise, dass die COVID-19 Pandemie für Ihren Stellenverlust verantwortlich ist. Sie müssen keine ausführlichen Begründungen angeben, was zu Ihrer Arbeitslosigkeit geführt hat.

Bewerbung nach Kündigung

Kündigungen haben einen üblen Beigeschmack und sollten möglichst verschwiegen werden. Gehen Sie in Ihrem Anschreiben nicht auf die Kündigung ein, sondern fokussieren Sie sich lieber auf die Gründe, warum Sie den Herausforderungen der angebotenen Stelle gewachsen sind.

Wurden Sie nach dem Ende der Probezeit gekündigt, fällt die Lücke im Lebenslauf im Normalfall nicht auf. Nahm die Arbeit bei Ihrem früheren Vorgesetzten ein abruptes Ende, bietet es sich an, den im Unternehmen absolvierten Zeitraum dennoch im Lebenslauf und/oder Bewerbungsschreiben aufzunehmen. Die dort erworbenen Qualifikationen und Kenntnisse können eine optimale Grundlage für Ihre Eignung im neuen Unternehmen sein.

Unter keinen Umständen sollten Sie jedoch schlecht über Ihren früheren Arbeitgeber sprechen. Ein solches Verhalten wirkt sich negativ auf Ihr Profil aus und verringert die Chancen, dass Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden.

Bewerbung nach längerer Arbeitslosigkeit oder Krankheit

Eine Bewerbung nach längerer Arbeitslosigkeit oder Krankheit kann eine Herausforderung darstellen. Trotzdem ist es nicht unmöglich, eine neue Anstellung zu finden. Leider lässt es sich nicht vermeiden, dass der Recruiter auf die Lücke im Werdegang aufmerksam wird. Sie sollten auch nicht versuchen, den Leerraum zu verstecken. Ganz im Gegenteil: Ziehen Sie den entsprechenden Zeitraum als Beispiel heran und legen Sie anschaulich dar, durch welche Mittel und Wege Sie in der Lage waren, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Dazu kann der Besuch von verschiedenen Jobmessen zählen, das regelmäßige Lesen von Fachzeitschriften oder das Führen eines privaten Blogs gehören. Als Jurist oder Steuerberater ist es beispielsweise möglich, sich mit den sich ändernden Gesetzeslagen auseinanderzusetzen und das Wissen im Bewerbungsschreiben zur Schau zu stellen.

Des Weiteren ist es wichtig, im Anschreiben klar und deutlich zu betonen, dass man vollständig genesen ist. Handelt es sich allerdings um eine chronische Erkrankung, die mit Beeinträchtigungen des Arbeitslebens verbunden ist, muss dies erwähnt werden. Es wird geraten, mit offenen Karten zu spielen.

Bewerbung mit fehlender Berufserfahrung

Berufseinsteiger haben es in der heutigen Arbeitswelt nicht leicht. Neben Qualifikationen, Abschlüssen und Zertifikaten setzen Unternehmen mittlerweile umfangreiche Berufserfahrung voraus. Der Spagat zwischen Berufswelt und Universitäts- oder Schulalltag lässt sich allerdings nur sehr schwer bewältigen. Als Neuling im Arbeitsleben geht es dementsprechend darum, die eigene Persönlichkeit, den Ehrgeiz und die Soft Skills in das rechte Licht zu rücken.

Im Bewerbungsschreiben sollte auf die eigene Motivation hingewiesen werden. Präsentieren Sie sich als erfolgshungrigen, tüchtigen Angestellten, der begierig ist, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu erweitern. Die beruflichen Ziele können mit persönlichen Beweggründen in Verbindung gebracht werden, um die Wirkung zu verstärken.

Während erfahrene Arbeitssuchende Praktika und Nebenjobs in der Regel unter den Tisch fallen lassen, sollten Berufseinsteiger sich verstärkt auf diesen Punkt konzentrieren. Denn selbst wenn die ehemalige Arbeitsstelle in keiner Verbindung mit der angestrebten Stelle steht, können sie Hinweise zu relevanten Soft Skills geben. So weist eine Arbeit in der Hotellerie auf eine hohe Stressresistenz und Kundenorientierung hin, wohingegen Babysitting auf eine hilfsbereite Ader anspielen kann.

In der Schule, der Ausbildung und im Studium wird zwar nicht unbedingt Berufserfahrung gesammelt, doch durchaus theoretisches Wissen vermittelt. Geben Sie einen Überblick über die behandelten Thematiken und zeigen Sie, dass Sie im Unterricht gut aufgepasst haben.

Zu guter Letzt ist es essenziell, die eigenen Stärken in den Vordergrund zu stellen. Gehen Sie auf Ihre individuellen Charaktereigenschaften ein und erklären Sie ausführlich, inwiefern diese Soft Skills für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. Vergessen Sie nicht, die Behauptungen mit passenden Beispielen zu belegen. Teamfähigkeit kann zum Beispiel durch einen Mannschaftssport begründet werden und Führungsqualitäten durch die Tätigkeit als Klassensprecher.

