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Laut der Gewerbeordnung (GewO) haben Sie als Arbeitnehmer einen Anspruch darauf, sich ein Arbeitszeugnis von Ihrem Arbeitgeber ausstellen zu lassen, sobald Ihr Arbeitsverhältnis beendet wird.
Für ein Zwischenzeugnis gibt es für den Arbeitnehmer jedoch kein gesetzlich festgeschriebenes Recht, die meisten Arbeitgeber sind aber dennoch bereit, dieses auszustellen. Sind Sie ein geschätzter Mitarbeiter und möchten innerhalb des Unternehmens die Abteilung wechseln, so wird Ihnen der Arbeitgeber das Zeugnis gerne erstellen.
Ein Zwischenzeugnis ist auf alle Fälle ein Dokument mit Gewicht. Wenn Sie Ihr Zwischenzeugnis ohne triftigen Grund fordern, kann Ihr Vorgesetzter den Verdacht haben, dass Sie das Unternehmen verlassen möchten. Aus diesem Grund sollte eine angemessene Vorgehensweise bei der Anforderung des Zwischenzeugnisses gewählt werden.
Doch wie stellen Sie die Frage nach dem Zwischenzeugnis am besten? Was gilt es bei der Frage nach einem Dienstzeugnis zu beachten? Gibt es spezielle Formulierungen, welche Sie kennen sollten? Alle Antworten auf diese Frage haben wir für Sie in diesem Artikel zusammengefasst.
Anspruch auf ein Zwischenzeugnis
Wie bereits erwähnt, haben Arbeitnehmer keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Zwischenzeugnis. Der Arbeitnehmer kann Ihnen also die Ausstellung des Zeugnisses verweigern. Immerhin bedeutet eine Ausstellung mehr Arbeit für den Arbeitgeber und dann besteht eventuell noch der Verdacht, dass Sie das Unternehmen verlassen wollen. Dies ist für den Arbeitgeber gleich doppelt unangenehm.
Aus diesem Grund sollten Sie bei der Frage nach einem Zwischenzeugnis einen triftigen Grund vorlegen.
Vorbereitung auf das Anfordern eines Zwischenzeugnisses
Bevor Sie ein Zwischenzeugnis beantragen, sollten Sie sich ausreichend vorbereiten, um Ihre Chancen auf ein aussagekräftiges und qualifiziertes Zwischenzeugnis zu erhöhen. In dieser Vorbereitungsphase sind drei wesentliche Schritte zu beachten: Selbstreflexion, Dokumentation und Recherche.
Selbstreflexion: Bewertung der eigenen Leistung und Verantwortlichkeiten
Nehmen Sie sich etwas Zeit, um Ihre bisherigen Leistungen und Verantwortlichkeiten in Ihrem Job zu reflektieren. Denken Sie darüber nach, welche besonderen Projekte oder Aufgaben Sie erfolgreich abgeschlossen und in welchen Bereichen Sie sich weiterentwickelt haben. Diese Selbstreflexion hilft Ihnen nicht nur dabei, sich Ihrer Stärken und Erfolge bewusst zu werden, sondern auch, Ihre Argumentation für das Anfordern eines Zwischenzeugnisses zu untermauern.
Dokumentation: Sammeln von Leistungsnachweisen und Erfolgen
Es ist wichtig, Ihre Erfolge und Leistungen in schriftlicher Form zu dokumentieren. Sammeln Sie alle relevanten Unterlagen, wie E-Mails, Berichte oder Präsentationen, die Ihre Arbeitsergebnisse belegen. Ebenso können Sie Zertifikate von Weiterbildungen oder Schulungen hinzuziehen, die Ihre fachliche Kompetenz unterstreichen. Eine gut vorbereitete Dokumentation ermöglicht es Ihnen, während des Gesprächs mit Ihrem Vorgesetzten konkrete Beispiele und Fakten vorzulegen und damit Ihre Argumente für ein Zwischenzeugnis zu stärken.
Recherche: Unternehmen, interne Richtlinien und Vorlagen
Informieren Sie sich über interne Richtlinien und Vorgaben in Ihrem Unternehmen, die das Anfordern eines Zwischenzeugnisses betreffen. Möglicherweise gibt es bereits Vorlagen oder Muster, die Sie für Ihren Antrag nutzen können. Sprechen Sie auch mit Kollegen oder der Personalabteilung, um herauszufinden, wie in Ihrem Unternehmen üblicherweise mit Zwischenzeugnissen umgegangen wird. Dies gibt Ihnen einen Einblick in die Erwartung und erleichtert Ihnen das Verfassen Ihres Antrags sowie die Vorbereitung auf das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten.