Bewerbung nach der Elternzeit

Die Elternzeit ist eine wunderschöne Erfahrung, die dazu dient, die ersten Monate mit dem Neugeborenen in vollen Zügen zu genießen. Es besteht keine Notwendigkeit, sich beruflich weiterzubilden oder neuen Herausforderungen zu stellen. Gehören Sie allerdings zu der Sorte von Eltern, welche die Elternzeit aktiv genutzt haben, um an der eigenen Karriere zu arbeiten, sollten Sie dies im Bewerbungsschreiben hervorheben.

Manchen Eltern ist es zudem aus finanzieller Sicht nicht möglich, eine lange Auszeit zu nehmen. Es wird in Teilzeit gearbeitet oder eine Nebenbeschäftigung ausgeübt. Auch dies kann im Anschreiben herausgestellt werden.

Bewerbung nach Abbruch oder Wechsel der Ausbildung / des Studiums

Der Abbruch oder Wechsel des Studiums oder der Ausbildung kommt immer wieder vor. Es ist nichts Verwerfliches und sollte keine Schamgefühle hervorrufen. Sie haben zwei Möglichkeiten, um mit diesem Thema im Anschreiben umzugehen:

  • Manche Bewerber entscheiden sich dazu, den Wechsel oder Abbruch direkt zu thematisieren. Die Beweggründe werden kurz und bündig dargestellt. Es ist wichtig, die verlorene Zeit nicht als Verschwendung, sondern vielmehr als Erfahrung darzustellen. Legen Sie dar, welche Lehren Sie aus dem Wechsel oder dem Abbruch ziehen konnten und wie dies Ihre jetzige Vorgehensweise beeinflusst.

  • Eine weitere Option ist, sich auf die anderen Aspekte im Werdegang zu konzentrieren. Rücken Sie Ihre Qualifikationen und Kenntnisse ins Spotlight und verschwenden Sie keinen müden Gedanken an den Abbruch oder Wechsel. Wird das Thema dann im Bewerbungsgespräch angesprochen, sollten Sie nicht lange um den heißen Brei reden.

Entscheiden Sie sich für die erste Variante, können Sie den Abbruch beziehungsweise Wechsel wie folgt darstellen:

Dank meiner Erstausbildung als Rettungssanitäter verfüge ich bereits über Berührungspunkte im medizinischen Bereich. Die Arbeit mit den Patienten und die administratorischen Anforderungen erhoffe ich mir im Rahmen einer weiteren Ausbildung als Krankenschwester bei Ihnen erfüllen zu können.

Nach meinem Abitur schrieb ich mich an der Hochschule München in ein Mechatronikstudium ein. Obwohl mir die Aufgabengebiete und fachlichen Aspekte dieser Berufsgruppe mehr als zusagen, stellte ich schnell fest, dass mir der Praxisbezug fehlt. Ich hoffe, diese Lücke durch eine Ausbildung in Ihrem Unternehmen schließen zu können und meiner Leidenschaft weiterhin nachgehen zu können.

Vorsicht

Für Personaler lässt sich ein Wechsel oder Abbruch besser nachvollziehen, wenn dieser im ersten Jahr geschehen ist. Entschließt man sich kurz vor der Abschlussprüfung für eine Neuorientierung, muss dies sehr gut begründet werden.

Diese Fehler im Bewerbungsanschreiben vermeiden

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – das ist klar. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Ihre Bewerbung möglichst fehlerfrei ist. Denn selbst kleine Fehltritte können dafür sorgen, dass man Ihre Kompetenzen infrage stellt und die Wahrscheinlichkeit einer Anstellung reduzieren.

Rechtschreib- und Grammatikfehler

Die Beherrschung der deutschen Rechtschreibung ist das A und O im Berufsleben. Im Austausch mit Geschäftspartnern, Lieferanten, Kunden oder Arbeitskollegen ist ein professionelles und korrektes Schriftbild essenziell. Kein Wunder also, dass Personaler ein besonderes Augenmerk auf die Rechtschreibung und Grammatik der Kandidaten werfen. Denn letztendlich zeugen Fehler von einer mangelnden Beherrschung der deutschen Sprache oder einer schlampigen Arbeitsweise. Stechen die Bewerber negativ ins Auge, werden sie gnadenlos ausgemustert.

Bevor Sie Ihre Bewerbung abschicken, bietet es sich an, die Unterlagen von mehreren Personen durchlesen zu lassen. Schließlich können Leichtsinnsfehler schnell passieren und bekanntlich sehen vier Augen mehr als zwei.