Nach Zwischenzeugnis fragen (Tipps + Muster)
Sie können natürlich auch ohne triftige Gründe ein Zwischenzeugnis beantragen. Beachten Sie aber bitte, dass wenn Sie einen Grund angeben, Spekulationen vermieden werden können. Sie haben die Möglichkeit, nach einem Zwischenzeugnis persönlich bei Ihrem Vorgesetzten zu bitten oder Sie stellen eine Anfrage für das Zeugnis per Mail.
Nach Zwischenzeugnis persönlich fragen
Besteht ein guter Draht zu Ihrem Arbeitgeber, können Sie diesen unter vier Augenpersönlich nach einem Zwischenzeugnis fragen. Sollte Ihr Vorgesetzter nicht der richtige Ansprechpartner sein, wird er Sie höchstwahrscheinlich an die Personalabteilung verweisen.
Auch wenn Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber gut verstehen, ist es dennoch ratsam, eine schriftliche Dokumentation über Ihr Anliegen zu haben. So können Sie beispielsweise zuerst das persönliche Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten suchen.
Anschließend verfassen Sie noch eine Mail, in der Sie das Zwischenzeugnis anfordern, die die im persönlichen Gespräch besprochenen Punkte inkludieren.
Beispiele für eine persönliche Nachfrage beim Vorgesetzten:
Persönlich nachfragen – Muster 1:
Liebe/r [Vorgesetzte/r],
ich hoffe, Ihnen geht es gut. Wie Sie wissen, arbeite ich schon seit ungefähr eineinhalb Jahren in unserer Abteilung. Bisher habe ich es immer so gehandhabt, dass ich nach etwa dieser Zeit um ein Zwischenzeugnis bitte, um meine Leistungen und meinen Fortschritt besser einschätzen zu können. Daher möchte ich Sie nun höflich bitten, mir ein solches Zeugnis auszustellen.
Ich freue mich darauf, Ihre Einschätzung meiner bisherigen Arbeit zu erfahren und bin dankbar für Ihre Unterstützung.
Persönlich nachfragen – Muster 2:
Sehr geehrte/r [Vorgesetzte/r],
ich hoffe, es geht Ihnen gut. Da ich nun seit über eineinhalb Jahren Teil unseres Teams bin, möchte ich Sie gerne um ein Zwischenzeugnis bitten. Ich habe es bisher immer so gehalten, mir in regelmäßigen Abständen ein solches Zeugnis ausstellen zu lassen, um meine Leistung besser einschätzen und mich gezielt weiterentwickeln zu können.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir ein Zwischenzeugnis ausstellen könnten, das meine bisherigen Leistungen in unserem Unternehmen widerspiegelt.
Persönlich nachfragen – Muster 3:
Guten Tag [Vorgesetzte/r],
ich hoffe, Ihnen geht es gut. Da ich nun seit etwa eineinhalb Jahren in unserer Abteilung tätig bin, möchte ich Sie höflich um die Erstellung eines Zwischenzeugnisses bitten. Dies entspricht meiner bisherigen Praxis, um regelmäßig meine Leistungen zu reflektieren und mich gegebenenfalls weiterzuentwickeln.
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir ein Zwischenzeugnis ausstellen könnten, das meine bisherigen Leistungen und Erfahrungen bei [Unternehmensname] darstellt.
Zwischenzeugnis beantragen Vorlage – E-Mail
Zur Vorbeugung von Missverständnissen oder wenn Ihnen ein persönliches Gespräch unangenehm ist, können Sie per E-Mail ein Zwischenzeugnis beantragen. Ein schriftlicher Antrag auf die Erstellung eines Zwischenzeugnisses ist außerdem geläufiger. Eine schlichte E-Mail ist vollkommen ausreichend, Sie müssen keinen Roman verfassen.