Schlechte Formalitäten

Die Mehrheit der Bewerber schickt innerhalb eines kurzen Zeitraums eine Vielzahl von Bewerbungen ab. Bei der Masse an Dokumenten kann es durchaus zu Fehlern kommen. Dennoch legen Personaler sehr großen Wert darauf, dass grundlegende Formalitäten eingehalten werden. So sollte das Datum nicht allzu weit in der Vergangenheit liegen, sondern maximal eine Woche zurückliegen. Überprüfen Sie zudem, ob das Datum auf Lebenslauf und Anschreiben identisch ist.

Weiterhin empfiehlt es sich, den Namen des Unternehmens und der Ansprechpartner mehrmals zu überprüfen. Ein Tippfehler oder eine falsche Schreibweise werden ungern gesehen und hinterlassen einen schlechten Eindruck beim Personaler.

Falscher Betreff

Häufig wird ein früheres Anschreiben zur Hilfe genommen, um ein Bewerbungsschreiben zu verfassen. Während die meisten Bewerber daran denken, Datum, Adresse und Ansprechpartner auszutauschen, gerät der Betreff häufig in Vergessenheit. Ein absoluter Fauxpas, der die Jobchancen in diesem Unternehmen gen null sinken lässt.

Darüber hinaus ist es wichtig, einen Blick auf die Stellenausschreibung zu werfen. Einige Unternehmen versehen die Position mit einer bestimmten Bezeichnung oder Kennnummer, die sich im Betreff wiederfinden sollte. So weiß die Personalabteilung sofort, auf welche Position Sie sich bewerben und den Recruitern wird eine Menge Arbeit erspart.

Kein Unternehmensbezug

Wie bereits dargestellt, ist der fehlende Unternehmensbezug ein absolutes K.O-Kriterium. Personaler wünschen sich eine individuelle Bewerbung, die Interesse für die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen bekundet. Das Schreiben soll verdeutlichen, in welcher Art und Weise der Bewerber das Unternehmen voranbringen kann. Dies kann nur dargestellt werden, indem sich der Kandidat ausführlich mit den Werten, der Philosophie und der Arbeitsweise des potenziellen Vorgesetzten auseinandergesetzt hat.

Länge

Ein Bewerbungsschreiben beschränkt sich in der Regel auf eine DIN A4 Seite. Diese Länge reicht vollkommen aus, um die Quintessenz der eigenen Persönlichkeit, Kompetenzen und Erfahrungen detailliert darzustellen. Schließlich möchten sich die Recruiter nicht durch einen Roman kämpfen, sondern eine pointierte Argumentation lesen, die Ihre Eignung für die angebotene Stelle bekräftigt. Fassen Sie sich also kurz und versuchen Sie, die wichtigsten Punkte in wenigen, ausdrucksstarken Worten zu Papier zu bringen.

Schlechte Ausdrucksweise

Nicht jeder Mensch ist ein geborenes Schreibtalent. Trotzdem sollten Sie in der Lage sein, Ihre Sprache und Ausdrucksweise an den Kontext anzupassen. Das bedeutet, dass sich keine Umgangssprache im Text wiederfinden lassen sollte. Auch von der Verwendung von verschachtelten Sätzen, Passiv-Formulierungen und Superlativen ist im Bewerbungsschreiben Abstand zu nehmen.

Standardformulierungen

Das Bewerbungsschreiben dient dazu, die persönliche Motivation für die angebotene Stelle zu unterstreichen. Die Dokumente sollen unter Beweis stellen, dass der Bewerbungsschreiber Zeit, Mühe und Arbeit investiert hat, um das Interesse der Recruiter auf sich zu ziehen. Die Ausdrucksweise sollte die eigene Persönlichkeit verkörpern, professionell sein und die Qualität der Arbeitsweise darlegen.

Es zeigt sich leider immer wieder, dass sich viele Bewerber nicht in die Rolle der Personaler versetzen können. Es werden Standardformulierungen, flapsige Aussagen und geschwollene Ausdrücke verwendet, um das Schreiben mit Wörtern zu füllen. Solche Dokumente lösen bei den Recruitern kaum Begeisterungsstürme aus. Die Bewerbungsunterlagen landen im Papierkorb.

Wiederholungen

Für die Personaler ist das Bewerbungsschreiben der erste Kontaktpunkt mit dem Bewerber. Anhand der schriftlichen und grafischen Gestaltung verschaffen sich die Recruiter einen ersten Einblick von Ihrer Person. Zeichnet sich Ihre Argumentationskette durch Wiederholungen, schlechte Beispiele und langweilige Ausführungen aus, präsentieren Sie sich eher schlecht als recht.

Machen Sie sich gründlich Gedanken darüber, wie Sie Ihr Bewerbungsschreiben vom Lebenslauf abgrenzen können und wie Sie den Personalern in der Flut der Kandidaten im Gedächtnis bleiben können. Seien Sie kreativ und stellen Sie Ihre Kompetenzen und Stärken deutlich zur Schau!