Beispiele für eine Formulierung per Mail:
E-Mail – Muster 1:
Betreff: Anfrage für ein Zwischenzeugnis
Sehr geehrte/r [Vorgesetzte/r oder Personalverantwortliche/r],
ich hoffe, Ihnen geht es gut und Sie haben einen angenehmen Tag. Ich wende mich heute an Sie, um höflich um die Erstellung eines Zwischenzeugnisses zu bitten. Da ich mich derzeit aktiv auf eine Fortbildung im Bereich [Fachgebiet] vorbereite, wird von den Veranstaltern ein aktuelles Zwischenzeugnis als Teil der Bewerbungsunterlagen verlangt.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir ein Zwischenzeugnis ausstellen könnten, das meine bisherige Tätigkeit und die erbrachten Leistungen in unserem Unternehmen reflektiert. Gerne stehe ich Ihnen für Rückfragen oder weitere Informationen zur Verfügung.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]
E-Mail – Muster 2:
Betreff: Bitte um Ausstellung eines Zwischenzeugnisses
Liebe/r [Vorgesetzte/r oder Personalverantwortliche/r],
ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich möchte Sie hiermit um die Ausstellung eines Zwischenzeugnisses bitten, da ich mich in naher Zukunft auf ein Stipendium für ein berufsbegleitendes Studium bewerben möchte. Ein aktuelles Zwischenzeugnis ist dabei eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Bewerbung.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir ein solches Zeugnis ausstellen könnten, das meine Leistungen und Erfahrungen in unserem Unternehmen widerspiegelt. Bitte zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, falls Sie weitere Informationen benötigen.
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe und Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]
E-Mail – Muster 3:
Betreff: Anfrage für ein Zwischenzeugnis – berufliche Weiterentwicklung
Guten Tag [Vorgesetzte/r oder Personalverantwortliche/r],
ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich wende mich heute an Sie, um Sie höflich um die Erstellung eines Zwischenzeugnisses zu bitten. In Anbetracht meiner persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung möchte ich mich für eine interne Position in unserem Unternehmen bewerben. Hierfür wird ein aktuelles Zwischenzeugnis benötigt.
Daher wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir ein solches Zeugnis ausstellen könnten, das meine bisherigen Leistungen und Erfahrungen bei [Unternehmensname] darstellt. Selbstverständlich stehe ich Ihnen für Rückfragen oder weitere Informationen zur Verfügung.
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung und wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]
Wie sollte aber eine Formulierung aussehen, wenn Sie erst zwei Jahre im Unternehmen tätig sind und keinen triftigen Grund vorweisen können? Mit welcher Vorgehensweise können Sie diskret nach einem Zwischenzeugnis fragen, ohne den Anschein zu erwecken, das Unternehmen verlassen zu wollen? Es ist in der Tat nicht einfach.
Versuchen Sie Ihrem Chef gegenüber ausdrücklich mitzuteilen, dass Sie auf keinen Fall einen Wechsel anstreben. Erwähnen Sie jedoch nicht zu oft, dass kein Wechsel in Ihrem Interesse liegt. So könnte Ihr Vorgesetzter nämlich genau das Gegenteil vermuten.
Gründe für ein Zwischenzeugnis
Neuer Vorgesetzter
Steht ein Wechsel Ihres Vorgesetzten bevor, gibt es in großen Unternehmen meist einen automatisierten Prozess, bei welchem Ihnen ein Zwischenzeugnis ausgestellt wird. Gibt es keinen Automatismus, können Sie dezent nach einer Ausstellung eines Zwischenzeugnisses fragen.
Interner Positions-/Abteilungswechsel oder Versetzung
Wenn Sie innerhalb des Unternehmens die Abteilung oder Positionwechseln wollen, ist dies ein guter Anlass, um nach einer Bewertung in Form eines Dienstzeugnisses zu fragen.
Kommt es zu einer Versetzung Ihrer Person in etwa eine andere Abteilung, ändert sich häufig auch der Vorgesetzte. Dies stellt ebenso einen stichhaltigen Grund für eine Bewertung in Form eines Zwischenzeugnisses dar.
Betriebsübernahme
Einen weiteren triftigen Grund für ein Zwischenzeugnis stellt eine Neu-Übernahme des Unternehmens dar.
Stellenabbau
Kommt es bei einem Unternehmen zu einem Stellenabbau, so erhalten viele Mitarbeiter ein Abfindungsangebot inklusive eines Aufhebungsvertrags. Im Zuge dessen ist es mehr als angebracht, ein Arbeitszeugnis vom Arbeitgeber zu verlangen.
Betriebszugehörigkeit
Wenn Sie schon über einen längeren Zeitraum Mitarbeiter der Firma sind, jedoch noch nie eine Bewertung erhalten haben, können Sie ohne Weiteres ein zwischenzeitliches Dienstzeugnis anfordern.
Beförderung
Steht eine Beförderung bevor, wird Ihnen Ihr Arbeitgeber kaum den Wunsch nach einem Zwischenzeugnis abschlagen können.
Elternzeit
Eine Elternzeit ist in den meisten Fällen mit einer längeren Auszeit verbunden. Außerdem markiert diese Zeit den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Es ist daher vollkommen legitim, sich ein Zwischenzeugnis einzuholen.
Motiv für ein zwischenzeitliches Arbeitszeugnis
Oftmals stecken bei der Nachfrage einer aktuellen Bewertung ganz andere Motive dahinter. Ein Zwischenzeugnis ist daher für zwei Szenarien wertvoll. Wie, wenn Sie Ihren Arbeitgeber wechseln wollen, denn Ihr Zwischenzeugnis ist Teil Ihrer Bewerbungsunterlagen und wurde dieses wohlwollend formuliert, ist dies umso besser.
Oder sind Sie derzeit nicht an einem Unternehmenswechsel interessiert. Ein Zwischenzeugnis kann für Sie dennoch strategisch clever sein. So kann es vorkommen, dass Ihr Vorgesetzter, mit welchem Sie sich immer sehr gut verstanden haben, das Unternehmen verlässt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erstellt er Ihnen ein sehr gutes Zwischenzeugnis, nutzen Sie daher die Gelegenheit und bitten Sie danach. Ihr neuer Vorgesetzter hat dadurch ebenso eine Grundlage und hat aufgrund des Zwischenzeugnisses einen ersten positiven Eindruck von Ihnen.
Inhalte des Zwischenzeugnisses
Ein Zwischenzeugnis beinhaltet viele Daten und Fakten und ähnelt stark einem klassischen Arbeitszeugnis. Ein qualifiziertes Zwischenzeugnis enthält folgende relevante Merkmale:
Betreff beziehungsweise Überschrift
Stammdaten (wie der Name und die Anschrift) des Arbeitnehmers
Eine Beschreibung der Tätigkeit des Arbeitnehmers
Eine Beurteilung von Sozialverhalten und Leistung
Wenn Unternehmenswechsel: Den Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Zukunftswünsche und Schlussformel
Datum und Unterschrift
Firmenstempel
Firmendaten
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass das Zeugnis in der Gegenwartsform geschrieben wurde und kein Beschäftigungsende vermerkt ist. Weiterhin sollte eine Beurteilung der Leistung und des Sozialverhaltens angeführt sein. Fehlt die Beurteilung, kann man nicht von einem qualifizierten Zwischenzeugnis sprechen, sondern von einem einfachen Arbeitszeugnis. Das gesamte Zeugnis sollte wohlwollend formuliert werden und enthält zum Schluss einen Dank für die bisherige Zusammenarbeit.
Formulierungen im Zwischenzeugnis
Ein Zwischenzeugnis hat auf alle Fälle einen sehr hohen Stellenwert. Ihr Arbeitgeber darf nämlich bei einem abschließenden Arbeitszeugnis nicht stark von der bereits gegebenen Beurteilung abweichen, außer es gibt einen triftigen Grund. Wenn Sie sich ein wohlwollendes Zwischenzeugnis einholen, ist dies für Ihre Zukunft somit auf alle Fälle positiv.
Ein Arbeitnehmer kann aufgrund eines positiven Zwischenzeugnisses schwieriger gekündigt werden. Umso wichtiger ist, dass Sie die Formulierungen in Ihrem Arbeitszeugnis richtig interpretieren und decodieren können.
Zur Verdeutlichung wollen wir Ihnen nun zwei beispielhafte Einstiege für ein Dienstzeugnis nennen:
Herr Mustermann ist seit dem 1. März 2020 in unserem Unternehmen als Manager beschäftigt.
Herr Mustermann ist seit dem 1. März 2020 für unser Unternehmen als Manager tätig.
Die bessere Variante ist ganz klar die Zweite. Sie wirkt dynamischer, ist aktiv und positiv formuliert. Variante eins beinhaltet zwar keinen negativ behafteten Geheimcode, könnte aber von Recruitern so gedeutet werden.
Positive und negative Formulierungen in Ihrem Zwischenzeugnis
Arbeitgebern ist es generell nicht gestattet, sich negativ über einen Arbeitnehmer zu äußern. Es gibt jedoch einige Formulierungen, welche auf den ersten Blick nett erscheinen, jedoch eine Art „Geheimcode“ für das zukünftige Unternehmen darstellen.