Verwendung des Konjunktivs

Der Konjunktiv ist ein deutscher Modus, der nur noch selten Verwendung findet. Doch immer wieder schleicht er sich in Bewerbungsschreiben. Ein fataler Fehler, denn der Konjunktiv wird verwendet, um Irreales, Wünsche und Möglichkeiten darzustellen. Der Recruiter möchte jedoch nicht mit Wunschvorstellungen belästigt werden, sondern Daten und Fakten hören. Treten Sie selbstbewusst auf und unterstreichen Sie Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse. Denn wirken Sie selbst nicht überzeugt von Ihren eigenen Kompetenzen, wie könnte Ihre Argumentation dann den Recruiter überzeugen?

Kopie

Es ist ein offenes Geheimnis: Die meisten Kandidaten bewerben sich auf mehrere offene Stellen und nehmen das attraktivste Angebot an. Es spielt allerdings keine Rolle, für wie viele Jobangebote Sie sich interessieren. Die Personaler sollten stets den Eindruck bekommen, dass Sie sich ausschließlich für deren ausgeschriebene Position interessieren. Dies machen Sie durch ein individuelles Anschreiben deutlich.

Fehlerhafter Versand

Die Unternehmen wissen, was sie wollen und tun dies in ihrer Stellenanzeige kund. Es werden genaue Angaben zum gesuchten Profil gegeben, das Unternehmen kurz beschrieben und auch die zu erwartenden Aufgabengebiete grob umrissen. Zudem findet sich am Ende des Dokuments oftmals ein Vermerk zum gewünschten Versand. Während die einen Unternehmen ausdrücklich eine vollständige Bewerbungsmappe per Post wünschen, reicht anderen Unternehmen eine Online-Bewerbung via E-Mail.

Versichern Sie sich, dass Sie den Wünschen des Unternehmens entsprechen. Ein fehlerhafter Versand kann in manchen Fällen bereits zum Bewerbungsausschluss führen.

Die wichtigsten Tipps zusammengefasst

  • Das Bewerbungsanschreiben gliedert sich in folgende Abschnitte: Briefkopf, Einleitung, Hauptteil, Unternehmensbezug, Schlussteil und Grußformel.

  • Das Layout sollte einheitlich und übersichtlich gestaltet sein.

  • Rechtschreib- und Grammatikfehler bedeuten das Aus Ihrer Bewerbung.

  • Das Anschreiben ist eine besondere Chance, um die eigenen Qualifikationen, Kenntnisse und Fähigkeiten ins Spotlight zu setzen.

  • In der Stellenbeschreibung finden sich wichtige Hinweise zum Betreff und Versand der Bewerbungsmappe.

  • Eine klare Argumentationskette ist das A und O des Bewerbungsschreibens.

  • Heben Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale hervor, um aus der Masse hervorzustechen.

  • Stellen Sie einen Bezug zum Unternehmen her und erläutern Sie, in welcher Art und Weise das Unternehmen von Ihnen profitieren kann.

Häufige Fragen zum Bewerbungsanschreiben

Was ist wichtig in einem Bewerbungsanschreiben?

Im Anschreiben geht es um folgende Aspekte:

  • Das Herausstellen der eigenen Motivation für die Stelle

  • Eine begründete Eignung für die Position

  • Die bisherigen Erfahrungen und gesammelten Qualifikationen

  • Die Untermauerung durch Hard und Soft Skills

Warum ist das Bewerbungsanschreiben wichtig?

Während es sich beim Lebenslauf lediglich um eine Auflistung der verschiedenen beruflichen und privaten Stationen handelt, kann das Bewerbungsschreiben genutzt werden, um die eigenen Beweggründe zu demonstrieren und die eigenen Stärken und Kompetenzen zur Schau zu stellen.

Ist ein Bewerbungsanschreiben Pflicht?

Der Bewerbungsprozess wurde in den letzten Jahren auf ein Minimum reduziert. Oftmals reicht es bereits aus, den eigenen Lebenslauf einzureichen. Dennoch erwartet eine Vielzahl von Unternehmen, dass sich Bewerber die Zeit nehmen, ein individuelles Anschreiben für die angestrebte Stelle zu verfassen.

Kann man sich nur mit Lebenslauf bewerben?

Ja, es ist möglich, sich ausschließlich mit dem Lebenslauf zu bewerben. Insbesondere auf digitalen Job-Portalen ist ein vereinfachter Bewerbungsprozess mittlerweile Standard.

Sollte man die Gehaltsvorstellungen im Anschreiben angeben?

Die Gehaltsvorstellung kann im Schlussteil des Anschreibens vermerkt werden. Einige Unternehmen wünschen dies sogar ausdrücklich.

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