Ziel dahinter ist es, dass der zukünftige Vorgesetzte vor dem eventuellen neuen Mitarbeiter gewarnt wird. Damit Sie das Zeugnis richtig interpretieren können, müssen Sie sich lediglich einer bekannten Methode bedienen. Kann eine Aussage doppeldeutig interpretiert werden, so ist diese in den meisten Fällen negativ gemeint.
Nachfolgend finden Sie jeweils einen Beispielsatz für jede Schulnote:
Note 1: „Die Arbeitsweise von Frau/Herr Mustermann ist stets von sehr großer Genauigkeit und Effizienz gekennzeichnet.“
Note 2: „Frau/Herr Mustermann zeichnet sich stets durch eine gute Arbeitsweise aus.“
Note 3: „Die Arbeitsweise von Frau/Herrn Mustermann stellt uns zufrieden.“
Note 4: „Herr/Frau Mustermann bearbeitet die ihm/ihr aufgetragenen Aufgaben systematisch und sorgfältig.“
Note 5: „Herrn/Frau Mustermann hat sich stets bemüht, ihr Bestes zu geben.“
Auch bei der Schlussformulierung gibt es Unterschiede. Eine wohlwollende Schlussformulierung kann wie folgt lauten:
„Dieses Zwischenzeugnis wurde Frau Mustermann aufgrund eines Wechsels der Abteilung ausgestellt.“
„Wir möchten uns ausdrücklich für die bisherige Leistung von Frau Mustermann bedanken. Wir wünschen uns weiterhin eine lange und gute Zusammenarbeit.“
Wohingegen eine Formulierung wie „Das Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Frau Mustermann ausgestellt“ zwar nicht offensichtlich negativ belastet ist, aber auch auf keinen Fall positiv ist.
Diese Art der Formulierung lässt viel Raum für Vermutungen. So kann sich der neue Arbeitgeber unter anderem Folgendes zusammenreimen: Scheidet Frau Mustermann evtl. aus dem Unternehmen aus, weil Sie eine schlechte Leistung erbracht hat?
Wie Sie sehen, gibt es bei der Formulierung der Inhalte im Zwischenzeugnis etliche Unterschiede, welche es zu beachten gilt. Nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie Ihr Zwischenzeugnis aufmerksam durch und lassen Sie es, wenn nötig, korrigieren, genauer gesagt anpassen.
Zwischenzeugnis erhalten: was nun?
Nachdem Sie Ihr Zwischenzeugnis erhalten haben, gilt es, den Inhalt sorgfältig zu prüfen und eventuelle weitere Schritte zu planen. Hier sind drei wesentliche Aspekte zu beachten: Überprüfung und Bewertung des Zwischenzeugnisses, Umgang mit unzureichenden oder ungenauen Formulierungen und Bedeutung des Zwischenzeugnisses für die weitere Karriereplanung.
Überprüfung und Bewertung des Zwischenzeugnisses
Lesen Sie Ihr Zwischenzeugnis aufmerksam durch und achten Sie dabei auf die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aussagekraft der enthaltenen Informationen. Achten Sie darauf, dass alle wichtigen Aspekte Ihrer Tätigkeit, Verantwortlichkeiten und Erfolge berücksichtigt wurden. Falls Sie unsicher sind, wie bestimmte Formulierungen zu interpretieren sind, kann es hilfreich sein, sich mit Kollegen oder Freunden auszutauschen oder sich sogar professionellen Rat einzuholen.
Umgang mit unzureichenden oder ungenauen Formulierungen
Sollten Sie in Ihrem Zwischenzeugnis unzureichende oder ungenaue Formulierungen feststellen, ist es ratsam, das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung zu suchen. Erklären Sie sachlich und respektvoll, welche Punkte Ihrer Meinung nach nicht zutreffend oder unzureichend dargestellt sind, und untermauern Sie Ihre Argumentation mit den in der Vorbereitung gesammelten Dokumenten und Leistungsnachweisen. Es ist wichtig, konstruktiv und lösungsorientiert aufzutreten, um eine erfolgreiche Überarbeitung des Zwischenzeugnisses zu erreichen.
Bedeutung des Zwischenzeugnisses für die weitere Karriereplanung
Ein aussagekräftiges und positives Zwischenzeugnis kann Ihnen bei der weiteren Karriereplanung zugutekommen, sei es bei der Suche nach einer neuen Stelle oder bei internen Beförderungen. Bewahren Sie das Zwischenzeugnis sorgfältig auf und nehmen Sie es in Ihre Bewerbungsunterlagen auf, wenn es Ihre beruflichen Erfolge und Qualifikationen angemessen und vorteilhaft darstellt. Denken Sie daran, dass ein gutes Zwischenzeugnis Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen kann und somit ein wertvolles Dokument für Ihre berufliche Zukunft darstellt.
Schlechtes Zeugnis erhalten
Wenn Sie ein unterdurchschnittliches (schlechter als die Note drei = befriedigend) oder unvollständiges Zwischenzeugnis erhalten haben, können Sie dies zurückweisen und eine Korrektur verlangen.
Enthält Ihre Bewertung Rechtschreibfehler oder widersprüchliche Formulierungen, können Sie dies ebenso beanstanden und um eine Korrektur ersuchen. Beachten Sie jedoch, dass Sie auf eine Korrektur des Arbeitszeugnisses nur bis zu 15 Monate nach Ausstellung Anspruch haben. Für Ihren Einwand stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Direkte und persönliche Ansprache
Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten und bitten Sie um Korrektur Ihres Zwischenzeugnisses. Oft kennen Arbeitgeber von kleinen oder mittelständischen Unternehmen die Bedeutung eines Arbeitszeugnisses nicht. Durch ein persönliches Gespräch können Fehler somit schnell beseitigt werden.
Schriftliche Stellungnahme
Wenn sich Ihr Arbeitgeber uneinsichtig zeigt oder die Korrektur auf sich warten lässt, wäre es sinnvoll, einen schriftlichen Widerspruch zu erstellen. Führen Sie in Ihrer E-Mail die Punkte an, welche Sie beanstanden und schlagen Sie im Zuge dessen Alternativformulierungen vor.
Gerichtliche Klage
Wurde Ihnen trotz schriftlichem Einwand kein korrigiertes Zwischenzeugnis ausgestellt, können Sie drei Wochen nach Erhalt des Zeugnisses eine Klage (Zeugnisberechtigungsklage) einreichen.
Fazit: Zwischenzeugnis anfordern – Bedeutung, Inhalt und Formulierungen kennen
Zusammenfassend ist zu sagen, dass bei der Frage nach einem Zwischenzeugnis immer die Gefahr besteht, dass Ihr Vorgesetzter denkt, Sie wollen das Unternehmen verlassen. Auch wenn dies tatsächlich der Fall ist, wollen Sie bestimmt nicht, dass dies Ihr Vorgesetzter denkt, da es Ihre Zusammenarbeit beeinflussen könnte.
Berufen Sie sich deshalb auf die im Artikel angeführten triftigen Gründe, sofern einer zutrifft. Hier könnte beispielsweise eine 'Zwischenzeugnis anfordern Vorlage' von uns hilfreich sein, um das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten zu erleichtern.
Liegt kein Grund vor, teilen Sie Ihrem Vorgesetzten mit, dass Ihr letztes Zwischenzeugnis schon länger zurückliegt. Arbeiten Sie schon drei Jahre für den Betrieb, können Sie ohne Weiteres nach einem Zwischenzeugnis fragen.
Trifft auch das nicht auf Sie zu, ist es schon etwas schwieriger, Ihren Vorgesetzten nicht misstrauisch zu machen. Alles in allem hängt es dann von Ihrem Verhältnis zu Ihrem Chef ab. Haben Sie ein gutes Verhältnis und Ihre Zufriedenheit mit Ihrer derzeitigen Arbeitsstelle ist deutlich, sollte auch das Zwischenzeugnis kein Problem sein.
Beachten Sie dennoch, dass eine Erstellung eines Zwischenzeugnisses – insbesondere eines „qualifizierten Zwischenzeugnisses“ oftmals viel Arbeit bedeutet. Lassen Sie Ihren Chef nicht umsonst arbeiten. Achten Sie bei Erhalt des Zwischenzeugnisses auf den Inhalt und die darin enthaltenen Formulierungen. Bedenken Sie, dass eine zweideutige Formulierung oftmals nicht positiv gemeint ist. Sollte Ihr Zwischenzeugnis eine negative Bewertung beinhalten, lassen Sie es auf alle Fälle korrigieren.